Die Landwirte in der Region eskalieren ihren Protest weiter. Jetzt planen sie eine Traktorenfahrt von Triberg nach Bad Dürrheim über die Bundesstraße 33. Zuletzt gab es Kundgebungen in Tuttlingen und Bräunlingen.

Jochen Hauser ist einer der Vorsitzenden aus dem Kreisverbandsteam Villingen des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV). Nach seinen Angaben findet die Protestfahrt am Montagvormittag, 8. Januar, statt. „In Triberg gibt es um 10 Uhr eine Eröffnungskundgebung“, sagt er. Die Landwirte treffen dazu sich laut BLHV auf dem Marktplatz am Rathaus.

Jochen Hauser an seinem Arbeitsplatz, dem Steuer seines Traktors. Der Landwirt hat seinen Betrieb in VS-Zollhaus.
Jochen Hauser an seinem Arbeitsplatz, dem Steuer seines Traktors. Der Landwirt hat seinen Betrieb in VS-Zollhaus. | Bild: Hans-Juergen Goetz

Wie viele Traktoren kommen?

Im Anschluss geht es mit Traktoren über die B33 nach Bad Dürrheim. Thomas Meyer, Leiter der BLHV-Geschäftsstelle Donaueschingen, rechnet mit 50 bis 100 Fahrzeugen. Weniger als bei den bisherigen Aktionen. „Das liegt daran, dass es tagsüber ist und viele Kollegen einer anderen Berufstätigkeit nachgehen müssen“, ordnet er seine Schätzung ein. „Außerdem finden am Montag mehrere Aktionen statt. Da verteilt es sich dann.“

Thomas Meyer, Leiter der BLHV-GEschäftsstelle Donaueschingen.
Thomas Meyer, Leiter der BLHV-GEschäftsstelle Donaueschingen. | Bild: Alexandra Meyer

Sternfahrt und Mahnfeuer am Abend

Am Ziel in Bad Dürrheim steht dann ein Treffen mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Derya Türk-Nachbaur statt. Abends sind erneut landwirtschaftliche Fahrzeuge auf den Straßen im Kreisgebiet unterwegs. In einer Sternfahrt geht es zu einem Mahnfeuer in Furtwangen. Das wird um 19.30 Uhr bei einem Anwesen in der Straße Am Staatsberg entzündet.

Vom 8. bis 12. Januar ist vom Verein Landwirtschaft verbindet Deutschland (LSV) und dem Bauernverband BLHV eine ganze Aktionswoche geplant.

Es soll die Bundesstraßen treffen

Die Stadt Villingen-Schwenningen verkündet auf ihrer Homepage: „Nach Anmeldung einer Versammlung beim Landratsamt wollen die Landwirte die kommende Woche von 8. bis 12. Januar zwei Mal täglich ab 6 Uhr und ab 15 Uhr in Konvois von größeren Fahrzeugen verschiedene Bundesstraßen um Villingen-Schwenningen befahren.“

Dies werde sich voraussichtlich auf den Verkehr in VS auswirken und zu Staus führen. Auch der öffentliche Nahverkehr werde „sehr wahrscheinlich“ beeinträchtigt werden. Ortskundigen Verkehrsteilnehmern wird empfohlen, die Bundesstraßen rund um Villingen-Schwenningen großräumig zu umfahren.

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Am Dienstag treffen sich die Landwirte im Königsfelder Ortsteil Erdmannsweiler mit dem Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei. Am Mittwoch gibt es von 17 bis 21 Uhr ein weiteres Mahnfeuer im St. Georgener Ortsteil Peterzell. Und am Donnerstag lodern die Flammen des Protests in Bad Dürrheim, der genaue Zeitpunkt ist laut Jochen Hauser noch offen.

Thema überrascht die Landwirte

Thomas Meyer erklärt, warum es bislang nur ungenaue Angaben zu den Aktionen ab Mittwoch gibt. „Wir haben das nicht von langer Hand geplant. Wir wurden von dem Thema gewissermaßen aus unserem Winterurlaub herausgerissen“, sagt er.

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Die Aktionswoche endet am Freitag um 13 Uhr in Bad Dürrheim. Der Abschluss findet gegenüber des Einkaufsmarktes Kaufland statt. Dort wollen die Landwirte ihre Aktionsplakate vorstellen. Zu dem Treffen habe sich der Landtagsabgeordnete Frank Bonath angemeldet.

Wie geht es danach weiter?

Ziel der Aktionen ist laut Jochen Hauser, Aufmerksamkeit für die Anliegen der Landwirte zu bekommen. Die Berufskollegen seien frustriert, der Mobilisierungsgrad hoch. „Bei den Veranstaltungen haben wir immer mehr Zulauf. Und wir bekommen viel Rückenwind aus der Bevölkerung.“

Der BLHV stellt für die Proteste seiner Mitglieder Regeln auf und gibt Tipps. Inzwischen verschwunden ist der Punkt drei (links), der ...
Der BLHV stellt für die Proteste seiner Mitglieder Regeln auf und gibt Tipps. Inzwischen verschwunden ist der Punkt drei (links), der sich gegen große Bockadeaktionen ausspricht. In der neueren Fassung des Textes auf der Homepage am 4. Januar fehlt dieser Hinweis. Laut Jochen Hauser vom Bezirksverband Donaueschingen bedeutet das aber nicht, dass jetzt sofort Straßenblockaden anstehen. | Bild: Andreas Block (Screenshot)

Am 15. Januar ist ein großer Protest in Berlin geplant. „Wenn die Politik bis dahin nicht einlenkt, dann soll weiter eskaliert werden. „ Dann könne zusammen mit dem Speditionsgewerbe die Infrastruktur lahmgelegt werden.