Bei ziemlich genau 4000 Laternen verschiedensten Typus macht die Umrüstung in Richtung sparsamem LED-Licht für die Stadt Donaueschingen in mehrfacher Hinsicht Sinn. „Technisch ist das seit zehn Jahren Stand der Dinge“, sagt der Leiter des Tiefbauamtes, Dirk Monien. Gleichwohl erfolgt die Umstellung nicht eng getaktet und im großen Stil, sondern abschnittsweise: wenn neue Baugebiete entstehen, wenn der Gemeinderat Straßenzüge umrüsten lässt oder einfach, wenn eine kaputte Lampe ersetzt werden muss.

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Den LED-Leuchtmitteln geht der Ruf voraus, insektenfreundlich und energieeffizient zu sein. Der geringere Anteil an kaltem Blau- und Ultraviolettlicht und der höhere Anteil an Gelb- und Orangelicht lockt weniger Falter und Fliegen an, doch der Umwelteffekt lässt sich kaum bemessen. Interessanter ist der Blick auf den Energieverbrauch.

Bisher ein Einzelstück: Daniel Bechtold (links) und Ewald Strohmeier stehen vor einer komplett solarbetriebenen Straßenlaterne, die ohne ...
Bisher ein Einzelstück: Daniel Bechtold (links) und Ewald Strohmeier stehen vor einer komplett solarbetriebenen Straßenlaterne, die ohne Stromversorgung auskommt. | Bild: Wursthorn, Jens

Auch wenn bisher nur etwa die Hälfte der städtischen Laternen umgerüstet ist, ging allein der Energieaufwand für die Kernstadt-Straßenbeleuchtung zwischen 2005 und 2019 auf die Hälfte zurück. Unter den fünf größten Stromverbrauchern der Stadt – hinzu gehören noch Gutterquelle, Donauhallen, Kläranlage Wolterdingen und Parkschwimmbad – war das der größte prozentuale Rückgang. Dass die Stadt ihre Hausaufgaben bei der öffentlichen Beleuchtung auch in den Stadtteilen macht, zeigt der Langzeitvergleich auch bei der Gesamtbeleuchtung. Auch hier steht ein halbierter Wert.

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80 Prozent beträgt die Einsparung bei der einzelnen Lampe, schwärmt Monien von den Möglichkeiten, der vom Land geförderten Umstellungen. „50 Prozent gibt es dafür, vor sieben, acht Jahren war die Quote noch höher“. Durch die Korrelation von Kaufpreis und Energieersparnis erfolgt die Amortisation in weniger als zehn Jahren. Die im Wesentlichen wartungsfreien Lampen sollen indes „25 Jahre Ruhe geben“.

Daniel Bechtold im Lampen-Arsenal der Technischen Dienste.
Daniel Bechtold im Lampen-Arsenal der Technischen Dienste. | Bild: Wursthorn, Jens

Zu den nächsten Straßenzügen, die auf LED-Licht umgestellt werden, gehören die Stadionstraße, die Fürstenbergstraße und unter Umständen noch die neue Zufahrt um Gewerbegebiet Längefeld in Wolterdingen. „Bei der Wohnbebauung sind wir schon ziemlich durch“, sagt Monien.

Irgendwann weihnachtet es wieder. Die Weihnachtsbeleuchtung ist im Depot der Technischen Dienste untergebracht.
Irgendwann weihnachtet es wieder. Die Weihnachtsbeleuchtung ist im Depot der Technischen Dienste untergebracht. | Bild: Wursthorn, Jens

Die sukzessive Umsetzung des neuen Beleuchtungskonzeptes haben zwei Elektriker der Technischen Dienste in ihrer Regie: Ewald Strohmeier und Daniel Bechtold. Ist eine Lampe kaputt, wird sie durch eine entsprechende LED-Variante ersetzt. Hierzu gebe es eine gewisse Lagerhaltung, berichtet der Tiefbau-Chef. Verbaut werden gemäß eines früheren Gemeinderatsbeschlusses drei Lampentypen des regionalen Herstellers Hess: Die Peitschenleuchte Sierra, wie man sie etwa an der Friedrich-Ebert-Straße kennt, das meist genutzte Modell Toledo und die modern anmutende Variante Residencia, wie sie etwa am Rathausplatz eingesetzt wird.

„Bei der Wohnbebauung sind wir schon ziemlich durch.“Dirk Monien, Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Donaueschingen
„Bei der Wohnbebauung sind wir schon ziemlich durch.“Dirk Monien, Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Donaueschingen | Bild: Wursthorn, Jens

Um die, meist von Nachbarn telefonisch oder per Mail ans Bauamt gemeldeten Beleuchtungslücken ohne Verzug schließen zu können, wird eine Inventarliste geführt. Aber auch die Gesamtheit der 4000 Laternen, die im Stadtgebiet ihre Arbeit verrichten, wird erfasst. „Donaueschingen verfügt über ein digitales Lampenkataster“, sagt Ramona Börnert, die im Tiefbauamt für die Straßenbeleuchtung zuständig ist. Mit diesem Tool sei die Stadt ziemlich führend. Es erlaube, Laternen über Wattstärke und Typus zu filtern. Eine Echtzeitansicht jedoch, ergänzt Monien, sei zwar technisch möglich, aber nicht notwendig.

„Donaueschingen verfügt über ein digitales Lampenkataster.“Ramona Börnert ist im Tiefbauamt für die Straßenbeleuchtung ...
„Donaueschingen verfügt über ein digitales Lampenkataster.“Ramona Börnert ist im Tiefbauamt für die Straßenbeleuchtung zuständig. | Bild: Wursthorn, Jens

Aber was verspricht die Aussicht, durch zeitweises Abschalten der Lampen noch mehr Energie zu sparen? Responsiv heißt dieses Beleuchtungskonzept; die Lampen gehen an, wenn ihnen das ein Bewegungssender vorgibt. In der Tat gibt es in Donaueschingen schon Umsetzungen. Im Arnold-Schönberg-Ring etwa oder in der Straße Auf der Staig. Durchgesetzt haben sich diese Konzepte nicht, eine Fortsetzung in anderen Vierteln gab es nicht.

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Da das vor seinem Amtsantritt lag, kann Monien nur spekulieren. Der Einbau der Ab- und Anschalttechnik dürfte vermutlich teurer gewesen sein als der später resultierende Energie-Einspareffekt. Keine Auswirkungen habe die Neuerung wohl auf das Sicherheitsbedürfnis der Bürger gehabt. Partiell dunklere Straßenzüge seien in dieser Gegend wohl kein Grund zur Beanstandung gewesen.