Erbprinz, Oberbürgermeister und Reitturnier-Chef: eine Kombination, die in den vergangenen Jahren nicht mehr vorgekommen ist.
Böse Zungen würden gar behaupten, wären die drei Parteien in einem Raum anzutreffen gewesen, dann am wohl doch am wahrscheinlichsten vor Gericht.
Doch es brechen neue Zeiten an, denn einer ist in diesem Dreigestirn neu: Matthias Rath, Dressurreiter, Mitglied einer äußerst erfolgreichen Reiterfamilie und neuer Veranstalter des Donaueschinger Reitturniers.
Große Hoffnungen werden auf ihn gesetzt – im Rathaus, im Fürstenhaus und im Reitsport. Und natürlich auch unter denen, die das Reitturnier kennen und einst gerne besucht haben.
Auch Matthias Rath kennt das Turnier – zweimal hat er es selbst besucht. Doch aus Erzählungen kennt er es schon viel länger. „In meiner Familie haben wir zuhause viel über den Reitsport gesprochen und natürlich auch viel über die traditionellen Turniere“, sagt Rath.
Seine Vater Klaus-Martin und seine Stiefmutter Ann Kathrin Linsenhoff, die selbst schon als Dressurreiterin vor dem Schloss geritten ist, hätten auch viel von Donaueschingen erzählt.
„Das hörte sich alles immer sehr fantastisch an“, sagt Rath. Und als er dann im vergangenen Jahr hörte, dass für das CHI in Donaueschingen ein neuer Veranstalter gesucht wird, habe er nicht lange gezögert.
Seine Vision: Die Tradition und die Geschichte der Veranstaltung mit Innovation und neuen Ideen in die Zukunft zu führen. „Ich bin überzeugt, dass es dafür starke Partner und die Region braucht.“
Zwei der Partner stehen mit ihm auf der Bühne: OB Erik Pauly und Christian Erbprinz zu Fürstenberg, und beide strahlen an diesem Donnerstagabend über das ganze Gesicht.
Es ist eine denkwürdige Kulisse, denn der neue Reitturnier-Veranstalter präsentiert sich im Marstall. Auch ein Zeichen, denn schon einige Jahre hatten es keine Reitturnier-Veranstaltung in einem Gebäude des Fürstenhauses mehr gegeben. Und auch die anderen Partner sind gekommen: Vertreter aus der Wirtschaft, Sponsoren, Politiker, Förderer des Reitturniers.
Der Erbprinz ist begeistert
Sie alles hören es gern, wenn Rath davon spricht, das Reitturnier wieder dahin zurückzuführen, wo es hingehört. Stichworte sind Größe, Qualität und immer wieder die Tradition.
Das gefällt auch dem Erbprinzen. „Uns hat vor allem begeistert, dass er die alte Zeit hochleben lassen will“, sagt Christian Erbprinz zu Fürstenberg und fügt hinzu: „Was uns überzeugt hat, ist das Konzept, das den alten Glanz und die Schönheit des Turniers wiederbeleben wollen und es in die Zukunft bringt.“
Denn das Donaueschinger Reitturnier brauche Qualität – bei den Reitern, bei den Ausstellern, beim Essen, im VIP-Bereich.
Es brauche aber auch Preise, die sich jeder leisten könne, sodass keiner vom Besuch des Reitturniers aus finanziellen Gründen ausgeschlossen werde.
Der OB freut sich schon auf den Festumzug
Aufbruchsstimmung versprüht auch der OB. Donaueschingen habe einige Alleinstellungsmerkmale: die Donauquelle, das Fürstenhaus, das fürstliche Bier. Aber Donaueschingen sei eben auch für das Reitturnier und die Musiktage bekannt.
Die Stadt stehe zu ihrem Turnier und habe in den vergangenen Jahren die Förderung auch erhöht. „Leider hatten wir in den vergangenen vier Jahren kein rechtes Reitturnier“, sagt Pauly.
Doch nächstes Jahr sei das anders. Es werde auch wieder einen Festumzug geben. „Damit werden die Bürger aus der Stadt abgeholt und quasi direkt auf das Turniergelände geführt.“
Er selbst ist schon mitgefahren und saß auch schon in der Jury. „Das ist etwas ganz Besonderes.“ Wie eben das Donaueschinger Reitturnier auch.