Geld nicht bunkern

Auf der Jagd nach Zinsen in einer zinslosen Zeit hat die Stadt Hüfingen wohl drei Millionen Euro ihrer Bürger in Anlagegeschäften mit der Greensill Bank verloren. Hätte die Stadt tatsächlich Risikominimierung betrieben, wie vom Bürgermeister behauptet, dann hätten solche Anlagen wegen des möglichen Totalverlustes nicht getätigt werden dürfen. Es wäre jetzt falsch, alleine beim Stadtkämmerer der Kleinstadt Hüfingen die Schuld zu suchen, denn er kann neben seinen anderen Aufgaben die Millionen der Stadt nicht Tag und Nacht beaufsichtigen. War die Stadt Hüfingen immer stolz auf ihre stetig wachsenden Millionen-Rücklagen, so fragt sich der staunende Bürger heute, warum seine Stadt mittlerweile eine Art Fondsgesellschaft betreiben muss, die sein Geld bei derzeit 13 Banken verwaltet. Ist die Stadt Hüfingen denn ein Finanzunternehmen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung oder eine dem Gemeinwohl verpflichtete Gemeinde? Das Geld kommt doch von den Bürgern und dort muss es auch wieder hin – in Form von bezahlbaren städtischen Leistungen, guter Infrastruktur und Investitionen in die Zukunft. Jedem Schulkind einen Computer zu geben, kostenlose Nachhilfe anzubieten oder die Pflege auszubauen wären gut angelegtes Bürgergeld, gerade in dieser Zeit. Geld im Tresor zu bunkern und damit zu spekulieren ist es nicht. Zum Hüfinger Irrweg passt, dass die Stadt junge Familien, die in den Stadtteilen bauen wollen, maximal abkassiert, indem sie den Bauplatzpreis auf in unserer Gegend unerreichte 149 Euro pro Quadratmeter festgesetzt hat, während alle Nachbargemeinden weit günstiger anbieten, Wutach sogar zu 88 Euro pro Quadratmeter. Es ist höchste Zeit, dass die Stadt Hüfingen das Wohl ihrer Bürgerinnen und Bürger wieder höher bewertet als die Füllhöhe der Stadtkasse.

Kurt Kammerer, Hüfingen

Transparenz bei Finanzen

Bereits am Freitag, 5. März, hat der SÜDKURIER darüber berichtet, dass die Stadt Bad Dürrheim zwei Millionen Euro bei der Greensill-Bank angelegt hat und diese wahrscheinlich nun weg sind. Genau eine Woche später kommt die Info nun auch von der Stadt Hüfingen, hier wurden sogar drei Millionen Euro angelegt, von der die Gemeinde höchstwahrscheinlich nichts mehr sehen wird. Mir stellt sich die Frage: Wieso muss eine Gemeinde die Grundsteuer B für alle Bürger erhöhen, wenn die drei Millionen Überschüsse irgendwie angelegt werden müssen, nur damit keine Strafzinsen gezahlt werden müssen? Wieso werden diese Rücklagen bei einer Bank angelegt, bei der bereits im Oktober 2020 bekannt wurde, dass es hier nicht mehr ganz rund läuft? Ich hoffe doch sehr, dass die Bürgervertreter dies genauestens recherchieren, aufdecken und dann die Informationen offengelegt werden. Gleichzeitig hoffe ich auf mehr Transparenz in Sachen Finanzen, da im Bericht vom 12. März von weiteren 13 Banken gesprochen wird.

Daniel Schwarz, Mundelfingen

Grenze überschritten

Die Grenze des Hinnehmbaren ist nun deutlich überschritten. Der Verlust von drei Millionen Euro ist sicherlich ein für die Stadt Hüfingen bedeutendes Thema, das man vielseitig diskutieren kann und sicherlich aufklären muss. Doch unter der Überschrift, der „Bürgermeister hat Schuldigen gefunden“, wird in der Presse dargestellt, dass der sonst so sorgfältige Kassenleiter nun also schuld ist. Man habe sofortige Konsequenzen gezogen und prüfe arbeitsrechtliche Maßnahmen, war zu lesen. Lieber Herr Kollmeier, als Verantwortlicher der Verwaltung lassen Sie es sich sicher nicht nehmen, auf große Entscheidungen in Ihrem Verantwortungsbereich Einfluss zu nehmen, sich zu erkundigen und mitzureden. Ich gehe davon aus, dass eine Anlage über insgesamt drei Millionen Euro eine solche große Entscheidung darstellt. Für die Schuldfrage nun einen Mitarbeiter heranzuziehen, arbeitsrechtliche Konsequenzen anzudrohen und im Zweifel auch umzusetzen, ist keine Art, Probleme aus der Welt zu schaffen, für die man von Amtswegen eine große Mitverantwortung trägt. Es zeugt auch nicht von Loyalität gegenüber seinem Stab. Kein Mensch wünscht sich in seinem Arbeitsleben einen solchen Chef. Heutzutage ist es auch so, dass unter solchen Grundvoraussetzungen nur noch wenige arbeiten möchten. Und die Fluktuation im Rathaus ist auch den Bürgerinnen und Bürgern nicht entgangen. Ist dies also der Umgang, der gepflegt wird? Ist es am Ende wirklich so einfach? Ich denke nein. Und als Abschlussbemerkung: Die Vertretung der Bürgerinnen und Bürger einer Gemeinde beginnt beim Umgang mit den eigenen Mitarbeitenden, die in der Gemeindeverwaltung für die Stadt arbeiten.

Frank Meckes, Hüfingen

Stehlen aus der Verantwortung

Es ist mit zivilisierten Worten nicht zu beschreiben, wie sich Verantwortliche politischer Ämter immer wieder versuchen für Versäumnisse, Fehler und grobe Pflichtverletzungen aus der Verantwortung zu stehlen. So auch in diesem Fall. Da wird bei einem 3-Millionen (!!!) Transfer, der mutmaßlich entgegen bestehender Statuten angeordnet wurde, nun der Kassierer als Schuldiger ausgemacht. Herr Kollmeier, Sie sind Rathauschef, Sie stehen in der Verantwortung für positive aber auch negative Entwicklungen. Sie und ausschließlich Sie haben dafür die Konsequenzen zu tragen! Sollte sich die alte Volksweisheit „die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen“ auch hier bewahrheiten?

Nico Drumm, Hüfingen

Erklärtext – Titel 1sp über zwei Zeilen

Erklärtext – Text

  • Aufzaehlung_Erklaer_Symbol
  1. .Aufzaehlung_Erklaer_Zahl

Einleitung