Furtwangen – Die Stadt Furtwangen möchte umliegende Kommunen an Sanierungskosten fürs Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) mit Realschule beteiligen. Nun melden sich aber auch andere Städte und möchten Geld von Furtwangen für Investitionen in ihre Schulen.

Die Gemeinderatssitzung am heutigen Dienstag, 21. Januar, verspricht einen spannenden Verlauf. So steht ein städtisch geführtes medizinisches Versorgungszentrum auf der Tagesordnung, das am 1. März in Betrieb gehen und insbesondere die kinderärztliche Versorgung im oberen Bregtal sicherstellen soll. Ein weiterer Tagesordnungspunkt bezieht sich auf Forderungen von VS und Donaueschingen, die Furtwangen bei Investitionen in ihre Schullandschaft zur Kasse bitten.

Bislang befasste sich der Gemeinderat vordringlich mit einem ganz anderen Ansatz. Nämlich damit, dass Furtwangen die umliegenden Kommunen bei den OHG-Sanierungskosten beteiligen möchte. Die Rede ist laut Hauptamtsleiter Florian Merz von 6,6 Millionen Euro, die von den Kommunen übernommen werden sollen. Anlass für diese Forderungen ist laut Merz ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom Dezember 2022. Demnach hätten Schulen mit einem Anteil auswärtiger Schüler von durchschnittlich mindestens 30 Prozent eine überregionale Bedeutung, was eine Beteiligung umliegender Kommunen an Sanierungskosten rechtfertige.

„Die seitens der Stadt Villingen-Schwenningen zur Eröffnung der Verhandlungen aufgerufene Kostenbeteiligung der Stadt Furtwangen beläuft sich auf 25.160 Euro“, heißt es in der Unterlage für den Gemeinderat. Donaueschingen eröffnet die Verhandlungen mit Furtwangen mit 20.232 Euro.

Bei den Investitionen von Donaueschingen handelt es sich um den Neubau der Realschule und Dreifeldsporthalle mit Gesamtkosten von 55,9 Millionen Euro. Donaueschingen zog die durchschnittliche Schülerzahl von Schülern aus Furtwangen heran, die an der Donaueschinger Realschule unterrichtet wurden. Das waren zwischen 2019 bis 2024 gerade mal 0,4 Schüler, also im Durchschnitt nicht mal ein Schüler. Zum Vergleich: Von Hüfingen aus hätten 110,2 Schüler die Donaueschinger Realschule besucht. Dementsprechend mehr, nämlich mit 5,57 Millionen Euro, soll sich Hüfingen an den Kosten beteiligen.

Vergleichsweise günstig kommt Furtwangen auch bei den Forderungen aus Villingen-Schwenningen weg. Hier geht es um eine Brandschutzsanierung der Bertholdschule von insgesamt 3,2 Millionen Euro. Im Schuljahr 2023/2024 habe ein Schüler aus Furtwangen die Bertholdschule besucht. So kommt es zur Forderung von 25.016 Euro.

Die Furtwanger Stadtverwaltung stellt klar: „Beide Forderungen sind Höchstforderungen, welche die Grundlage für Verhandlungen darstellen.“