Blumen zum Feiertag am Donnerstag und harte Fakten bereits am Vorabend. Die Corona-Lage im Landkreis muss als angespannt bezcichnet werden. Die Vergleichswerte liegen markant hinter denen anderer Landkreise. Mittwochabend rangiert Schwarzwald-Baar als viertschlechteste Region in der Landesstatistik. Dienstagabend war es sogar der drittletzte Platz.
Landrat Hinterseh meldete sich zum Mittwoch zu Wort und beschwerte sich erneut mittels Verbreiten einer Presseerklärung über die ungerechte Impfstoff-Verteilung im Land. Ähnliche Töne hat man vom Landratsamts-Chef vor vier Wochen gehört, als die Landesregierung erstmalig ein Ranking aller Landkreise nach Impfquoten herausgegeben hatte.
Die Landtagsabgeordnete Martina Braun von den Grünen versprach vor vier Wochen eine Besserung:
Zum Abend des 2. Juni ist der Schwarzwald-Baar-Kreis mit einer Inzidenz von 76,2 vom Landesgesundheitsamt gelistet. Nach 78,1 vom Dienstagabend nur ein leichter Rückgang. Das Landratsamt erklärt dazu notorisch: Die Infektionslage sei diffus, es gebe zuletzt keine größeren Ausbrüche mehr.
Verzögerung mit üblen Folgen
Die relativ hohe Zahl bedeutet zweierlei: Einerseits die Gefahr, dass der Kreis weiter Richtung 100 und damit in neue Einschränkungen rutscht. Und – andererseits: Viele Einrichtungen, die bei Öffnungsschritt zwei zum Zuge kommen könnten – etwa die Fitnessstudios – müssen nun noch viel länger auf eine Öffnungschance warten.
Aktuell läuft die Öffnungsphase eins in Schwarzwald-Baar, ausgelöst durch eine zunächst stabile Wochen-Inzidenz unter 100. Wäre diese Kennzahl weiter abgesunken, hätte binnen 14 Tagen Öffnungsschritt zwei vollzogen werden können. Das ist nun mit den angestiegenen Zahlen in weitere Ferne gerückt.
Die Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz sieht so aus bislang:
23. Mai, Pfingstsonntag: 103,4.
24. Mai, Pfingstmontag: 98,8.
25. Mai, Dienstag: 67,8
26. Mai, Mittwoch: 52,2.
27. Mai, Donnerstag: 57,4
28. Mai, Freitag: 59,3.
29. Mai, Samstag: 61,2.
30. Mai, Sonntag: 69,2.
1.Juni, Dienstag: 78,1.
2.Juni, Mittwoch: 76,2.
Die SÜDKURIER-Zahlen vom Mittwochabend sind aktueller als die des Landratsamts. Grundlage dieses Berichts sind neuste Daten aus dem Landesgesundheitsamt.
Tausende Spritzen gesetzt
Derweil verimpft das Kreisimpfzentrum in Schwenningen auf Hochtouren die verfügbaren Vorräte. Insgesamt wurden im Schwarzwald-Baar-Kreis im Kreisimpfzentrum, durch mobile Impfteams sowie durch die niedergelassenen Ärzte seit Impfbeginn 98.970 Impfungen durchgeführt (+ 6.122 Impfungen zur Vorwoche – Stand: 31. Mai 2021). Es wurden seit Impfbeginn 74.512 Personen erstmals und 24.458 Personen zum zweiten Mal geimpft. Hinzu kommen die Bürgerinnen und Bürger, die im Schwarzwald-Baar-Kreis wohnen und die Coronaschutzimpfung in einem Zentralen Impfzentrum oder in einem anderen Kreisimpfzentrum erhalten haben (diese Anzahl wird nicht auf Kreisebene erfasst).

Im Kreisimpfzentrum Schwarzwald-Baar-Kreis wurden in der Kalenderwoche 21 nach Angaben des Landratsamts insgesamt 5.907 Impfungen durchgeführt: 5.125 Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech Pfizer (3.795 Erst- und 1.330 Zweitimpfungen) sowie 534 mit dem Impfstoff von Astrazeneca (534 Zweitimpfungen) und 248 Impfungen mit dem Impfstoff von John-son & Johnson.
Im Schwarzwald-Baar-Kreis wurden durch die niedergelassenen Ärzte mit Stand zum 28. Mai 29.913 erstgeimpft und 7.672 zweitgeimpft, also insgesamt 37.585 Impfungen durchgeführt.
Die Folgen des knappen Impfstoffs:
Landrat Hintersehs Klage vor vier Wochen:
Die Impfquoten südbadischer Landkreise zum 30. Mai:
- Breisgau-Hochschwarzwald: 49,3 Prozent erstgeimpft, 21,2 Prozent vollständig geimpft
- Freiburg: 49,4 Prozent erstgeimpft, 23,9 Prozent vollständig geimpft
- Waldshut: 37,4 Prozent erstgeimpft, 15,1 Prozent vollständig geimpft
- Schwarzwald-Baar: 38,5 Prozent erstgeimpft, 14,7 Prozent vollständig geimpft
- Tuttlingen: 37,4 Prozent erstgeimpft, 13,0 Prozent vollständig geimpft
- Rottweil: 40,7 Prozent erstgeimpft, 15,7 Prozent vollständig geimpft
- Zollernalbkreis: 38,0 Prozent erstgeimpft, 14,2 Prozent vollständig geimpft
- Konstanz: 40,2 Prozent erstgeimpft, 14,4 Prozent vollständig geimpft
- Ravensburg: 40,5 Prozent erstgeimpft, 16,5 Prozent vollständig geimpft.
Der Landesschnitt liegt bei 41,7 Prozent Erstimpfungen sowie 17,3 Prozent bei den Zweitimpfungen. Quelle: Landesgesundheitsamt.