Königsfeld Hinter der Feuerwehrabteilung Königsfeld liegt das einsatzreichste Jahr ihrer Geschichte. 2024 musste sie 47 Mal ausrücken. „Wir hatten statistisch jede Woche einen Einsatz“, fasste Kommandant Christoph Schwager bei der Abteilungsversammlung das zurückliegende Jahr zusammen. Von der Bekämpfung von Bränden über technische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen und Türöffnungen war das ganze Spektrum der Feuerwehr gefordert. Sogar bei einer nicht alltäglichen Tierrettung halfen die Einsatzkräfte. Ein Sorgenkind seien aber die vielen Fehlalarmierungen über Brandmeldeanlagen.
Erster Einsatz am Neujahrsmorgen
Schriftführer Torsten Bauer ging auf einige der Einsätze genauer ein. Das neue Jahr 2024 war erst wenige Stunden alt, als die Einsatzkräfte am Neujahrsmorgen zu einem Zimmerbrand aufgrund eines nicht gelöschten Adventskranzes ausrücken mussten. Eine Bewohnerin wurde dabei aus der verrauchten Wohnung gerettet und ins Klinikum gebracht, wo sie allerdings kurz darauf verstarb. Ein Verkehrsunfall ereignete sich in Buchenberg, wo ein Autofahrer aufgrund gesundheitlicher Probleme in eine Garage fuhr und dabei eine Hauswand einriss. Die Feuerwehr half, das Gebäude abzustützen.
Neben einem Gebäudebrand in der Bergstraße hielt eine Schlange die Feuerwehrleute auf Trab. Ein Autofahrer hatte das Tier unter seinem Fahrzeug entdeckt. Ein fachkundiger Feuerwehrmann identifizierte das Reptil schließlich als eine für Menschen harmlose Königspython. Wie Abteilungskommandant Christoph Schwager sagte, musste der Flohmarkt aufgrund der unsicheren Wettervorhersage abgesagt werden. Das Wetter erwies sich später als doch nicht so schlecht, der Flohmarkt fand aber trotzdem nicht statt. Das hatte finanzielle Folgen, wie Kassiererin Luisa Vogler berichtete. Der Kassenstand schrumpfte um eine beachtliche Summe.
Als Leiter der Jugendfeuerwehr berichtete Torsten Bauer über die Aktivitäten der zehn Jungen und zwei Mädchen, die in der Abteilung Königsfeld spielerisch an den Feuerwehrdienst herangeführt werden. Bauer erinnerte an den Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Jugendfeuerwehr im vergangenen November und die Teilnahme am Jugendzeltlager in Donaueschingen.
In seinem Grußwort hob Bürgermeister Fritz Link den Stellenwert der Feuerwehr für die Gemeinde Königsfeld hervor. Die steigenden Einsatzzahlen zeigten, dass die Feuerwehr immer mehr gefordert sei. Er lobte die verstärkte Kooperation der Abteilungen untereinander, wie am Beispiel der Zusammenlegung mit der Abteilung Erdmannsweiler deutlich wurde: „Bei nahezu 50 Prozent der Einsätze, die sich tagsüber ereignen, muss eine Verfügbarkeit auch durch personelle Stärke sichergestellt sein.“ Link erkannte auch die wichtige Arbeit des Nachwuchses an: „Die Jugend ist die Zukunft der Feuerwehr.“
Hilfe durch Feuerwehr St. Georgen
Der Gesamtkommandant der Feuerwehr Königsfeld, Martin Ochs, nannte das abgelaufene Jahr „gleichermaßen abwechslungsreich wie wiederholend“. Abwechslungsreich, weil das gesamte Einsatzspektrum gefordert war. Wiederholend, weil ein Teil der Einsätze Alarmierungen über Brandmeldeanlagen war, die sich in den überwiegenden Fällen als unbegründet herausstellten. Die Brandmeldeanlagen seien das Sorgenkind der Feuerwehr. 17 Mal mussten die Einsatzkräfte deswegen ausrücken. In den meisten Fällen stellten sich die Alarmierungen als Fehlalarme heraus. Dies sei einerseits ärgerlich, so Ochs. Er merkte aber an: „Wenn es angesichts der Größe der Gebäude, in denen eine Brandmeldeanlage installiert ist, nur einmal zu einem richtigen Brand kommt, kommen wir an unsere Grenzen.“ Glücklicherweise habe die Feuerwehr Königsfeld einen guten Draht zur Nachbarwehr in St. Georgen, die seit vielen Jahren Nachbarschaftshilfe, unter anderem mit dem Drehleiterfahrzeug, leistet.
Auch er habe über die Zusammenarbeit der Abteilungen Königsfeld und Erdmannsweiler bislang nur Positives vernommen. Und er fügte in seinen Worten hinzu: „Im Ernstfall muss jedes Rad ineinandergreifen.“