Die Fasnetzeit steht unmittelbar bevor. Und auch wenn sie sicher nicht so wird wie vor der Pandemie, so wird sie wohl auch nicht wie jene im Jahr 2021. Damals fiel sie mitten in den Lockdown, Veranstaltungen waren undenkbar. Und über die närrischen Tage war die Innenstadt so gut wie ausgestorben.

Eschinger Narredag

Für die Fasnet 2022 hat sich die Narrenzunft Frohsinn ein Art Kompromiss ausgedacht. Fasnet ja, allerdings in einer sicheren Variante. Aber wie kann so etwas aussehen? Geplant ist eine Art Miniatur-Fasnet, die in einem abgesperrten Bereich im Residenzviertel stattfinden soll. Das Ganze soll am Fasnet-Sonntag, 27. Februar, steigen – und zwar unter der Bezeichnung Eschinger Narredag.

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Schon lange geplant

Die Pläne hat der Frohsinn schon länger ins Auge gefasst. Geplant wurde, nur eine Sicherheit, ob alles dann auch tatsächlich stattfinden konnte – die gab es nicht. „Der Sonntag wird zu 95 Prozent stattfinden“, sagt der erste Frohsinn-Zunftmeister Michael Lehmann jetzt. Das jedoch vorbehaltlich einer Verschärfung der Corona-Verordnung oder Einsprüchen durch das städtische Ordnungsamt. Man sei optimistisch, so Lehmann.

Wie soll der Tag ablaufen?

Man habe sich dazu entschieden, die Veranstaltung in zwei Blöcke aufzuteilen. Einmal vormittags und einmal abends, erklärt der Zunftmeister. Losgehen soll es nach dem Narrengottesdienst. Ab 11.11 Uhr sollen die ersten Leute aufs Gelände dürfen. Eingänge befinden sich bei der Stadtkirche und bei der Schützenbrücke. Das Bräustüble werde auch in die Veranstaltung integriert. Der erste Block gehe dann bis etwa 16 Uhr, dann gebe es eine Pause.

Frohsinn-Zunftmeister Michael Lehmann wirbt im Gemeinderat um einen Zuschuss für den Narrentag.
Frohsinn-Zunftmeister Michael Lehmann wirbt im Gemeinderat um einen Zuschuss für den Narrentag. | Bild: Cian Hartung

Zweite Runde

Etwa ab 16.30 Uhr starte dann die zweite Rund, die etwa bis 20.30 Uhr dauere. „Wir wollen aus allen Elementen der Fasnet etwas zeigen“, erklärt Lehmann. So werden die Stadtstreich(l)er mit dabei sein, Ignaz und Severin, das Fasnetkommando Pfohren, der Musikverein Aufen und viele mehr. „Nach dem Gottesdienst soll es auch eine kleine Hanseltaufe geben.“ Spätestens um 21 Uhr soll dann alles fertig sein. Der Bereich werde fasnachtlich dekoriert, bunte Strahler sollen für Stimmung sorgen.

Wo gibt es Tickets?

Der Kartenvorverkauf starte am kommenden Freitag, 18. Februar. Tickets können bei der Frohsinn-Tickethotline unter 0771/15893082 in der Zeit von 9 bis 17 Uhr reserviert werden. Die Karten werden personalisiert vergeben, um aufs Gelände zu dürfen setzen die Narren auf die 2Gplus-Regelung.

Konkret bedeutet das: Zweifach geimpft oder genesen mit Test, oder geimpft/genesen mit Booster-Impfung. Die Abholung der Karten ist dann im Tourismusamt am Max-Rieple-Platz von Dienstag ,22. Februar, bis Donnerstag, 24. Februar, in der Zeit von 9 bis 17 Uhr gegen Bezahlung von 9 Euro pro Karte möglich.

Mit Vorsicht

Man sei hier strenger als die aktuellen Verordnungen, „jedoch wollten wir hier auf Nummer sicher gehen“, erklärt Lehmann. Pro Durchlauf werden jeweils 300 Karten ausgegeben. „Alles soll in einem geordneten Rahmen stattfinden.“ Deshalb habe man sich im Vorfeld auch entsprechend Gedanken gemacht, wie eine solche Veranstaltung in der Pandemie zu stemmen sei. Dazu habe es positive Rückmeldung aber auch Kritik gegeben.

Auf Null rauskommen

„Wer uns kennt, der weiß, dass wir das aus Gründen des Brauchtums machen.“ Wenn der Eintrittspreis ungefähr die Ausgaben decke, dann sei man zufrieden. „Wir sind auch bereit zu investieren. Aber in erster Linie schauen wir, dass wir auf Null rauskommen“, so der Zunftmeister. Rund 5000 Euro werde dabei etwa der Aufwand in Sachen Security kosten. „Schlicht um einem größeren Andrang Herr zu werden, und auf die Absperrungen zu achten, damit niemand drüberklettert.“

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Zuschuss des Gemeinderates

Bei der Sitzung des Gemeinderates im Januar hat die Narrenzunft einen Zuschuss von 6000 Euro für den Narrentag zugesagt bekommen. Vorausgesetzt er könne auch stattfinden. 'Es ist uns zu wenig, nichts zu machen', sagt Lehmann damals, 'und auf diese Weise dem unkontrollierten Wildwuchs an diesem Tag alles zu überlassen.' Wer die Zunft kenne, wisse, dass es an dem Tag eine Fasnet ohne Zwischenfälle geben werde. „Davon bin ich hundertprozentig überzeugt“, sagte Lehmann.

In Richtung Normalität

Vergangenes Jahr habe man gedacht, dass 2022 sicher wieder Normalität einkehren werde. Ob es aber überhaupt komplett so werde wie früher? „Da müssen wir schauen“, sagt Lehmann. Mit der Veranstaltung wolle man ein Zeichen setzen: „Nicht zum Trotz, sondern wieder in Richtung Normalität.“

Dass dieses Jahr Leute auf die Straße gehen, davon geht er aus. Entsprechend wolle man in geordnetem Rahmen etwas bieten. „Wir hoffen, dass wir die Karten losbekommen und appellieren an die Vernunft der Besucher.“

Hygienekonzept

Eigens für den ersten Eschinger Narredag habe man ein Hygienekonzept erstellen müssen: „Dafür mussten wir auch bestimmte Vorgehensweisen definieren.“ Daher habe man sich dafür entschieden, in jeder Runde maximal 300 Menschen aufs Gelände zu lassen – um die Abstände einhalten zu können. Maskenpflicht gelte außerdem bei der Veranstaltung. „Im Konzept mussten wir etwa auch festhalten, wie wir etwa mit Maskenverweigerern umgehen. Im schlimmsten Fall machen wir von unserem Hausrecht gebrauch“, so Lehmann.