Schon als kleiner Junge hat Patrick Bäurer im Guinnessbuch der Weltrekorde geschmökert. Jahr für Jahr gab es neue Rekorde, alte wurden geschlagen und der kleine Patrick stellte sich vor, dass er auch einmal einen Weltrekord aufstellen wird. „Den Gedanken hatte ich eigentlich immer irgendwo im Hinterkopf“, sagt der heute 26-Jährige. Und seit gut einem Jahr ist aus dem Gedanken ein konkretes Vorhaben geworden. „Ich habe mir vor einem Jahr das Ziel gesetzt, 2020 einen Weltrekord aufzustellen“, blickt Bäurer zurück. Also meldete er sein Vorhaben offiziell an und bekam im Frühjahr auch die Nachricht: Er kann seinen Fußball-Freestyle-Weltrekord-Versuch in die Tat umsetzen.

Patrick Bäurer beim Fußball-Freestyle-Camp.
Patrick Bäurer beim Fußball-Freestyle-Camp. | Bild: DJK Donaueschingen

Und was genau hat er nun vor? Natürlich etwas mit einem Fußball und einem Freestyle-Trick. „Ich habe mir angeschaut, welche Rekorde es gibt und welche mir auch Spaß machen würden“, erklärt er. Letztendlich fiel die Wahl auf den Crossover im Sitzen. „Das ist einer meiner Lieblingstricks.“ Mit dem rechten Bein spielt er den Ball in die Luft. Das linke Bein kreist um den Ball, ohne ihn zu berühren. Das rechte Bein fängt den Ball wieder auf. Und dann das Ganze noch einmal und noch einmal. Genau genommen muss Bäurer das ganze mehr als 101 Mal schaffen – in einer Minute. Denn das ist der Weltrekord, den es zu schlagen gilt. Tobias Brandal Busæt, mehrfacher Fußball-Freestyle-Weltmeister aus Norwegen, hat ihn im Dezember 2018 aufgestellt. „Ich baue den Trick auch immer in meine Shows ein und mache ihn mit den Kindern in den Fußball-Freestyle-Camps“, erklärt Bäurer.

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Neben der Technik braucht es da auch jede Menge Koordination – wie bei vielen Freestyle-Tricks. Und eine gute körperliche Konstitution. „Man merkt es vor allem in den Bauch- und Beinmuskeln“, erklärt Bäurer. Über Jahre hinweg hat Bäurer den Trick immer wieder geübt. Doch einen Weltrekord brechen? „Ich habe einfach ausprobiert, was überhaupt möglich ist“, sagt der Hondinger. Bei den ersten Versuchen schaffte er 80 bis 90 Wiederholungen. In den vergangenen Wochen hat er das Training intensiviert. „Ich versuche, den Weltrekord mindestens einmal am Tag zu brechen“, erklärt der 26-Jährige. Sein Plan: Sich jeden Tag ein bisschen steigern. Doch übertreiben will er es dann auch nicht, denn gerade die kreisende Bewegung ist für das linke Knie beanspruchend. „Um dem Verletzungsrisiko vorzuwirken, übe ich auch andere Tricks.“

Patrick Bäurer beim Üben eines Tricks.
Patrick Bäurer beim Üben eines Tricks. | Bild: Patrick Bäurer

Am 3. August ist es so weit: Im Rahmen des Freestyle-Camps, das bei der DJK Donaueschingen vom 3. bis 7. August stattfindet, will Bäurer den Weltrekord in Angriff nehmen. Dazu müssen viele Voraussetzungen erfüllt sein. Zwei Zeugen müssen den Rekord bestätigen – die Aufgabe werden OB Erik Pauly und der Bundestagabgeordnete Thorsten Frei übernehmen. Dann braucht es auch noch zwei fußballkundige Experten mit einer Trainerlizenz, die das Ganze überwachen und die Crossover auch zählen. Und dann braucht es zwei Zeitnehmer, die die Minute exakt stoppen – hier bieten sich Schiedsrichter an. Und dann muss der Weltrekordversuch auch noch auf Video aufgenommen werden. Alle Unterlagen müssen dann an die Redaktion des Guinnessbuchs geschickt werden, wo alles geprüft wird und der Weltrekord offiziell anerkannt wird.

