Einmal mehr zeigten in der 32. Auflage des Hüfinger Töpfermarkts auf dem historischen Sennhofplatz fünfzig ausgesuchte Keramiker und Keramikerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet, Frankreich, Holland und Belgien, was man aus dem plastischen Material machen kann, vom Geschirr über das Unikatgefäß bis hin zum keramischen Schmuck oder künstlerisch gestaltete Figuren.

Tierärztin ist zum ersten Mal dabei

Stephanie Kohls aus Karlsruhe bietet Tierfiguren aus Keramik an, die durch ihre extreme Detailgenauigkeit auffallen, ein Hund, Hasen, ein Pferd, aber auch Nashörner oder Elefanten und vieles mehr. Da muss man doch eine sehr große Kenntnis in Anatomie haben, oder? Das Rätsel löst sich schnell. Eigentlich ist Stephanie Kohls promovierte Tierärztin.

Stephanie Kohls aus Karlsruhe ist Tierärztin und hat später Kunst studiert. Sie fertigt detailgetreue Tierfiguren aus Keramik.
Stephanie Kohls aus Karlsruhe ist Tierärztin und hat später Kunst studiert. Sie fertigt detailgetreue Tierfiguren aus Keramik. | Bild: Lutz Rademacher

Mittlerweile arbeitet sie in Teilzeit und legt den Schwerpunkt auf ihre „Fuchsbaukeramik“, hat mit Anfang 50 noch einmal Kunst studiert. Sie ist das erste Mal in Hüfingen. Sie mag das „schöne Ambiente“. Auch der Verkauf sei gut gelaufen.

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Bekannt für den „Aquari“

Irmgard Waning aus Freiburg ist dagegen schon fast von Anfang an mit dabei. Ihre Figuren kennt man in Hüfingen, zumindest den „Aquari“, ein etwas dickerer untersetzter Mann in Badehose, der für das gleichnamige Bad wirbt und dort im Eingangsbereich steht. Sie komme gerne auf den Töpfermarkt, weil sie hier ihr Klientel habe, das an den Figuren interessiert ist.

Irmgard Warning aus Freiburg hat den „Aquari“ geschaffen und stellt ähnliche Figuren auch auf Bestellung her.
Irmgard Warning aus Freiburg hat den „Aquari“ geschaffen und stellt ähnliche Figuren auch auf Bestellung her. | Bild: Lutz Rademacher

Mancher, der einen Pool im Garten habe, möchte auch so einen „Aquari“ haben. Sie stellt auch Figuren auf Bestellung her, manchmal auch mit dem Portrait des Hausherren, in ihrem ganz besonderen Stil, versteht sich. Der Hüfinger Töpfermarkt sei ein sehr schöner Markt von der Kulisse her, allerdings könnte etwas mehr Publikum kommen.

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Keramik-Ocarinas aus Ungarn

Fanni Wudzas ist das erste Mal auf dem Töpfermarkt. Sie kommt aus Budapest und bietet Keramik-Ocarinas an, aber auch dazugehörige Noten in deutscher Sprache. Um die Besucher von ihren Instrumenten zu überzeugen, spielt sie immer wieder darauf ungarische Volkslieder.

Fanni Wudzas aus Budapest ist das erste Mal auf dem Töpfermarkt. Sie verkauft für ihren Chef Arpad Takacs Ocarinas.
Fanni Wudzas aus Budapest ist das erste Mal auf dem Töpfermarkt. Sie verkauft für ihren Chef Arpad Takacs Ocarinas. | Bild: Lutz Rademacher

Ihr gefällt es auf dem Töpfermarkt, alle Menschen seien sehr freundlich. Sie möchte gerne nächstes Jahr wiederkommen. Das hänge aber von ihrem Chef ab, der während des Gesprächs dazu stößt. Arpad Takacs stellt die Ocarinas selbst her. Er bezeichnet sich aber eher als Musiker, denn als Künstler.

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Vorliebe für große Tassen

Andreas Wiehl aus Hubertshofen kommt jedes Jahr auf den Markt. Er hat eine Tasse gekauft, ein Unikat. Zu Hause habe er kein bestimmtes Service, sondern ein „buntes Töpfersammelsurium“ zum täglichen Gebrauch. Wenn ihm und seiner Frau etwas gefällt, wird es dazu gekauft. Er liebt große Tassen, die gebe es nur hier.

Andreas Wiehl aus Hubertshofen hat eine Tasse gekauft.
Andreas Wiehl aus Hubertshofen hat eine Tasse gekauft. | Bild: Lutz Rademacher

Auch die Spülmaschine sei kein Problem. Und wenn mal etwas kaputt geht, gebe es Platz im Schrank für neue Stücke vom Töpfermarkt.

Doch noch fündig geworden

Urs Weiß kommt aus Rottweil. Er geht öfter auf Töpfermärkte, war aber noch nie in Hüfingen. Auf einem Plakat in Rottweil wurde er darauf aufmerksam und fand auch den Namen Aisushi Katahara, den er von einem Markt in Iznang kannte und von dem er einige Teller zur Ergänzung kaufen wollte.

Urs Weiß aus Rottweil töpfert selbst. Er wollte bei Aisushi Katahara Teller kaufen.
Urs Weiß aus Rottweil töpfert selbst. Er wollte bei Aisushi Katahara Teller kaufen. | Bild: Lutz Rademacher

Doch leider funktionierte das nicht, denn Kitahara stellt in Hüfingen zwar während der Keramikwochen im Stadtmuseum aus, ist aber auf dem Markt selbst nicht vertreten. Etwas Besonderes fand er dann am Stand von Eli-Keramik aus Freiburg. Weiß töpfert selbst und habe eine solche Glasur noch nie gesehen.

Eine Schale für die Seife

Thomas Wunsch wohnt um die Ecke und besucht den Markt jedes Jahr. „Es gibt jedes Jahr viele schöne Sachen, die man sieht, aber die man sich nicht unbedingt leisten möchte.“ Dieses Jahr seien nicht so viele Leute da, das finde er aber ganz okay.

Thomas Wunsch aus Hüfingen wohnt um die Ecke und besucht den Töpfermarkt jedes Jahr.
Thomas Wunsch aus Hüfingen wohnt um die Ecke und besucht den Töpfermarkt jedes Jahr. | Bild: Lutz Rademacher

„Das Wetter passt, eine Bratwurst haben wir auch schon gegessen.“ Wunsch hat sich einen kleinen Teller gekauft, den er als Seifenschale benutzen wird, denn er sammle Seifen, wie Ehefrau Michaela verrät. Sie sei gerne auf dem Markt und genieße die Atmosphäre, fügt sie hinzu.