Die Spielregeln sind ganz einfach, der Spaß ist riesengroß – und wird immer mehr zur Tradition: Denn dieses Jahr findet der Gaudimusik-Obed bereits zum zehnten Mal statt und sieben Gruppen werden in sieben Lokalen singen und musizieren.
Bevor das wieder passiert am Samstag, 10. Februar, ab 18 Uhr, erklärt Clemens Willmann, wie es zu dieser so gut angenommenen Abendunterhaltung gekommen ist.
Ein Unterschied fällt auf
Willmann ist der Initiator und war schon 2012 als Allgemeinmediziner und Mitglied der Stadtstreich(l)er eine bekannte und beliebte Figur in der Stadtgesellschaft. Damals stellten die Stadtstreich(l)er einen betrüblich stimmenden Unterschied fest.
Gähnende Leere auf den Straßen
In vielen Nachbargemeinden gebe es mehr närrisches Treiben auf den Straßen und in den Gaststätten als in Donaueschingen. Die Narren waren nach den Umzügen kaum noch zu sehen, auf den Straßen wie in den Wirtschaften herrschte gähnende Leere.
In einem offenen Brief beschrieben die Narrenmusiker das Dilemma, was aber von Seiten der Narren- und Hexenzünfte keine Resonanz hervorrief.

„Nicht nur klagen, sondern was tun“, sei dann die Devise gewesen, erinnert sich Willmann. Man wollte die Donaueschinger Fasnet „wieder aufpolieren“.
Wissenschaftliche Unterstützung
In Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen wurde eine Marktforschungsstudie beauftragt. „Die hatte den Projekttitel ‚Steigerung der Attraktivität der Donaueschinger Fasnet‘“, so der Mediziner im Ruhestand.
Praktisches Ergebnis war dann der erste Gaudimusik-Obed 2013; noch in kleinerem Rahmen, jedoch von Jahr zu Jahr wachsend und nach wie vor von den Stadtstreich(l)lern überwiegend organisiert.

Der Gaudimusik-Obed ist heute eine feste Größe in der Donaueschinger Fasnet. Mittlerweile hat man auch eine gute Zusammenarbeit mit der Narrenzunft „Frohsinn“. Der kommt die übliche Pauschale, die die Gaststätten an die Organisatoren abgeben, zugute.
Die Musik kommt zu den Leuten
Und was ist das Erfolgsrezept des Gaudimusik-Obeds? „Nicht die Leute kommen zur Musik, sondern die Musik kommt zu den Leuten“, sagt Clemens Willmann. Man sitze gemütlich bei Speisen und Getränken im Lokal und werde den ganzen Abend von närrischen Sängern und Musikern unterhalten.
Das kommt so gut an, dass Plätze in den Wirtschaften am Samstagabend heiß begehrt sind – und fast schon einige Zeit im Vorfeld voll besetzt werden.
Auftritte gibt es in Franks Weinstube, im Ochsen, im Hirschen, in der Linde, im Bräustüble und den beiden Cafés Reiter und Hengstler.
Clemens Willmann freut sich bereits auf den Termin: „Die Stimmung ist immer saugut.“ An der Fasnet sei der Gaudimusik-Obed ein schöner Höhepunkt: „Es gibt wohl nur noch relativ wenig freie Plätze, was für die Beliebtheit der Gaudi spricht“, so Clemens Willmann.

Mit dabei sind in diesem Jahr natürlich die Stadtstreich(l)ler, das sind Silvia Wenzel, Hubert Zimmermann, Ulrich Früh, Jürgen Dold, Robert Armbruster und Clemens Willmann.
Ergänzt werden sie in diesem Jahr durch einen „Mitläufer“, wie es Clemens Willmann ausdrückt, den CDU-Landtagsabgeordneten Guido Wolf.
Trommler-Wieber aus Villingen dabei
Wie jedes Jahr sind die Stadtstreich(l)er neben den bekannten mit neuen Fasnetliedern unterwegs. Hinzu stoßen im Jubiläumsjahr die Gruppen: Kueseckel, Armbruster‘s Stumpäkapell, Eschinger Rotzläffel, Fasnetkommando, Pfuddli Aufen und neu aus Villingen die Trommler-Wieber der Glonkizunft. Alle Gruppen sind schon mehr oder weniger bekannt und bringen sicher ihre Fangemeinden mit.

Bisher ist der Gaudimusik-Obed nur zweimal, jeweils wegen Corona, ausgefallen. „Aber ich kann mir mindestens noch einige Jahre dieses närrischen Abends vorstellen“, sagt Clemens Willmann und spricht wohl auch für alle Besucher.
Für die Besucher wird‘s entspannt, für die auftretenden Gruppen wird es ein anstrengender Abend, da pro Lokal nur 40 Minuten Auftritt geplant ist und man zeitnah in der nächsten Gaststätte wieder auftreten soll.
Die Gage besteht aus freier Kost und Gratis-Getränken. Das reicht. Denn der Spaß steht für alle Sänger und Musikanten über allem.