Patrick Bäurer gewinnt verdient den ersten Live-Online Wettbewerb zwischen Top Fußball Freestylern aus ganz Deutschland.
Patrick Bäurer gewinnt verdient den ersten Live-Online Wettbewerb zwischen Top Fußball Freestylern aus ganz Deutschland. | Bild: Patrick Bäurer

Dass der Weltrekordversuch direkt nach seinem Freestyle-Camp stattfindet, ist für Bäurer etwas Besonderes: „Ich möchte den Kindern zeigen: ‚Hey, es ist alles möglich. Ihr könnt eure Träume und Ziele erreichen‘“, sagt Bäurer. Bäurer ist „sehr optimistisch“, dass es am 3. August auch klappen wird. „Ich glaube fest daran, dass ich den Weltrekord brechen werde.“ Im Training habe es auf jeden Fall schon oft geklappt, auch wenn die Situation im DJK-Sportpark dann eine andere sein wird. Die Zeugen, die Richter und auch die Zuschauer: 500 Personen dürfen auf jeden Fall dabei sein. „Da steigt natürlich die Nervosität und die Aufregung, aber durch meine Shows habe ich auch eine Routine und Sicherheit bei Auftritten vor vielen Menschen bekommen. Aber so ein Weltrekordversuch ist natürlich etwas Einmaliges“, erklärt Bäurer.

400 Zuschauer können beim Weltrekord-Versuch dabei sein

  • Das Fußball-Freestyle-Camp: Unter dem Motto „Sei fit und mach mit“ findet das Fußbal-Freestyle-Camp von Montag, 3. August, bis Freitag, 7. August, im Sportpark der DJK Donaueschingen statt. Patrick Bäurer gestaltet jeden Tag von 9 Uhr bis 16.30 Uhr ein Programm. Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von neun bis 14 Jahren. Die Kosten betragen 219 Euro beziehungsweise 209 Euro für Geschwister und beinhalten auch ein warmes Mittagessen, Getränke, Obst, Snacks, Gruppenfoto, Urkunde, Preise, Trikot inkl. Bedruckung, Sportbeutel, Trinkflasche und einen Fußball. Die Anmeldung ist möglich bei Patrick Bäurer unter der Nummer 0173/2089023 oder per E-Mail an info@patrick-baeurer.com. „Wir freuen uns, dass wir das Fußball-Freestyle-Camp anbieten können. Zum einen ist es für die Eltern eine Möglichkeit, ihre Kinder betreuen zu lassen. Zum anderen können die Kinder auch endlich einmal wieder den Duft des Rasens in die Nase bekommen“, freut sich Michael Jäckle, Jugendleiter bei der DJK.
  • Der Weltrekord: Der Weltrekord ist gleich für den ersten Tag des Camps geplant. Er soll am Montag, 3. August, um 17 Uhr stattfinden. Neben den Kindern, den Eltern, den Betreuern und den DJK-Verantwortlichen ist es möglich, dass auch Zuschauer kommen. „Wir haben Platz für 400 Zuschauer“, erklärt Jäckle, der sich in den vergangenen Wochen intensiv mit Hygienekonzepten rund um das Training, die Fußballspiele und Veranstaltungen beschäftigt hat. „Ich mache zur Zeit eigentlich nichts anderes, als Richtlinien und Vorschriften auf unsere örtlichen Begebenheiten herunterzubrechen“, sagt Jäckle, dem es wichtig ist, dass die DJK auch in Corona-Zeiten ihrer Vorbildrolle gerecht wird. Für den Weltrekord wird es ein Ein- und Auslass-System geben, wo die persönlichen Daten der Zuschauer erfasst werden. Nach aktuellen Bestimmungen sind dann beim Weltrekord-Versuch 100 Aktive und 400 Zuschauer möglich. Der Biergarten ist auf 20 Personen begrenzt, auf dem restlichen Gelände müssen die 1,5 Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden.
  • Weitere Termine: Das Vereinsleben auf dem DJK-Gelände nimmt wieder an Fahrt auf. Auch in Zeiten von Corona scheint die DJK einen hohen Stellenwert beim Bundesligisten SC Freiburg zu haben, denn gleich zweimal ist er zu Gast: am Samstag 25. Juli, spielt die U19 Bundesligamannschaft des SC Freiburg gegen die U21 Mannschaft vom FC St. Gallen (Schweiz) mit 100 Zuschauern und am Samstag, 1. August, die U17 Bundesligamannschaft des SC Freiburg gegen die U18 Mannschaft des FC Winterthur (Schweiz) mit 400 Zuschauern.