„Ritter Kuno von Hardegg“ heißt der historische Stoff. Die Rechte liegen beim Gesangverein. Inhaltlich entführt das Theaterstück in die Zeit als die Hardegger, ein ehemaliges Rittergeschlecht, die in der Gegend um Mundelfingen ihr Unwesen trieben.

Einst waren sie im heutigen Herrengarten in Besitz der Burg Munolf, an der ehemaligen Kiesgrube gehörte ihnen die Hardegg, in Unadingen die Grünburg und in Bachheim die Neuenburg.

Pfarrer Strohmeyer lieferte den Stoff

Dass ein Theaterstück ihnen zu Ehren entstanden ist, dem ehemaligen Pfarrer und Dekan Willibald Strohmeyer aus Mundelfingen zu verdanken, der die Geschichten des alten Wildhüters Walz aus Mundelfingen zu Papier brachte, aus der wiederum die Geschichte vom Hardegger entstand.

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Der Geistliche, nach dem in Mundelfingen heute die Dekan-Strohmeyer-Straße benannt ist, widmete das Theaterstück dem Gesangverein, der es erstmals am 30. Januar 1906 aufführte, danach zu seinem 25. Geburtstag im Jahr 1925 und seither zu allen seine Jubiläen im Abstand von jeweils 25 Jahren wieder.

Der Spaß kommt nicht zu kurz: Carina Merz und Sebastian Hildebrand bei der Probe.
Der Spaß kommt nicht zu kurz: Carina Merz und Sebastian Hildebrand bei der Probe. | Bild: Rainer Bombardi

Aktuell laufen die Proben auf Hochtouren. Selbst wenn es sich nicht um die traditionell um die Weihnachtszeit aufgeführten Komödien und Lustspiele handelt, haben die Akteure ihren Humor nicht verloren.

Bei allem Ernst, der teilweise in der Geschichte steckt, wird viel gelacht und man merkt der Crew an, dass sie mit Engagement und viel Spaß das Theaterstück einstudiert.

Benedikt Gut (links) und der reuige Gebhard Welte während einer Szene.
Benedikt Gut (links) und der reuige Gebhard Welte während einer Szene. | Bild: Rainer Bombardi

Mit dieser Einstellung zum Schauspiel ist auch Regisseur Eberhard Hildebrand zufrieden. Wie sein Sohn Sebastian gehört er zu den wenigen Akteuren, die bereits vor 25 Jahren im historischen Theaterstück mitwirkten.

Dieses Jahr ist die sechste Version des Ritter Kuno zu sehen. Gespielt wird er von Gebhard Welte. Er war auch schon 1999 dabei.

Seine Gemahlin, gespielt von Beate Stern, und ihr gemeinsamer Sohn, gespielt von Jeremias Fesenmeier, gehören zu den weiteren Akteuren der Hardegger Ritter.

Rückblick auf die fünfte Aufführung: Das Theaterensemble des Gesangvereins vor 25 Jahren.
Rückblick auf die fünfte Aufführung: Das Theaterensemble des Gesangvereins vor 25 Jahren. | Bild: privat

Zur Crew gehören zudem eine Bedienstete, gespielt von Carina Merz, und die Knechte, gespielt von Daniel Mittner, Marvin Welte und Jan Welte.

Weitere Rittersleute verkörpern Benedikt Gut und Armin Springindschmitten mit seinem Sohn alias Samuel Welte. Hinzu kommen zudem ihre von Hugo Springindschmitten, Sebastian Hildebrand und Jürgen Engesser gespielten Knechte.

Hans-Peter Mittner hat seine Rolle behalten

Der Einzige der bereits vor 25 Jahren in derselben Rolle zu sehen und zu hören war, ist Hans-Peter Mittner, der damals wie heute den Gefängniswärter auf Hardegg spielte.

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Das Theaterstück selbst ist in fünf Akte an fünf verschiedenen Orten gegliedert, beinhaltet dramatische Szenen, Gespräche und entführt in eine raue Zeit.

Dass die Zeit dennoch nicht ganz humorlos war, zeigen Waldhüter Hansjörg Walz und Student Willibald Strohmeyer, die von zwei Überraschungsakteuren gespielt werden und deren Dialoge vor jedem Akt zu sehen sind.

Die Ritterfamilie mit Bediensteter vor 25 Jahren (von links): Magd Barbara alias Jutta Föhrenbacher, Hardeggers Sohn Werner alias ...
Die Ritterfamilie mit Bediensteter vor 25 Jahren (von links): Magd Barbara alias Jutta Föhrenbacher, Hardeggers Sohn Werner alias Sebastian Hildebrand, Ritter Kuno alias Eberhard Hildebrand und seine Gemahlin alias Melanie Springindschmitten. | Bild: privat

In der Hand der Akteure liegt auch die Gestaltung der Kulissen, die in den fünf Akten ihr Bild kontinuierlich ändern. Die Geschichte des Ritter Kuno von Hardegg entfaltet ihre Wirkung auf das Publikum auch stets in Zusammenhang mit den Bühnen, auf denen das Theater stattfindet. Logischerweise änderten diese in den vergangenen 125 Jahren mehrfach, wobei die Aubachhalle bereits zum zweiten Mal als Aufführungsort zur Verfügung steht.

Premiere fand in der „Krone“ statt

Zur Premiere 1906 fand das Theater im Saal des einstigen Gasthauses Krone statt und 1925 auf einer eigens dafür selbst konstruierten neuen Bühne statt. Die folgenden Aufführungen waren bereits in der alten Festhalle, dem heutigen Am-Vieh-Theater zu sehen.