Schonach Zwar liegt die Windkraftanlage auf dem Schänzle auf Elzacher Gemarkung, aber als direkter Nachbar wurde Schonach um eine Stellungnahme zu dem Vorhaben gebeten: Die Anlage soll abgebrochen und durch eine neue ersetzt werden – ein sogenanntes Repowering. Diese hat eine Nabenhöhe von 132 Meter und einen Rotordurchmesser von 136 Metern, die Gesamthöhe beläuft sich auf 200 Meter.
Fundament und Betonmast der alten Anlage sollen vor Ort zerkleinert und als Unterbaumaterial für einen neuen Kranstellplatz dienen. Die Zufahrt zur Baustelle ist über Katzensteig und Martinskapelle geplant. Der Weg ist schon entsprechend ausgebaut. Eine Zufahrt über Schonacher Gemarkung ist aktuell nicht geplant, könnte aber im Zuge der Baumaßnahmen, etwa beim Betonieren des neuen Fundaments, eventuell nötig werden.
Aus Sicht der Verwaltung spräche nichts gegen das sogenannte Repowering. Natürlich wäre die Anlage aufgrund ihrer Höhe weitaus besser erkennbar als die jetzige Anlage. Das sei aus Gründen des Landschaftsschutzes zwar nicht unbedingt schön, aber mittlerweile seien Windkraftanlagen beim Blick über den Schwarzwald eher ein gewohntes Bild.
Eine mögliche Zufahrt über die Gemarkung Schonach sieht man dagegen kritisch. Diese müsste über den Skilift am Rohrhardsberg führen. Die Straße vom Mühlebühl bis hinauf zum Skilift sei aber sowieso schon in einem extrem schlechten Zustand und würde durch Baustellen-Fahrzeuge weiter verschlechtert. Auch die Strecke zwischen Skilift und Schwedenschanze könnte durch die schweren Baufahrzeuge beschädigt werden.
Für das Teilstück Mühlebühl bis Skilift sei eine Sanierung angestoßen. Die Gemeinde rechnet dafür mit hohen Zuschüssen und einer Umsetzung möglicherweise im Jahr 2026. Diese könnte aber mit dem geplanten Neubau der Windkraftanlage kollidieren. Insgesamt sei eine Nutzung vorab mit der Gemeinde abzustimmen, eventuell entstehende Sanierungskosten würden dem Bauherrn des Windrads weiterbelastet.
Alternativ könnte sich der Bauherr der Anlage auch an der Sanierung der Straße beteiligen. Insgesamt sah Bürgermeister Jörg Frey kein Problem in der Anfrage. Natürlich sei das geplante Windrad größer als das vorherige, aber es werde auch sehr viel effektiver arbeiten.
Und die Schonacher Windräder?
Julika Reiner wollte wissen, wie es mit den Windrädern in Schonach aussieht, ob da auch mit einem Repowering zu rechnen sei. „Eher nicht“, erklärte Frey dazu. Als die Windräder gebaut wurden, habe es noch keine Positiv-Ausweisung für entsprechende Flächen gegeben. Erst nach dem Bau der Schonacher Windkraftanlagen sei diese im Gemeindeverwaltungsverband ausgewiesen worden. Die Fläche liegt auf Triberger Gemarkung. Daneben spiele die Abstandsfläche zu Wohngebieten eine Rolle und die sei bei den Schonacher Anlagen teilweise nicht gegeben. Daher sei es nicht möglich, die Anlagen abzureißen und vergrößert wieder aufzubauen.
Der Gemeinderat stimmte der Erneuerung der Windkraftanlage auf dem Schänzle zu. Das Thema Baustellenzufahrt soll in einer Stellungnahme an das Regierungspräsidium kritisch angemerkt werden. Außerdem soll die Verwaltung im Fall einer Nutzung der Zufahrt über die Gemarkung Schonach mit dem Betreiber über eine Beteiligung an der Straßensanierung verhandeln.