Das Glockenspiel am Niedereschacher Rathaus wurde in dieser Woche einer Inspektion unterzogen, von Mitarbeitern der Glockengießerei Perner aus Passau. Dabei wurden auch die bislang auf 9.05, 12.05, 15.05. und 18.05 Uhr eingestellten Uhrzeiten umgestellt, an denen das Glockenspiel bislang täglich startete. Künftig beginnt das Glockenspiel fünf Minuten später: also um 9.10, 12.10, 15.10 und 18.10.
Der Grund für die Umstellung war, dass seit geraumer Zeit, wenn das automatische Abspielen des Glockenspiels am Rathaus startete, dies mit dem noch nicht beendeten Geläut der Niedereschacher Kirchenglocken der katholischen Kirchengemeinde kollidierte, was wiederum viele Menschen erheblich störte.
Galicische Nationalhymne in Glockenspielform
Weshalb genau das Geläut der Kirchenglocken und des Glockenspiels am Rathaus im Gegensatz zu früher seit einigen Wochen „kollidierte“, ließ sich abschließend nicht klären. Weder seitens der Kirche noch seitens der Gemeinde waren Änderungen an der Einschaltautomatik der Glocken verändert worden. Nachdem die Fachleute der Firma Perner die Zeitschaltuhr für das Glockenspiel am Rathaus nun geändert haben, ist das Problem jetzt jedoch aus der Welt geschaffen.
Mit Rücksicht auf die zur vollen Stunde erklingenden Kirchenglocken ertönte das Glockenspiel bislang täglich um 9.05 Uhr, 12.05 Uhr, 15.05 Uhr und 18.05 Uhr und nun eben jeweils fünf Minuten später. Für viele Niedereschacher ist das Glockenspiel längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden, was es jedoch nicht ist. Das bemerkt man vor allem dann, wenn immer wieder Feriengäste hinter dem Rathaus stehen und das Glockenspiel bewundern und fotografieren.
Die Melodien des Glockenspiels können fast beliebig verändert werden und wurden von Gerhard Bader und Herbert Rist „eingespielt“. Und so freuen sich beispielsweise stets die Freunde aus der der spanischen Partnergemeinde Arzúa, wenn diese nach Niedereschach zu Besuch kommen und bei ihrer Ankunft ihre galicische Nationalhymne in Glockenspielform erklingt.
Otto Sieber war Initiator
Initiiert wurde das Glockenspiel vom früheren Bürgermeister Otto Sieber, der dabei vom Kappeler Glockenspielexperten Ulrich Kolberg unterstützt wurde. Beide starteten eine große Patenschaftsaktion, um das für Niedereschach so einmalige Glockenspiel finanzieren zu können, ohne die Gemeindekasse zu belasten.
Ein Ziel, das erreicht wurde, und selbst für die Folgekosten in Form von Wartung und Instandhaltung gehen heute noch Spenden bei der Gemeinde ein. Dies zeigt, wie sehr die Bevölkerung hinter der damaligen Glockenspielaktion stand und noch immer steht, mit der Otto Sieber und seine Mitorganisatoren die kulturelle Attraktivität der Gemeinde für alle Bürger sowie die Besucher und Feriengäste steigern wollten.
Installiert wurde das Spiel mit seinen insgesamt 24 Glocken, von der Glockengießerei Perner aus Passau. Trotz der damaligen Finanz- und Wirtschaftskrise, die das Projekt negativ beeinflusste, konnte die Finanzierung durch das Engagement von Bürgern, Betrieben, Finanzinstituten sowie Gewerbetreibenden aus der Region bewältigt werden.
Die Namen der damaligen Spender sind auf einer Patenschaftstafel aufgeführt, die unter dem Glockenspiel am Tag der Einweihung am 12. September 2009 montiert wurde.