Im Oktober summte es in den Donauhallen immer vor Geschäftigkeit. Besonders dann, wenn die Imkertage des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bundes e.V. (DBIB) mit ihrer Messe rund um die nützlichen Insekten das Fachpublikum in die Stadt lockte.
Was ist mit der Messe?
So klein die Biene ist, so groß ist ihr Nutzen – und immer größer auch das Interesse an ihr. Das spürte auch bald die Messe-Leitung. Immer mehr Platz wurde in den Donauhallen notwendig. Und schließlich folgte die vorerst letzte Veranstaltung in der Stadt.
Die 49. Imkertage im Oktober 2019 waren die letzten in Donaueschingen. Und das wird wohl auch so bleiben. Denn 2021 wäre die Veranstaltung eventuell wieder in den Donauhallen möglich, die Imker sind jedoch an einen anderen Ort und richten die Imkertage dort aus: auf dem Messegelände in Friedrichshafen.

Dieser Umstand war auch Thema im Gemeinderat. GUB-Stadträtin Alexandra Riedmaier erkundigte sich, wie bei der Messe nun Stand der Dinge sei. Unausgesprochen stand auch das Gerücht im Raum, die Hallengebühr in Donaueschingen habe die Imker vertrieben, die Stadt sei zu unflexibel gewesen.
Und die Gründe?
„Die Imkertage werden dieses Jahr nicht in Donaueschingen sein“, erklärte Eva-Maria Hirt, Leiterin der Donauhallen. Man habe die Besucherströme gesehen, und wie enorm die Veranstaltung im Laufe der Zeit gewachsen sei. „Der Platz war bis auf den letzten Zentimeter ausgebucht. Die Veranstaltung hat einen deutlichen Zuwachs erlebt“, so Hirt. Entsprechend haben die Donauhallen nicht mehr ausgereicht, um den Ansprüchen für die Imkertage zu genügen: „Es stand ja auch schon ein zusätzliches Zelt auf dem Parkplatz.“

Nicht umsetzbar
2020 wurden die Imkertage aufgrund der Pandemie ohnehin abgesagt. 2021 habe man beschlossen, sie wieder laufen zu lassen. „Allerdings war klar, dass das unter Corona-Bedingungen passieren muss. Und das ist hier definitiv nicht umsetzbar. Dafür sind wir mittlerweile zu klein“, so Hirt weiter.
Mehr Platz am Bodensee
Der Verband habe sich daraufhin umgesehen und sei auf die Messe Friedrichshafen aufmerksam geworden: Sie verfügt über eine Gesamtkapazität von 123.000 Quadratmetern, davon gibt es 87.500 Quadratmeter an überdachten Flächen, verteilt auf zwölf Hallen. Hinzu käme auch der Umstand, dass sämtliche vergleichbare Messen im Ausland bereits abgesagt worden sind: „Man rechnete also dieses Mal damit, dass viel mehr Besucher kommen werden.“ Dem sei leider so, die Gründe könne man nachvollziehen, sagte Oberbürgermeister Erik Pauly.

Das sagt der Verband
Den Sachverhalt bestätigt auch Thomas Heynemann Küenzi, Pressesprecher des DBIB: „Der Abschied aus Donaueschingen ist uns schwer gefallen. Ich denke da auch an die vielen Kneipengespräche der Imker untereinander.“ Immer mehr Besucher und immer mehr Aussteller seien in die Donauhallen gekommen. „Dazu noch Corona. Am neuen Standort in Friedrichshafen bieten sich für uns mehr Möglichkeiten. Hier können wir eine Messe unter Corona-Bedingungen durchführen. Zudem alle Aussteller berücksichtigen, was in Donaueschingen nicht möglich war“, erklärte Heynemann Küenzi.
Gute Zusammenarbeit
„Wir wollen betonen, dass wir immer sehr zufrieden waren mit der Zusammenarbeit mit der Stadt Donaueschingen“, sagt Annette Seehaus-Arnold, Präsidentin des DBIB. Die Imker seien traurig, dass sie nun nicht mehr nach Donaueschingen kämen. „Wir haben uns in Donaueschingen sehr wohl gefühlt. Wir gehen mit einem weinenden und einem lachenden Auge.“ Weinend, weil man die Stadt verlassen müsse, lachend, weil man eine Alternative gefunden habe. Aufgrund der Pandemie und des Platzmangels sei es jedoch nicht anders gegangen: „Die Stadt ist uns immer sehr entgegen gekommen und hat uns geholfen. Etwa als auf dem Parkplatz ein Zelt aufgestellt wurde“, sagt sie.