Überflutete Ufer und Wassermassen, die durch die Straßen der Städte fließen kennt man nicht nur in der Region. Nachdem hier in den vergangenen Wochen die Flüsse über ihren Rand schwappten, kämpfte nun auch das Nachbarland Frankreich mit höher steigenden Fluten.
In Paris erreichte das Hochwasser den höchsten Stand seit zwei Jahren, mit einem Pegelstand der Seine von 5,85 Meter. Wohnungen mussten geräumt werden, in vielen Bereichen viel der Strom aus.
Die Wassermassen machten auch vor Hüfingens Partnerstadt Ornans nicht halt. Die Gemeinde mit rund 4300 Einwohnern in der Kernstadt wurde vergangene Woche von einem extremen Hochwasser heimgesucht. Die Stadt im Osten Frankreichs liegt direkt an den Ufern des etwa 122 Kilometer langen Flusses Loue. Etliche Häuser der Gemeinde sind sehr dicht an deren Rand gebaut.
Durch starke Regenfälle stieg der Flusslauf so stark an, dass das Wasser schließlich in die Innenstadt drang und die Straßen überflutete. Am Dienstag, 23. Januar, ließ der Regen nach, und die Fluten zogen sich aus der Stadt zurück.
Was davon übrig blieb, damit haben die Bewohner von Ornans jetzt noch zu kämpfen. Läden, Restaurants, Wohnungen – sie alle standen unter Wasser. Kindergärten, Schulen und Colleges blieben in Ornans, sowie in mehreren Gemeinden des Departements geschlossen. "Unsere Möbel standen in 20 Zentimeter hohem Wasser", berichtet ein Einzelhändler der französischen Zeitung L'Est.
Vom 20. bis 22. Juli 2018 findet das 40-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft in Hüfingen statt. Bürgermeister Michael Kollmeier möchte Solidarität mit den durch das Hochwasser geschädigten Bürgern der Stadt zeigen. Er hat bereits mit seinem französischen Kollegen, Sylvain Ducret, gesprochen. Nicht alle Schäden vor Ort werden auch von Versicherungen abgedeckt.
"Als ich dort zu Besuch war, hat mir der Bürgermeister die Hochwassermarke von 1995 gezeigt. Und das war richtig hoch", sagt Bürgermeister Michael Kollmeier. Er ergänzt: "Das jetzige Hochwasser war wohl das schlimmste seit damals. Dabei ist der ein oder andere Schaden entstanden."
Die Stadtverwaltung hat daher ein Spendenkonto eingerichtet. Dorthin können unter Verwendungszweck "Hochwasserhilfe Ornans" Spenden überwiesen werden. Wie Kollmeier sagt, seien bereits die ersten Spenden dort eingegangen. "Nichts ist so konkret wie Hilfe", sagt der Bürgermeister.
Spendenkonto
Stadtverwaltung Hüfingen
- Sparkasse Schwarzwald-BaarIBAN: DE92 6945 0065 0240 0032 28BIC: SOLADES1VSS
- Volksbank eG Schwarzwald Baar HegauIBAN: DE24 6949 0000 0010 0600 01BIC: GENODE61VS1
Hochwasser in Hüfingen und den Partnerstädten
Hüfingen, Großschönau (seit 1990) und Ornans (seit 1978) verbindet nicht nur eine Städtepartnerschaft, sondern auch Hochwasser.
- Hüfingen: Beim Hochwasser am 14. und 15. Februar 1990 herrschte Katastrophenalarm auf der Baar. In Hüfingen ließ die Breg viele Keller voll laufen und hinterließ an vielen Gebäuden Schäden. Allein im Städtedreieck wurde der Schaden auf über 15 Millionen Euro beziffert.
- Großschönau: Schwer wütete ein Hochwasser am 7. August 2010 in der Hüfinger Partnerstadt Großschönau.
- Ornans: Während 1990 den Höchsstand eines Hochwassers in Hüfingen markiert, steht das Jahr 1953 für Ornans. Damals stieg die Loue auf eine Rekordmarke von 3,20 Meter. Die im Tal der Loue liegende Stadt muss aber immer wieder mit Überschwemmungen leben. In der jüngeren Vergangenheit gab es an Weihnachten 1995 sowie am 21. Februar 1999 Hochwasser. beide Male lag der Pegel bei 2,80 Meter und somit gut 30 Zentimeter höher als vergangene Woche. (gvo)