Furtwangen – Die Schweizer Firma Sontex übernimmt den Furtwanger Wasserzählerproduzent E. Wehrle. Das geht aus einer Mitarbeiterinformation hervor. Wie es dazu kam und was es für die Firmen bedeutet, erklärt Wehrle-Geschäftsführer Georg Herth.

In einer Mitarbeiterinformation hatte Herth gemeinsam mit Patrick Grichting (Geschäftsführer Sontex) über den bevorstehenden Eigentümerwechsel zunächst Auskunft gegeben. Ab Montag, 3. Februar, wird Wehrle demnach Teil der Sontex-Gruppe sein, in der die Unternehmen ihre Kräfte bündeln. Georg Herth sieht in der Übernahme die Möglichkeit, die technische Transformation besser zu stemmen. „Alleine wären wir zu klein gewesen“, sagt der Geschäftsführer. Er selbst verbleibt im Unternehmen, um den Übergang zu begleiten. Aber auch darüber hinaus möchte er dem Unternehmen seine Unterstützung anbieten. Seit 2001 ist er Teil des Unternehmens und wurde 2004 Geschäftsführer.

Die Marktanforderungen bedeuteten einen hohen Aufwand, den Wehrle an der Seite von Sontex besser bewältigen könne als alleine, betont Herth. Mit dem Verkauf an die Schweizer sei demnach auch die Nachfolge geregelt. E. Wehrle kam 2024 auf einen Umsatz von 37,8 Millionen Euro. Der Umsatz der österreichischen Tochter Bernhardts lag bei 7,6 Millionen Euro. Sie beschäftigt 25 Mitarbeiter. Für 2025 geht E. Wehrle von einem Umsatz von 43 Millionen Euro aus.

Patrick Grichting und Walter Bader von Sontex werden gemeinsam die Geschäftsführung von E. Wehrle übernehmen. Grichting weist darauf hin, dass die E. Wehrle-Wasserzähler eine ideale Ergänzung der bisherigen Produktpalette des im Schweizer Jura beheimateten Unternehmens seien. Auch der Wehrle-Geschäftsführer sieht großes Potenzial aus der künftigen Arbeit. „Die Firmen passen wie zwei Zahnräder zusammen“, meint Herth. Sontex ist bekannt für Wärme-, Kältezähler und Heizkostenverteiler. Für Sontex arbeiten rund 200 Mitarbeiter. Zum Umsatz macht das Unternehmen keine Angaben.

Bei den Beschäftigten der E. Wehrle warb Grichting, der im operativen Geschäft von Shemsi Musiqi unterstützt wird, um Vertrauen. „Wir brauchen Sie“, waren seine Worte an die Belegschaft. Bei guter Entwicklung schloss er auch den Aufbau von zusätzlichen Arbeitsplätzen nicht aus.

Der langjährige Betriebsratsvorsitzende von E. Wehrle, Martin Hummel, sagte, er habe ein „gutes Gefühl“. Mit Sontex arbeitet E. Wehrle schon seit 2016 zusammen. In dieser Zeit hätten die Schweizer einen „positiven Eindruck“ hinterlassen.

Herth stimmt dieser Einschätzung zu, sagt aber auch, dass es teils zu Schließungen von Abteilungen kommen kann. Schließlich handle es sich bei Sontex immer noch um ein anderes Unternehmen. Dadurch könnten manche Veränderungen nicht ausgeschlossen werden. Diese könnten aber durchaus auch positive Auswirkungen für das Unternehmen mit sich bringen.

Die meisten Mitarbeiter von E. Wehrle kommen aus der umliegenden Region. Viele seien aus Villingen-Schwenningen oder Neustadt. Dennoch habe sich in den vergangenen Jahren für manche Stellen, wie etwa Entwickler, Homeoffice angeboten, berichtet der Wehrle-Geschäftsführer. Die Firma sei teils flexibler geworden. Ob das künftig bedeutet, dass mehr Arbeitnehmer aus Freiburg oder der Schweiz im Unternehmen tätig sein werden, könne man noch nicht konkret sagen. Dennoch machen jene Angebote das Unternehmen attraktiv, sagt Herth. Er jedenfalls schaue auf die Übernahme mit optimistischem Blick, so der Geschäftsführer.