700.000 Euro Schaden sind die Bilanz eines Brandes, der sich am Sonntagabend im Hüfinger Ortsteil Behla ereignet hat. Aus bislang noch unbekannter Ursache ist in einem Mehrfamilienhaus mit angebautem Ökonomieteil am Kirchhofweg ein Feuer ausgebrochen, welches sich zu einem Vollbrand entwickelte. Die zwei Bewohner des Hauses konnten laut Polizei noch rechtzeitig das Gebäude verlassen. Personen wurden nicht verletzt.

Brand in Behla Video: Singler, Julian

Der Feuerwehr, die mit 65 Kräften aus Hüfingen, Behla, Donaueschingen, Bad Dürrheim und Villingen ausgerückt waren, gelang es, das Hauptgebäude zu halten.

Brandobjekt ist nicht mehr bewohnbar

Der angebaute Ökonomieteil war jedoch nicht mehr zu retten und brannte ab. „Im Wohnhaus sind auch ein paar Zimmer ausgebrannt, aber die Bewohner können wenigstens noch rein und konnten ihr Hab und Gut herausholen“, erklärt Markus Ziganczuk, Kommandant der Hüfinger Gesamtwehr. Laut Polizeipräsidium Konstanz ist das Brandobjekt nicht mehr bewohnbar.

Der Einsatzort am Kirchhofweg in Hüfingen-Behla.
Der Einsatzort am Kirchhofweg in Hüfingen-Behla. | Bild: Singler, Julian

Da aufgrund der Bebauung die Gefahr des Übergreifens auf Nachbargebäude bestand, mussten die umliegenden Häuser geräumt werden. „Wir hatten eine starke Rauchentwicklung und auch starken Funkenflug“, erklärt der Kommandant. Deshalb habe der Fokus auch darauf gelegen, die Nachbargebäude durch eine sogenannte Riegelstellung zu schützen. Dazu habe die Feuerwehr eine Wasserwand zwischen dem Brandobjekt und den Nachbargebäuden aufgebaut.

Brand in Behla Video: Singler, Julian

Dorf hält zusammen

Vor Ort war in der Nacht auch Ortsvorsteher Christoph Martin, der selbst Feuerwehr-Mitglied ist. Eigentlich wollte er den Ausgang des Bürgerentscheides feiern, doch die Party war schnell beendet, als er die Nachricht vom Brand in seinem Dorf bekommen hat. „Mir ist es wichtig, dass die Leute in Behla gut versorgt sind“, sagt Martin. Da ist es praktisch, dass seine Mutter Lydia die Kranz-Wirtin ist. Erst dachte er, es ginge, ohne seine Mutter zu wecken. Doch die Unterbringung des Ehepaars und der Nachbarn sowie die Versorgung der Feuerwehr brauchten mehr helfende Hände. „Unser Dorf hält bei so etwas zusammen“, sagt Martin.

Brand in Behla Video: Singler, Julian

Und so wurden mitten in der Nacht im Gasthaus Kranz Wecken gebacken und Fleischkäse erwärmt. Zwar konnten die Anwohner nach drei, vier Stunden in ihre Häuser zurück, doch: „Da war so viel Rauch, dass einige bis zum Morgen hier geblieben sind und erst dann in ihre Häuser zurückkehrten“

Gasthaus Kranz nimmt Ehepaar auf

Auch das ältere Ehepaar, dessen Haus unbewohnbar ist, hat im Kranz übernachtet. „Sie können bei uns so lange bleiben, wie sie wollen“, sagt Christoph Martin, der auch schon überlegt, wie er der Brandwache, die noch am Montag lange vor Ort war, eine kleine Freude machen könnte. „Ich bringe denen nachher noch ein Eis. Das kostet nicht viel Geld, aber es sind so Kleinigkeiten, die man einfach macht.“

Viel konnte die Feuerwehr vom Ökonomieteil nicht mehr retten. Der Schaden wird von der Polizei vorsichtig auf 700.000 Euro geschätzt.
Viel konnte die Feuerwehr vom Ökonomieteil nicht mehr retten. Der Schaden wird von der Polizei vorsichtig auf 700.000 Euro geschätzt. | Bild: Singler, Julian

Eine lange Nacht für die Feuerwehr

Bis um fünf Uhr war die Feuerwehr vor Ort und kämpfte gegen die Flammen. „In der Scheune war Brennholz gelagert. Das war nicht wirklich dienlich, um das Feuer zu löschen“, sagt Markus Ziganczuk. Bei landwirtschaftlichen Anwesen sei das das Hauptproblem, dass oft Holz, Stroh oder Heu in den Gebäuden gelagert werde, was das Löschen dann nicht so leicht mache. Wobei Stroh noch einiges schlimmer zu löschen sei als Brennholz.

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Unter dem Strich ist der Kommandant sehr zufrieden mit dem Einsatz seiner Männer. „Die Mannschaft war verfügbar und wir konnten auf alle Abteilungen zurückgreifen“, sagt der Gesamtkommandant. Kritikpunkte gebe es keine, die Wasserversorgung sei gewährleistet gewesen und man habe auf Tiefbrunnen und auf Löschteiche von anderen Anwesen zurückgreifen können.

Teile von Behla ohne Strom

Einzig bei der Stromversorgung habe es Probleme gegeben. Teile von Behla waren in der Anfangszeit des Brandes ohne Strom. Der Energieversorger habe das Problem aber lösen können, sodass danach nur noch das Brandobjekt von der Stromversorgung getrennt war, der Rest von Behla aber wieder mit Elektrizität versorgt werden konnte.

Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Beamte des Polizeireviers Donaueschingen und des Kriminaldauerdienstes nahmen noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache auf. Neben der Feuerwehr war der Rettungsdienst mit acht Einsatzkräften vor Ort. Die Polizei hatte insgesamt fünf Streifen im Einsatz.