Es war eine gute Nachricht für Neudingen, als es im Sommer 2018 an die Sanierung der Kreisstraße zwischen dem Ortsteil und Pfohren ging. Dann folgte jedoch, was später für viel Ärger sorgen sollte: Auf der Straße wurde Rollsplitt verteilt. Massenhafter Protest und ein offizieller Protestbrief an den Landrat inklusive.

Mehr Autos

Und auch wenn die Sanierung bereits abgeschlossen ist: das Thema brennt in Neudingen immer noch unter den Nägeln. Und es betrifft aktuell auch nicht nur die Neudinger. Mit den zwei Baustellen – einmal am neuen Geisinger Kreisverkehr, und einmal an der B27-Brücke bei Hüfingen – sind es aktuell auch wesentlich mehr Fahrzeuge, die den Weg über die Kreisstraße wählen. Deren Zustand bereitet vielen Autofahrern Kopfzerbrechen.

„Ein besserer Wirtschaftsweg“

„Das ist keine Kreisstraße, sondern ein besserer Wirtschaftsweg“, sagte CDU-Stadtrat Hermann Widmann, der auch in Neudingen wohnt. Ein Zustand, der so nicht mehr haltbar sei. Ob es mittlerweile Vorschläge gebe, wie man die Situation auflösen wolle, wandte er sich an Oberbürgermeister Erik Pauly. „Die Breite passt nicht, es gibt keine Streifen, das ist keine richtige Straße“, so Widmann.

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Nicht zu den Prioritäten

„Die Sache ist damals sehr hochgekocht“, entgegnete Pauly. Der Zustand mag einer Kreisstraße nicht würdig sein, und die Probleme seien an ihn herangetragen worden – „Zu schmale Straße, großes Gefährdungspotenzial“ – so etwas müsse man alles bei einer Erneuerung richten, „und die wurde erst gemacht.“ Wie Pauly sagte, wolle er „die Hoffnung zerstreuen, dass die Straße im Kreis zu den Prioritäten der nächsten Jahre gehört.“ Man wolle das Thema allerdings abermals mit in den Kreistag nehmen.

Hochgekocht

„Der Belag war damals nur ein Projekt, damit die Straße länger hält“, sagt FDP- Stadt- und Kreisrat Roland Erndle. Hochgekocht sei dann alles bei einer Sitzung in Neudingen. Im Oktober 2018 kam der Leiter des Straßenbauamtes, Gerold Günzer, in die Neudinger Ortschaftsratsitzung, um zum Thema Stellung zu beziehen. Man habe Löcher in der Straße vermeiden wollen und habe schnell handeln müssen, hieß es damals. Als schnell umsetzbare Lösung wurde so eine Bitumen-Splitt-Mischung gefunden. Um die platt zu bekommen, setze man die privaten Autos der Neudinger als Walzen ein – so ein Vorwurf damals.

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Verbreiterung der Fahrbahn

Weiteren Unmut bei den Bürgern schürte in der Sitzung die Tatsache, dass bereits seit den Neunzigerjahren über eine Verbreiterung der Fahrbahn der Straße diskutiert wird, da sie einerseits von den örtlichen Unternehmen mit schweren Lastwagen befahren wird, andererseits als Umleitungsstrecke für die anliegende Bundesstraße dient. Dies habe laut Günzer während der Planungsphase nie zur Debatte gestanden, und das Straßenbauamt habe diese Information nicht erhalten.