Martin Himmelheber

Schramberg – Erst vor wenigen Monaten als Nachfolgeunternehmen von Charles Vögele gestartet, ist Miller und Monroe schon pleite. Die Firma Vidrea Deutschland, die die Läden von Miller & Monroe in Deutschland betreibt, darunter auch den Standort Schramberg, habe beim Amtsgericht in Hechingen einen Antrag auf Insolvenz gestellt, meldet die "Wirtschaftswoche".

Die "schockierende Nachricht" sei am Rosenmontag bei den etwa 1800 Mitarbeitern in den gut 160 Filialen bundesweit eingegangen: "Wir müssen ihnen mitteilen, dass sich die Vidrea Deutschland GmbH in einem Insolvenzantragsverfahren befindet" Eine Stuttgarter Kanzlei sei als Insolvenzverwalter eingesetzt.

Die Schramberger Filiale blieb am Fasnetsdienstagnachmittag geschlossen. Am Mittwoch früh hing zwar noch ein Schild "Heute geschlossen" an der Ladentüre, das Geschäft öffnete aber regulär um 9.30 Uhr, wie eine Mitarbeiterin berichtete.

Schramberger Filiale geöffnet

"Wir hatten gestern ab 15 Uhr geschlossen, wie auch die Geschäfte in der Nachbarschaft." Am Fasnetsmontag sei wegen der Bach-na-Fahrt ebenfalls geschlossen gewesen.

Sie und ihre vier Kolleginnen würden durchhalten, "wir sind ein tolles Team", berichtet die Mitarbeiterin weiter. Von der Insolvenz seien sie sehr überrascht gewesen. "Von oben" hätten sie bisher nichts Neues erfahren. Bis Klarheit herrsche, wie es weitergehen soll, werde es wohl noch eine Weile dauern.

Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz hat angekündigt, er wolle mit seinem Team und Geschäftsführer Lex Hes ein Sanierungskonzept erarbeiten und möglichst viele Arbeitsplätze und Standorte erhalten. "Wir werden uns schnellstmöglich einen Überblick verschaffen und den Geschäftsbetrieb stabilisieren. Erste Maßnahmen dazu sind veranlasst. Die Geschäfte werden uneingeschränkt fortgeführt", schreibt Sedlitz in einer Pressemitteilung.