Da staunten Ortschaftsräte und Zuhörer nicht schlecht, als Ortsvorsteherin Monika Winterhalder die Ergebnisse der jüngst im Ort durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen präsentierte: Mit bis zu 43,8 Prozent innerorts und bis zu 60,7 Prozent in den Tempo-30-Zonen sprengt der Anteil an Überschreitungen in Hubertshofen den üblichen Rahmen. Die Rekordmarke setzte ein Autofahrer mit 104 Stundenkilometern kurz vor Beginn der Tempo-30-Zone am Kindergarten.

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Die Messungen

Gemessen wurde an sechs Punkten von Juli 2020 bis Dezember 2020 und an einem im Februar/März 2021. Drei Messungen wurden an der Mistelbrunner Straße (Ortsdurchfahrt) vorgenommen.

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Nachts mit 91 Sachen

Die wenigsten Verstöße gab es mit 7,7 Prozent am Ortseingang von Wolterdingen, vermutlich auch wegen der Verkehrsinsel, die dort den Durchgangsverkehr abbremst. Einige Meter weiter ortseinwärts, Höhe Badmühle scheinen die Verkehrsteilnehmer wieder Gas zu geben, denn der Anteil über 50 lag dort bei 17,8 Prozent. In beiden Fällen gab es Autofahrer, die nachts mit Tempo 91 gemessen wurden.

104 Stundenkilometer

Deutlich schneller gefahren wurde an der Ortseinfahrt von Mistelbrunn aus. 43,8 Prozent hielten sich hier nicht an Tempo 50, umso schwerer wiegt, dass sich der Messpunkt 20 Meter vor einer Zone befand, in der von 7 Uhr bis 17 Uhr Tempo 30 vorgeschrieben ist. Hier wurde ein Autofahrer mit Tempo 104 gemessen, um 16.56 Uhr! 15 Prozent fuhren dort schneller als 62.

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30 spielt keine Rolle

Wenig Disziplin herrschte auch in den drei gemessenen 30er-Zonen in der Peter Maier-Straße und der Schwimmbadstraße. Die Abweichungen lagen hier bei 28,8, 31,9 und 42,9 Prozent. Völlig gleichgültig scheint den Autofahrern die Tempo-30 Zone am Ortseingang von Bräunlingen aus zu sein. Hier fuhren 60,7 Prozent zu schnell der Schnellste war mit 65 Stundenkilometern unterwegs.

„Verhalten ist traurig“

Stadtrat Andreas Willmann machte darauf aufmerksam, dass bei diesen Messungen nicht die übliche Toleranz abgezogen wurde, auch wenn er das Verhalten keinesfalls gutheiße. Es sei einfach unglaublich, was sich manche erlauben. Der Ortschaftsrat war sich einig, dass aufgrund dieser Ergebnisse im Ort verstärkt offizielle bußgeldpflichtige Messungen durchgeführt werden müssen. Das Verhalten der Autofahrer sei traurig, kommentierte Ortsvorsteherin Winterhalder.