Furtwangen Im August 2024 brach die Welt für die Familie Kalipke aus Furtwangen plötzlich fast zusammen. Bei David, dem elfjährigen Sohn, wurde ein anaplastischer glialer Tumor diagnostiziert – ein Hirntumor. Der Tumor schien zunächst gutartig und David wurde operiert. Doch dann kehrte der Krebs aggressiv innerhalb weniger Wochen zurück.

Zu dieser Zeit war David in einer Klinik in Tübingen. Ständig an seiner Seite: seine Mutter Sandra, sein Vater Stefan und sein 13-jähriger Bruder Ben. Die Ärzte in Tübingen gaben alles, um den Tumor, der an der linken Seite seines Gehirns angewachsen war, zu entfernen, ohne David dabei schwerwiegende Schäden zuzufügen. Die Behandlung ging weiter und der Elfjährige musste sich einer intensiven Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie unterziehen. Nach dieser zweiten Operation hatte er eine halbseitige Lähmung, doch „er war immer positiv, immer am Lächeln“, erinnert sich seine Mutter Sandra. „Er hatte nie Angst und hat nie geklagt. Er hat alles durchgezogen, ohne zu motzen.“

Angesichts von Davids jungem Alter sehen die Ärzte durch Physiotherapie Verbesserungen in seiner Bewegung. Dennoch benötigt er weiterhin Unterstützung beim Schuhe binden, Jacke zumachen oder beim Duschen.

Als wäre ein Hirntumor nicht schon schwer genug für den Elfjährigen, hat der Junge von Geburt an einen Gendefekt, der seine Situation noch komplexer macht. Er muss nämlich mit einer seltenen genetischen Erkrankung namens Neurofibromatose Typ 1 – auch als NF 1 bekannt – kämpfen. Die Krankheit begünstigt und beschleunigt das Wachstum von Tumoren. „Das ist, als ob er keine eigene Abwehr gegen Tumore hätte“, erklärt Sandra Kalipke. Eine mögliche Behandlung könnte helfen: Das Medikament Koselugo, das speziell für den Gendefekt NF1 entwickelt wurde und das Tumorwachstum verlangsamen könnte. Die Krankenkasse genehmigte im Februar 2025 zunächst eine dreimonatige Behandlung für David. Diese drei Monate reichen allerdings nicht aus. „David bräuchte das Medikament viel länger – idealerweise ein Leben lang“, so Kalipke.

15.000 Euro für 19 Tage

Die Kosten dafür sind hoch: 15.000 Euro für nur 19 Tage Behandlung. Daher rief Davids Familie über Gofundme zu einer Spendenaktion auf, um das teure Medikament überhaupt finanzieren zu können. „Sollte die Krankenkasse uns weiterhin so positiv unterstützen und das Medikament in Langzeittherapie genehmigen, gehen alle Spendengelder selbstverständlich zurück an die Spender“, heißt es auf der Seite der Spendenaktion.

David zeigt trotz Krankheit einen bemerkenswerten Optimismus. „Er ist ein richtiger Kämpfer“, sagt Mama Sandra. „Er liebt es, draußen zu sein, Fahrrad zu fahren und mit seinen Freunden zu spielen. Auch wenn er momentan vorsichtiger ist, weil er noch mit den Folgen der Behandlungen kämpft, gibt er nie auf“, sagt seine Mutter stolz. „Wenn ich mir Bilder vom letzten Sommer anschaue, dann frage ich mich, wie wir das alles geschafft haben“, gibt Kalipke zu. „Aber in dem Moment hat man einfach funktioniert. Man muss funktionieren als Eltern. Man schaut nach rechts und links und fragt sich, wie es weitergeht – aber man geht einfach weiter. Und David hat uns da unglaublich geholfen.“

In dieser schwierigen Zeit sind Sandra und Stefan Kalipke auch dankbar für die ganze Unterstützung, die sie erhalten haben. „Die Hilfe der Gemeinde und auch von unseren Arbeitgebern war überwältigend“, sagt Sandra und fügt hinzu: „Auch die Ärzte in Tübingen sind unglaublich. Man kann jederzeit anrufen oder eine E-Mail schreiben und innerhalb kürzester Zeit bekommt man eine Antwort. Das ist wirklich eine riesige Unterstützung für uns.“

Hier kann man helfen: Wer die Familie finanziell unterstützen möchte, kann sich direkt an Sandra Kalipke wenden. Per Mail: Sandra.Kalipke@gmx.net