Königsfeld – Einst war das Gebäude Friedrichstraße 5 eines der markanten in der Straße. Ursprünglich als Hotel Pension erbaut, erlebte das Haus zahlreiche gute, doch auch in letzter Zeit schlechte Tage. In den 1990-er Jahren komplett saniert, weist das Gebäude heute inneren Verfall auf.

„Aufgrund des Denkmalschutzes haben wir eine besondere Verantwortung“, sagte Bürgermeister Fritz Link im Ausschuss für Umwelt, Technik und Verkehr. Seit längerem sind Schäden im Kellerbereich vorhanden. Zur Beseitigung hierfür sind zur Erneuerung der Kellerdecke im Haushaltsplan 75.000 Euro eingestellt. Aber: „In den Obergeschossen gab es jüngst unliebsame Überraschungen“, erklärt Link weiter. Zur Schadensfeststellung zog die Gemeinde als Gutachter den Architekten und Sachverständigen Thomas Broghammer aus Villingen heran. Einmal geht es um die unterseitig schadhafte Kellerdecke. Es ist zu sehen, dass die vorhandenen Stahlträger teilweise korrodiert „und zum Teil gar nicht mehr da sind“, erläuterte Broghammer im Ausschuss. Durch die weiteren Untersuchungen ist bekannt, dass in der Vergangenheit vermutlich wegen offensichtlicher Deckenschäden ein unterstützender Stahlträger eingezogen wurde. Auf die Ziegelkappendecke wurde eine Betondecke auf einer Spanplatten-Trennlage eingebaut. Schalungselemente sind nach dem Betonieren nicht entfernt worden. Über Ausführung und Qualität der Betondecke sind keinerlei Unterlagen vorhanden. Durch einen Bewehrungsscan wurde laut Ortsbaumeister Gregor Schenk festgestellt, „dass in unregelmäßigen Abständen Stabstahl in unbekannter Dimension in der Decke vorhanden ist“. Die Decke liegt wohl auf einer vor die Innenseite der Außenwand gemauerten Ziegelsteinwand auf. Allerdings ist diese ebenfalls durch Feuchtigkeit und Salzeinträge in Mitleidenschaft gezogen.

Durch Setzungserscheinungen wurde die Aufmerksamkeit auf den Fußbodenaufbau im Kinderzimmer im zweiten Obergeschoss gelenkt. Über eine Öffnung haben die Experten Proben entnommen, aus denen nach der Analyse im betroffenen Bereich der echte Hausschwamm festgestellt wurde. An einem an der Hauswand angeordneten Holzbalken gibt es einen starken Befall, der sich in Form von Braunfäule und Würfelbruch darstellt. Auslöser hierfür war eingedrungene Feuchtigkeit. Der echte Hausschwamm, wie er genannt wird, besitzt die Eigenschaft, Ritzen und Mauerwerk zu durchwachsen. Als eine der Maßnahmen muss durch Sondierungsbohrungen ergründet werden, wie weit der Hausschwamm bereits vorgedrungen ist.

Wie es weitergeht

Die erforderlichen Maßnahmen an dem Haus in Königsfeld sind mit dem Landesdenkmalamt abzustimmen und zu besprechen. Der hierfür erst einmal notwendige Ortstermin fand bereits am 28. November statt, ging aus der Ausschusssitzung hervor.