In guter Gesundheit feiert der frühere Landtagsabgeordnete Franz Schuhmacher (CDU) am heutigen Samstag seinen 80. Geburtstag. Seine Heimatstadt Spaichingen würdigt den Geburtstag ihres Ehrenbürgers mit einem Empfang um 18 Uhr in der Stadthalle.
Der rüstige Unternehmer, der 1966 in Spaichingen einen kleinen Betrieb seines Onkels übernommen hatte und zu einem Unternehmen für Präzisionsdrehteile mit heute 150 Beschäftigten ausgebaut hat, ist noch immer vielfach präsent. Von 1996 bis 2006 vertrat er im Stuttgarter Landtag den Wahlkreis Tuttlingen/Donaueschingen, viele der damals geknüpften Verbindungen halten bis heute.
Den Umbau des Reitplatzes in Donaueschingen mit ermöglicht
Zu seinen Schwerpunkten zählten damals neben dem Thema Arbeitsplätze unter anderem Zuschussanträge aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum: für größere Vorhaben, wie den Umbau des Reitplatzes in Donaueschingen, was gleich eine grundlegende Änderung im Landeshaushalt nach sich zog, weil es für so etwas noch gar keine Haushaltsstelle gab. Oder der Umbau eines Rat- und Gemeinschaftshauses zu einer Dorferlebnisscheune in Blumberg-Nordhalden sowie private Umbauten samt einer damit verbundenen Nutzungsänderung.
Brücken geschlagen
Franz Schuhmacher hat Brücken zwischen dem Landkreis Tuttlingen und der Südbaar geknüpft, in der Politik, aber auch auf dem kulturellen Gebiet. "Keine Bitte war ihm zu gering", schildert seine Ehefrau Hilde Schuhmacher, die ihn stets unterstützte: "Wer zu ihm kam und ein Anliegen vortrug, ging zufrieden Nachhause, weil mein Mann versuchte, den Leuten zu helfen."
Glaube und Partnerschaft stehen an erster Stelle
Kraft tankte er durch den Glauben, die Partnerschaft und die Familie, zu der drei Söhne, drei Schwiegertöchter und inzwischen acht Enkel gehören. Erst danach kamen für ihn die anderen Lebensaufgaben wie Arbeit oder politisches und gesellschaftliches Engagement. Als er nach zwei Herzinfarkten vor der Landtagswahl 2006 über eine erneute Kandidatur nachdachte, war es seine Frau, die ihn davon abbrachte.
Weiterhin engagiert
Doch Franz Schuhmacher engagiert sich weiterhin: als Vorsitzender der Spaichinger Bürgerstiftung, als Schirmherr des Behindertenheims St. Agnes, als Mitglied im fünfköpfigen Verwaltungsrat des Bistums Rottenburg-Stuttgart oder als Mitglied in der Kunststiftung Hohenkarpfen.
Anekdote mit Erwin Teufel
Franz Schuhmacher und seine Frau haben viele Freunde. Ein Jugendfreund von ihm ist der frühere Ministerpräsident Erwin Teufel. Um ihn rankt sich folgende Anekdote. Erwin Teufel hatte als Ministerpräsident seinen Chauffeur, doch ab und zu wollte er selbst wieder am Steuer sitzen. Hin und wieder bat er seinen Freund Franz Schuhmacher, mit dessen Wagen fahren zu dürfen. Bei einer dieser Fahrten, als Schuhmacher noch nicht lange Abgeordneter und noch nicht so bekannt war, gerieten die beiden bei Geisingen in eine Verkehrskontrolle. Der Polizeibeamte soll anschließend seinen Kollegen ganz stolz erzählt haben: "Gestern haben wir eine hohe Persönlichkeit kontrolliert." Auf die Nachfrage der ungläubigen Kollegen, woher er das denn so genau wisse, gab der Polizeibeamte folgende Antwort: "Ha, der Ministerpräsident war sein Chauffeur!"
Zur Person
Franz Schuhmacher wuchs in Spaichingen mit drei Geschwistern auf. Er absolvierte eine Mechanikerlehre und bildete sich weiter zum Techniker- und Werkmeister. 1966 übernahm er in Spaichingen eine kleine Firma seines Onkels und entwickelte sie zu einem Unternehmen für Präzisionsdrehteile. Als er 1996 in den Landtag gewählt wurde, wo er bis 2006 amtierte, übernahmen seine Söhne Stefan und Dominik Schuhmacher den Betrieb, heute führt ihn Stefan alleine, Dominik handelt mit Oldtimern. Für sein Wirken als Unternehmer und Politiker hat Schuhmacher zahlreiche Ehrungen erhalten, 2005 verlieh ihm Spaichingen die Ehrenbürgerschaft. (blu)