Es gibt fast 40 verschiedene Arten von Steuern in Deutschland. Dazu gesellen sich Hunderte Gesetze und Tausende Verordnungen, die miteinander verflechtet sind. Kurz gesagt: Es ist nicht immer einfach, den Durchblick zu behalten. Auch bei der Einkommensteuererklärung stoßen viele Menschen an ihre Grenzen. Was darf ich angeben? Was muss ich angeben?

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Verzweifelt man auch an den digitalen Helferlein wie etwa der Steuersoftware Elster, kann man sich an Beratungsstellen wie die von Robin Hofmann wenden. Seit März ist der gebürtige Löffinger neben seinem Büro in seiner Heimat auch in der Donaueschinger Karlstraße mit einer eigenen Niederlassung vertreten. Dort hilft er seinen Klienten bei der Steuererklärung.

Seine Donaueschinger Niederlassung hat Robin Hofmann vor gut zwei Monaten in der Karlstraße 27-29 bezogen. Hier berät er seine Klienten ...
Seine Donaueschinger Niederlassung hat Robin Hofmann vor gut zwei Monaten in der Karlstraße 27-29 bezogen. Hier berät er seine Klienten immer dienstags, mittwochs und donnerstags. | Bild: Tobias Weißert

Alle darf er jedoch nicht beraten. „Für Selbstständige, gewerbliche Kunden und Betriebe der Land- und Forstwirtschaft sind ausgebildete Steuerberater zuständig“, erklärt Hofmann den Unterschied. Der 29-Jährige hat vor zwölf Jahren nach seiner Ausbildung als Steuerfachangestellter selbst als Steuerberater in einer Kanzlei gearbeitet.

Elster und Co. sind nicht leicht zu bedienen

Wegen der Coronahilfen wurde Hofmann das Arbeitspensum aber irgendwann zu viel: „Und weil ich ohnehin Spaß daran habe, habe ich mich auf die Einkommensteuer spezialisiert.“ Nun kommen Privatleute zu ihm, die Hilfe bei der Steuererklärung brauchen. „Das sind hauptsächlich Mandanten, die der Umsatzsteuerpflicht unterliegen, also zum Beispiel eine Ferienwohnung vermieten“, erzählt der Steuerfachmann.

Eine Steuererklärung bearbeitet der Routinier innerhalb einer Woche.
Eine Steuererklärung bearbeitet der Routinier innerhalb einer Woche. | Bild: Tobias Weißert

Aber auch ältere Menschen, die mit Elster und Co. nicht klarkommen, legen ihre Steuererklärung in Hofmanns Hand. „Und dann gibt es natürlich noch die bequemen Menschen, die gibt es in jeder Altersgruppe“, schmunzelt der Löffinger. Auch bei einem Lohnsteuerwechsel gibt es einiges zu beachten. Deshalb bietet der Selbstständige auch Beratungen an.

„Jeder Steuerfall ist anders“

Wer zu Robin Hofmann kommen will, muss Mitglied des Lohnsteuerhilfevereins Steuerring sein. Beratungsstellen wie diese werden von Arbeitnehmern für Arbeitnehmer betrieben, um den Klienten eine steuerliche Beratung zu angemessenen Kosten anbieten zu können. Je nach Einkommen kostet eine Jahresmitgliedschaft zwischen 80 und 450 Euro.

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Mitarbeiter hat Hofmann bisher keine: „Bis zu 600 oder 700 Kunden kann man alleine betreuen.“ Eine Woche benötigt er für eine Steuererklärung. Dennoch: „Jeder Steuerfall ist anders“, sagt der Selbstständige, der auch im Büro Waldshut-Tiengen aushilft. Bei Fehlern haftet der Verein. Die seien allerdings selten, so Hofmann: „Zwei oder drei Fälle gibt es bei uns in Deutschland pro Jahr.“

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht

Andersherum gibt es auch Klienten, die dem Lohnsteuerhelfer Unterlagen vorenthalten. „Dann schützt auch Unwissenheit vor Strafe nicht“, mahnt Hofmann. Allgemein unterscheidet er zwischen zwei Typen von Klienten: „Die einen wollen ihre Unterlagen abgeben und dann nie wieder was davon wissen. Und die anderen wollen nochmal mit mir gemeinsam drüberschauen.“

Analog verteilt sich auch der Zeitpunkt des Besuchs auf zwei Gruppen: „Die eine kommt schon im Januar und will am liebsten sofort bearbeitet werden. Die andere muss Nachzahlungen tätigen und kommt im Mai bei mir vorbei.“ Besonders knifflig sind deutsche Arbeitnehmer in der Schweiz. „Nur wenige Grenzgänger machen ihre Steuer selbst. Ohne Grundkenntnisse im Steuerrecht ist das fast unmöglich“, erklärt Hofmann. Arbeit gibt es ohnehin immer: „Es ändert sich ständig was. Also langweilig wird mir nicht.“