In einem Trossinger Tötungsfall hat die Staatsanwaltschaft jetzt eine Belohnung ausgelobt. Außerdem setzt sie ein spezielles Ermittlungswerkzeug im Internet ein.

Am Samstag, 25. Januar, wurde ein 37-Jähriger durch Messerstiche tödlich verletzt. Die Tat soll sich zwischen 20 und 21 Uhr in einem angemieteten Raum in der Schmutterstraße in Trossingen ereignet haben.

Für Zeugenhinweise gibt es Geld

Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens hat die Staatsanwaltschaft für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur Ermittlung oder Ergreifung von Tatbeteiligten führen, eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt.

Kommen die Täter aus einem gefährlichen Umfeld?

Neu eingerichtet wurde ein Portal für anonyme Hinweisgeber auf der Homepage der Polizei Baden-Württemberg. Wird der Täter etwa im Umfeld von kriminellen Banden, Geheimagenten oder mächtigen Großkonzernen vermutet?

Das könnte Sie auch interessieren

„Nein, das liegt nicht am Milieu“, sagt Polizeisprecher Patrick Zöller. Das Portal sei eine bei der Polizei Baden-Württemberg inzwischen übliche Maßnahme, um Hinweise zu Verbrechen zu sammeln. Wann es zum Einsatz komme, hänge davon ab, um welche Art von Tat es sich handele. Also nicht von einer möglichen Gefährdung von Zeugen.

Patrick Zöller, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Konstanz
Patrick Zöller, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Konstanz | Bild: Polizeipräsidium Konstanz

Methode ist inzwischen Standard

Laut Zöller gab es zuletzt einen Fall in Schwaikheim, bei dem eine Seniorin in ihrem Garten getötet wurde. Im Oktober 2024 hatte die Polizeidirektion Aalen bei den Ermittlungen ebenfalls das Hinweisgebersystem eingerichtet.

Zöller ist aber lieber, so sagt er, wenn sich Zeugen telefonisch bei der Kriminalpolizei Rottweil melden. „Da sollten dann schon die Personalien preisgegeben werden“, sagt der Polizeisprecher. „Wer das nicht möchte, kann sich natürlich trotzdem anonym melden.“

Das könnte Sie auch interessieren

Warum die Polizei das Hinweisgebersystem eher ungern einsetzt, zeigt die Praxis. „Die Leute melden uns sogar Ruhestörungen anonym“, sagt Zöller.

Wofür das Portal eigentlich gedacht ist

Offensichtlich ist das übers Ziel hinausgeschossen: „Das System wird durch das LKA betreut und bietet ein Höchstmaß an Anonymität und Datensicherheit“, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft Rottweil und der Polizeidirektion Konstanz.

Eigentlich richtet sich das Angebot an denjenigen, die negative Auswirkungen auf ihre berufliche Situation oder persönliche Sicherheit befürchten, wenn sie Hinweise auf Täter melden. Das Portal biete ihnen dabei den notwendigen Schutz.

Das könnte Sie auch interessieren

Dort besteht für die Hinweisgebenden die Option der Einrichtung eines virtuellen Postfachs, um einen anonymen Dialog zu ermöglichen und unter dem Schutz der Anonymität Hinweise an die Polizei zu richten.