Doch von vorne: Bei der Hauptversammlung der Narrenzunft vor zwei Jahren trat der damalige Vorsitzende Erwin Weihing zurück – für die meisten völlig überraschend. „Ich scheide nicht in Ärger oder Verdruss, sondern aus freien Stücken aus einem Amt, das mir viel Freude bereitet hat“, erklärte er damals. Ein Nachfolger konnte bis jetzt nicht gefunden werden. Sein Stellvertreter Klaus Zehnder übernahm die Aufgabe des Vorsitzenden kommissarisch. Das sei soweit auch recht gut gelaufen, war aus den Reihen der Narrenzunft zu hören. Doch Ende Oktober des vergangenen Jahres zog auch Klaus Zehnder die Reißleine und legte sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder. Bis zur Hauptversammlung, die für März geplant war, sollte der engere Vorstand noch aus Kassiererin Petra Laufer und Schriftführerin Tatjana Kretschmer bestehen. Der März-Termin musste dann wegen Corona entfallen. Ein Nachholtermin war im Oktober geplant. Für alle Vorstandsämter hätten, so verriet Tatjana Kretschmer, Kandidaten bereitgestanden. Eine bereits angedachte Vereinsauflösung war damit vom Tisch. Doch der Optimismus erhielt einen weiteren Dämpfer. Einmal mehr war Corona daran schuld, dass die Hauptversammlung neuerlich abgesagt werden musste.
Bereits im vergangenen Herbst traf die Narrenzunft aufgrund personeller Probleme die Entscheidung, Zunftball und Umzug 2020 abzusagen. Neben den Lücken im Vorstand waren mehrere wichtige Mitglieder gesundheitlich sehr angeschlagen oder beruflich zu stark eingebunden. Abseits dieser großen Veranstaltungen zeigte sich die Zunft auch weiterhin sehr aktiv.
Gemeinsame Sache mit den Honigbienen
Zum Jahresausklang traf man sich zum Beispiel in der Milchzentrale zur alljährlichen Silvesterparty. Das neue Jahr begann man am 5. Januar mit Schrottwichteln und dem Film zum Ball des Jahres 2019. Verschiedene Umzüge befreundeter Vereine und Fasnetbälle waren ab Januar Bestandteil der närrischen Aktivitäten. Auch der Rathaussturm am Schmotzigen Dunschtig mit einem kurzen Rundweg durch die Gemeinde fand statt. Am Fasnetdienstag schloss sich die Zunft einer sehr gelungenen Aktion der Honigbienen, einer Fasnetgruppe aus Mönchweiler, an. Bei einer Werbeaktion hatten diese 300 Berliner gewonnen, die an diesem Tag im Bürgerpark und im Wohnpark verteilt wurden.
Jetzt heißt es: Hoffen auf den Sommer
Bereits damals nahm man sich vor, bei der Fasnet 2021 sollte alles wieder besser werden. Doch dann kam Corona und bereits jetzt ist klar: Eine Fasnet mit Ball und Umzug oder anderweitigen Aktionen der Narrenzunft wird es in Mönchweiler nicht geben. Hoffnung hat die Zunft allerdings auf einen kleinen Ersatz der Fasnetsaison. Im Sommer soll es, sofern es die Pandemie erlaubt, ein Vereinsfest auf dem Platz vor der Milchzentrale mit Musik und eventuell einer Freilichtbühne geben, auf der die ein oder andere Nummer des Fasnetprogramms gezeigt werden kann.