Cornelia Putschbach

Die Glocken der evangelischen Antoniuskirche in Mönchweiler sollen künftig zur Nachzeit von 22 Uhr abends bis sechs Uhr morgens schweigen. Die Aussetzung des Stundenschlags beantragt Gemeinderat Thorsten Wenner. Am Donnerstag wird der Gemeinderat über den Antrag des christdemokratischen Gemeinderates entscheiden.

Ein Bürger fühlt sich vom Geläut gestört

Er sei vor den Gemeinderatswahlen von einem Bürger auf die Möglichkeit der Abschaltung angesprochen worden, sagt Thorsten Wenner. Dieser Bürger fühle sich nachts von den Glocken gestört. Er selber habe kein Problem mit den Glockenschlägen, könne aber nachvollziehen, dass sie ein Problem für andere seien, erklärt Thorsten Wenner auf Nachfrage des SÜDKURIER. So könne der Klang der Glocken als Lärm empfunden werden, der negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnte.

Jetzt soll der Blick aufs Smartphone genügen

Früher sei der Stundenschlag notwendig gewesen, um den Bürgern des Nachts die Zeit anzuzeigen, erklärt Thorsten Wenner weiter. Heute habe jeder einen Wecker oder das Handy auf dem Nachttisch. Da sei der Glockenschlag nachts nicht mehr notwendig. Andere Gemeinden seien bereits mit entsprechendem Beispiel voran gegangen. Diesem könne man folgen.

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Die Glocken gehören der politischen Gemeinde

Für die Entscheidung über den Glockenschlag ist in Mönchweiler die Gemeinde und nicht die evangelische Kirchengemeinde zuständig, denn die Kirchturmuhr steht in Folge früherer Vereinbarungen im Eigentum der politischen Gemeinde. Der Gemeinderat Mönchweilers befasst sich auch nicht zum ersten Mal mit diesem Thema. Bereits im Jahr 2006 wurde, damals durch die evangelische Kirchengemeinde, ein entsprechender Antrag gestellt. Der Gemeinderat lehnte diesen ab. Unter anderem Schwierigkeiten bei der technischen Umsetzung waren ein Argument. Im vergangenen Jahr wurde die Kirchturmuhr mit neuer Elektronik ausgestattet. Eine entsprechende Programmierung wäre jetzt problemlos umsetzbar.

Wann die Glocken schlagen

Das vierstimmige Geläut der Antoniuskirche erklingt derzeit nach einem genau festgelegten Zeitplan. So ist viertelstündlich das Zeitläuten der Unser-Vater-Glocke zu hören. Außerdem werden die Stunden durch Glockenschläge angezeigt. Das große Geläut erklingt morgens um sieben und um elf Uhr, nachmittags im Sommer um 16 und im Winter um 15 Uhr sowie abends um 19 Uhr. Samstags wird um 17 Uhr zudem der Sonntag eingeläutet. Der viermalige Ruf zum Gebet am Tag ist Erbe der benediktinischen Ordensgemeinschaft, welche die Kirche vor rund 500 Jahren gründete.