Überrascht hat es wohl die wenigsten, dass das 49-Euro Ticket bundesweit nur stolpernd auf den Weg kam. Die digitale Infrastruktur bei der Deutschen Bahn (DB) streikte über weite Strecken des Startwochenendes und der Tage danach. „Wegen der hohen Zugriffszahlen kam es bei der Buchung des Deutschlandtickets auf bahn.de und im DB Navigator zu Verzögerungen“ erklärt eine Sprecherin der DB auf Anfrage.

Ticket lässt sich nicht am Automaten lösen

Und auch vor Ort war es schwierig, sich die neue Flatrate für den Regionalverkehr zu sichern, da das Ticket nicht an Serviceschaltern oder Automaten direkt gelöst werden kann. Wie kommen Reisende im Schwarzwald-Baar-Kreis inmitten dieser Probleme an das Deutschlandticket?

In den ersten Tagen nach dem offiziellen Start bekommen Fahrgäste bei Versuchen das 49-Euro Ticket digital zu buchen noch vermehrt ...
In den ersten Tagen nach dem offiziellen Start bekommen Fahrgäste bei Versuchen das 49-Euro Ticket digital zu buchen noch vermehrt Fehlermeldungen. | Bild: Frank Rumpenhorst/dpa

Die Lage im Schwarzwald-Baar-Kreis

Während sich die technischen Hindernisse weitestgehend beheben ließen, bleibt das physische Ticket für Kunden weiter ein Problem. Beim offiziellen Start erworbene Chipkarten können auch in der Region nur mit Verzögerung geliefert werden.

Bezüglich des Vorverkaufs zieht Michael Podolski, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Schwarzwald-Baar-Heuberg, eine positive Bilanz: „Der Druck und Versand der Chipkarten konnte in der vergangenen Woche begonnen und soweit abgeschlossen werden“. Insgesamt zählt der Verbund 604 zum Mai abgesetzte Tickets. Um das erste Mai-Wochenende herum sei die Anfrage nochmal stark gestiegen, so Podolski.

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Kulanzregelung für Wartezeit

Für alle, die die Chipkarte bestellt und bezahlt, aber noch nicht erhalten haben, bestätigt die DB vorerst eine Kulanzregelung, nach der die Bestellbestätigung als gültiges Ticket anerkannt werden soll. Auch der Verkehrsverbund erklärt, dass für seine Angebote die Kulanzregelung bis einschließlich 15. Mai gelten werde.

Alle, die an den ersten Tagen noch nicht erfolgreich an ein 49-Euro-Ticket kamen und kein Smartphone haben, können zumindest den Antrag auch vor Ort stellen. „Das Move Deutschland-Ticket kann persönlich in allen Move-Kundencentern in Villingen, Tuttlingen, Rottweil und Schramberg vor Ort bestellt werden“, so Podolski. Außerdem stehen die Online-Wege unter mein-move.de oder direkt in der App auf dem Smartphone.

Irritationen schon im Vorverkauf

Vor allem der Erwerb der physischen Chipkarte sorgte schon im Vorverkauf zu Rätselraten bei Kunden. Einigen ging es wie Ekkehard Günther aus Wolterdingen, der zunächst in Villingen vertröstet wurde. „In Donaueschingen wurde mir dann gesagt, dass das Ticket hier weder ausgestellt noch beantragt werden könne und das vor Ort erst wieder in Freiburg möglich wäre“ beschreibt er seine Reise. Nach eigener Online-Recherche konnte ihm schließlich bei einem erneuten Versuch im Move-Kundencenter in Villingen geholfen werden.

„Wenn man so etwas so groß aufzieht, muss man doch auch schauen, dass die Berater vor Ort ausreichend Auskunft geben ...
„Wenn man so etwas so groß aufzieht, muss man doch auch schauen, dass die Berater vor Ort ausreichend Auskunft geben können.“Ekkehard Günther, Donaueschingen-Wolterdingen. | Bild: Stefan Heimpel
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