Furtwangen Noch mal was Neues wagen, das möchte Andreas Goldschmidt. Ende Juli verlässt der Schulleiter das Otto-Hahn-Gymnasium mit Realschule (OHG) und wird dann im neuen Schuljahr das Kolleg in St. Blasien führen.

Acht Jahre lang führte Goldschmidt das Otto-Hahn-Gymnasium in Furtwangen. Mit seinen 57 Jahren war er offen, die restlichen etwa acht Jahre seines Berufslebens noch mal eine neue Herausforderung zu suchen. Passend zu diesen Überlegungen kam ihm die Stellenausschreibung für die Leitung des Kollegs in St. Blasien in die Hände. Das Bewerbungsverfahren Ende 2024 konnte er für sich entscheiden. Als Privatschule biete das Kolleg noch mal etwas andere Aufgaben als eine staatliche Schule wie das OHG.

Wie geht es am OHG weiter? Andres Goldschmidt hofft und ist zuversichtlich, dass es einen nahtlosen Übergang gibt und zum neuen Schuljahr ein Nachfolger seinen Platz in Furtwangen einnimmt. Derzeit laufe das Bewerbungsverfahren, und er habe mit beiden Bewerbern schon sprechen können. „Ich kann mit gutem Gewissen gehen“, sagt Goldschmidt. Denn wer auch immer von den beiden seine Nachfolge antrete, beide seien „sehr befähigte Personen“, sieht er die Zukunft des OHG in guten Händen. Nach der Empfehlung durch die Schulaufsicht, das Regierungspräsidium, stünden in nächster Zeit noch die Entscheidungen von Gemeinderat und Schulkonferenz an, bevor letztlich das Kultusministerium offiziell den neuen Schulleiter am OHG benenne.

Als einen Höhepunkt seiner achtjährigen Amtszeit in Furtwangen verweist Goldschmidt auf die umfangreiche Sanierung des OHG und den Einzug ins erneuerte Gebäude. Außerdem lobt er die „offene und familiäre Atmosphäre an der Schule“. Das gelte für die ganze Schulgemeinschaft, Lehrer und Schüler. „Es ist ein sehr menschlicher Umgang hier an der Schule“, betont der 57-Jährige. Die Herausforderungen als Schulleiter sieht er in der großen Bandbreite mit einerseits administrativen Aufgaben und andererseits der zwischenmenschlichen Pflege. Gerade die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf den Schulbetrieb hätten die Psyche mancher Schüler und Lehrer stark belastet. Hinzu komme das Long-Covid-Syndrom, unter dessen körperlichen Folgen auch einige aus der Schulgemeinschaft zu leiden hätten.

Andreas Goldschmidt hat Ethik und Informatik unterrichtet. Er hat von 1995 bis 1999 in Tübingen katholische Theologie mit Schwerpunkt Philosophie studiert. Insofern sei er auf das Ethik-Fach gut vorbereitet gewesen. In Informatik habe er sich nach dem Studium selbst Wissen angeeignet. Bei seiner neuen Wirkungsstätte in St. Blasien handle es sich um eine kirchliche Schule. Deshalb werde er dort Religion unterrichten, aber auch sein Informatikwissen weitergeben. Bei seinem Blick voraus nennt Goldschmidt die Künstliche Intelligenz als eine Herausforderung für die Institution Schule. Ihre globale Bedeutung verlange auch eine Vorbereitung der Schüler hierauf und eine Anwendung im Unterricht. Als wichtige Kompetenzen gelte es außerdem, die vier „K“ zu vermitteln: kritisches Denken, Kollaboration (Zusammenarbeit), Kreativität und Kommunikation.