Sie haben etliche Jahrzehnte auf dem Blechbuckel, stehen dennoch da wie aus dem Ei gepellt und ziehen die Blicke magisch an: Das Oldtimertreffen beim Feuerwehrfest in Neuhausen war der große Publikumsmagnet.

Zunächst stellte die Abteilungswehr am Samstag bei der Hauptprobe ihr Können unter Beweis. Angenommen wurde, dass zündelnde Kinder im Schulgebäude ein Feuer verursachen und das Gebäude aufgrund starker Rauchentwicklung dann nicht mehr rechtzeitig verlassen können. Die Feuerwehr – alarmiert wurde neben Neuhausen auch die Abteilungswehr aus Erdmannsweiler – rettete die Personen und löschte das Feuer.

Ob auf zwei oder auf vier Rädern, mit Motor oder ohne, die Oldtimerschau beim Feuerwehrfest in Neuhausen ist der Hingucker.
Ob auf zwei oder auf vier Rädern, mit Motor oder ohne, die Oldtimerschau beim Feuerwehrfest in Neuhausen ist der Hingucker. | Bild: Sprich, Roland

Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Oldtimer. Etwa 70 Zwei- und Vierräder konnten die Besucher bestaunen.

Vom Zwölf-PS-Kramer-Traktor bis zum knapp sechs Meter langen US-Straßenkreuzer, dessen Tankvolumen von annähernd 100 Litern eine Fahrt zur Tankstelle in diesen Zeiten nicht vergnügungssteuerpflichtig ist, waren viele Kuriositäten dabei. Darunter auch der gehegte und gepflegte Morgan von Rolf Wuchner aus Neuhausen.

Treffen vor der Haustüre

Der freute sich, dass das Oldtimertreffen quasi direkt vor seiner Haustüre stattfand. „Sonst müssen wir ja immer sonst wo hinfahren.“ Der britische Sportwagen ist Baujahr 1975, hat einen V-8-Motor mit 170 PS starkem Motor unter der Haube. Und ist bis heute im täglichen Einsatz. „Ich erledige damit meine Einkäufe“, sagt Rolf Wuchner und streicht über den grünen Lack.

Der Morgan ist keineswegs ein Museumsstück. Gutes Wetter für den Roadster vorausgesetzt, führt der tägliche Straßeneinsatz zu Gebrauchsspuren. Vom Besitzer ist das sogar erwünscht.

Ordentlich was unter der Haube hat der Graham Paige von Wolfgang Lehmann. Das 1934 gebaute Fahrzeug hat satte 350 PS. Roland Rottler ...
Ordentlich was unter der Haube hat der Graham Paige von Wolfgang Lehmann. Das 1934 gebaute Fahrzeug hat satte 350 PS. Roland Rottler (rechts) interessiert sich für die Technik vor Automobils. | Bild: Sprich, Roland

Nur einige Meter weiter drehte sich das Rad der Autoerfinderzeit um 40 Jahre weiter zurück. Wolfgang Lehmann aus Burgberg zeigte seinen Graham Paige, Baujahr 1934, mit satten 250 PS unter der Haube. „Davon existieren noch etwa drei bis fünf fahrbereite Modelle – weltweit“, unterstreicht Lehmann, um welche Rarität es sich handelt. Das Vorkriegsautomobil zog die Aufmerksamkeit der Oldtimerfans auf sich.

Blick ins Innere des Grahams. Komfort und Sonderausstattung sind hier noch Fehlanzeige.
Blick ins Innere des Grahams. Komfort und Sonderausstattung sind hier noch Fehlanzeige. | Bild: Sprich, Roland

Zwischen all den Old- und Youngtimern auf zwei und auf vier Rädern erwies sich die Feuerwehrabteilung als hervorragende Gastgeber und servierte Speisen und Getränke.