Woher stammen die Knallgeräusche, die am Samstag, 12. November, gegen 20 Uhr so viele Donaueschinger erschreckten? Bei der Stadt sei ein Feuerwerk an diesem Tag offiziell angemeldet worden, heißt es aus dem Rathaus. Ob aber die wahrgenommenen Geräusche tatsächlich auch von dort stammten, das darf mittlerweile bezweifelt werden.

Im Nachgang an die Berichterstattung zu dem Vorfall kontaktierten etliche Donaueschinger die SÜDKURIER-Redaktion. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass ein offiziell freigegebenes Feuerwerk für solch einen Lärm sorgen konnte. Und wenn, dann hätte es gar nicht erst genehmigt werden dürfen.

Kanonenschläge unter der Brücke

Etwas Klarheit kommt durch Augenzeugenberichte in die Sache. So etwa durch Andrea Schaller, die in der Nähe der Schellenbergbrücke Zuhause ist: „Wir leben Luftlinie etwa 300 Meter von der Skate-Anlage unter der Brücke entfernt.“ An jenem Samstag sei sie durch lauten Knallgeräusche hochgeschreckt: „Das waren Kanonenschläge“, beschreibt sie den Laut.

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Sie sei daraufhin raus auf ihre Terrasse und habe von dort aus zwischen Brücke und Baumreihe Rauch aufsteigen sehen. „Davor ging das sicher zehn Minuten am Stück. Der Schall ging den Berg hoch und wurde wieder zurückgeworfen.“ Es seien „bestimmt 15 bis 20 Schläge gewesen.“ Besonders betroffen ist der Hund der Schallers: „Der war dadurch total von der Rolle.“

Fensterscheiben wackelten

Die Schläge seien so enorm gewesen, dass sogar die Fensterscheiben gewackelt hätten. Kurze Zeit später sei eine offensichtlich betrunkene Gruppe junger Männer am Haus vorbeigezogen und in die Pilsbar gegangen: „Sie haben gegröhlt und sind die Straße entlang getorkelt.“

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Andrea Schaller meldet sich bei der Polizei und gibt die Informationen weiter. Einige Minuten später hält ein Streifenwagen vor der Pilsbar, Beamte überprüfen die Männergruppe darin. „Bei uns sind an diesem Abend mehrere Anrufe eingegangen, wir konnten allerdings nichts feststellen“, sagt Thomas Knörr, Leiter des Donaueschinger Polizeireviers. Auch die Pilsbar habe man überprüft, was nichts ergeben habe.

Thomas Knörr, Revierleiter der Polizei Donaueschingen.
Thomas Knörr, Revierleiter der Polizei Donaueschingen. | Bild: Simon, Guy

„Wenn das ein angemeldetes Feuerwerk war, dann wäre das ein Skandal“, sagt Schaller. Es sei unerträglich gewesen. Sie freue sich, dass beim Skatepark ein Treffpunkt sei, „das ist gut und soll so sein. Ich hoffe aber, dass es nicht immer in diesem Ausmaß ist.“

Das Ausmaß sei dermaßen enorm gewesen, dass man es bis nach Hüfingen gehört habe, berichtet Heinrich Greiner. Er lebt in der Goethestraße, seine Tochter in Hüfingen: „Sie haben das auch gehört.“

Ein extremer Fall

Es gebe im Laufe des Jahres immer wieder Feuerwerke, die vermutlich unerlaubt gezündet werden, „das war allerdings ein extremer Fall.“ Gegen 20 Uhr sei es richtig laut geworden, „noch lauter wie das sonst der Fall ist. Es war extrem.“ Auch Greiner meldet sich bei der Polizei: „Ich stehe hinter der Polizei und weiß, dass solche Anrufe vielleicht manchmal etwas nerven. Aber man muss sich nicht alles gefallen lassen“, sagt er. Es sei das erste Mal gewesen, dass er überhaupt bei der Polizei angerufen hätte.

„Zu bedenken wäre da die Wirkung, die so etwas auf die Haustiere hat.“ Der Hund seiner Tochter sei tags zuvor von einem Böller aufgeschreckt worden und habe sie zu Boden gerissen, wobei sie sich verletzt habe. „Ich finde, dass Toleranz gegenüber solchen Vorfällen nicht angebracht ist.“

Immer wieder kommt es zu Knallgeräuschen, deren Ursache nicht immer zu ergründen ist. Lesen Sie hier von weiteren Fällen in Donaueschingen.