Die Narrenzunft Frohsinn erhält für Feierlichkeiten in Donaueschingen am Fasnetsonntag einen Zuschuss von 6000 Euro von der Stadt Donaueschingen – sofern diese an dem Tag stattfinden können. Das hat der Gemeinderat Donaueschingen in seiner vergangenen Sitzung beschlossen.
Die Fraktionen von SPD, GUB, Grüne und FDP/FW stimmten dem Antrag der Zunft zu. Die CDU-Fraktion votierte dagegen, da sie darin ein falsches Signal in Zeiten der Ausbreitung der Omikron-Variante sieht.
Narrenzunft plant mit 500 Besuchern
Hintergrund ist, dass die Narrenzunft Frohsinn am Sonntag, 27. Februar, zwischen der Kreuzung „An der Stadtkirche“/Karlstraße und Schützenbrücke auf einem geschlossenen Veranstaltungsgelände unter Corona-Bedingungen einen „Narrentag“ feiern will. Anstelle des Großen Umzugs soll sich das Geschehen auf vier Bühnen abspielen.

„Die Veranstaltung (...) reicht von der Einführung des närrischen Nachwuchses über schauspielerische Programmpunkte bis hin zur klassischen Straßenfasnet Programmpunkte bis hin zur klassischen mit Hansel und Gretle“, hieß es in der Tischvorlage der Sitzung.
Insgesamt hoffen die Veranstalter auf rund 500 Besucher, die unter dann geltenden Hygienevorschriften den närrischen Tag verbringen. Eintrittskarten sollen vorab im Rahmen des zugelassenen Kontingents verkauft werden.
Zunftmeister Lehmann überzeugt: Es wird keine Zwischenfälle geben
Laut es Antrags wird die finanzielle Unterstützung nur ermöglicht, sofern die Veranstaltung unter dann geltenden Corona-Regeln auch wirklich stattfindet. Mit dem Zuschuss würde die Zunft ihre an dem Tag entstehenden Kosten weitgehend decken, so Zunftmeister Michael Lehmann im Gemeinderat. „Wir erwarten kurz vor dem Termin noch eine neue Verordnung und hoffen dann auf grünes Licht.“
„Es ist uns zu wenig, nichts zu machen“, sagte er, „und auf diese Weise dem unkontrollierten Wildwuchs an diesem Tag alles zu überlassen.“ Wer die Zunft kenne, wisse, dass es an dem Tag eine Fasnet ohne Zwischenfälle geben werde. „Davon bin ich hundertprozentig überzeugt“, sagte Lehmann.
„Hier geht es nicht um 6.000 Euro, sondern um das Signal, das nach außen gesendet wird.“Marcus Greiner, CDU
Marcus Greiner und seine Kollegen aus der CDU-Fraktion waren vor der Abstimmung von der Idee, dass der Gemeinderat die Veranstaltung zum jetzigen Zeitpunkt der Pandemie finanziell unterstützen könnte, nicht sonderlich angetan. „Hier geht es nicht um 6.000 Euro, sondern um das Signal, das nach außen gesendet wird“, sagte der Fraktionsvorsitzende. „Es passt nicht, dass wir sie fördern. Daher kommt von uns die inständige Bitte, das dieses Jahr nicht zu machen.“
Anders sah es beispielsweise Rainer Hall, Vorsitzender der Fraktion von FDP/FW. „Das ist ein Beitrag, der unsere Tradition erhält.“ Jens Reinbolz und die SPD-Fraktion sah das ähnlich. „Wir finden, dass es ein wichtiges Unterfangen für unser immaterielles Kulturerbe ist. Wir hoffen, dass es nur dann durchgeführt wird, wenn es unter den Auflagen auch sicher ist“, sagt Fraktionsvorsitzender Reinbolz. Man glaube zwar nicht, dass die Veranstaltung wirklich stattfinden kann. „Wir befürworten aber den Versuch, dass es versucht wird.“