Wenn man die Großbaustelle auf dem Konversionsgelände am Buchberg betritt – natürlich mit Helm – stehen viele Handwerker-Fahrzeuge herum. Und auf dem Weg zum komplett eingerüsteten Rohbau der Realschule kommen einem Arbeiter im Sturmschritt entgegen.
Tausende Meter Kabel eingezogen
Die Hauptaktivitäten spielen sich aber hauptsächlich im Inneren des riesigen Gebäudes ab – Elektriker ziehen tausende Meter Kabel ein, die Lüftungsanlage wird im kompletten Bau installiert und auf dem später begrünten Dach schweißen die Dachdecker die letzten Bitumenbahnen – hier stehen auch die drei großen Lüftungsgeräte. Zum Abschluss wird auf der gesamten Dachfläche inklusive der Dreifeld-Sporthalle eine riesige Photovoltaikanlage aufgebaut, mit insgesamt über 230 kWp Leistung.

„Da geht was“, meint Stadtbaumeister Christian Unkel und Katja Fox, die Rektorin der Realschule sowie der Sachgebietsleiter Hochbau, Peter Brieskorn, nicken zustimmend. „Das wird richtig toll“, so die Schulleiterin, die schon seit Jahren ganz tief in den Plänen steckt und ergänzt: „Wir freuen uns riesig auf unsere neue Heimat“ – und mit wir meint sie auch ihre 74 Kollegen und rund 900 Schüler.
Aber wie ging es los? Nach zahlreichen Besprechungen, Workshops und Besichtigungen anderer Schulen entschieden sich die Verantwortlichen für ein, zumindest in unserer Region, relativ neues Konzept – anstatt einer „Flurschule“, wo sich Klassenzimmer an Klassenzimmer reiht, wird die neue Realschule eine sogenannte „Clusterschule“, wo in einem jeweils abgeschlossenen Raumverband die sechs Jahrgangsstufen unterrichtet werden.
Nach der Auftragsvergabe an das Architekturbüro Sander und Hofrichter wurden diese in die Planung des räumlich-pädagogischen Konzepts mit einbezogen. „Die Zusammenarbeit mit Hochbauamt und Architekt war toll, wir haben uns als Schule perfekt einbringen können. Jetzt wird unser Konzept langsam Realität“, betont Katja Fox.
Bauliche Maßnahmen
„Ich hätte nicht erwartet, bereits nach einem Jahr so ein Gebäude hier stehen zu sehen“, so Pauly. Und die Rektorin pflichtete ihm bei: „Wie wir beim Spatenstich hier standen und wie weit wir jetzt schon sind – Wahnsinn.“ Und die Bläserklasse, Schülerband und Chor füllten den Rohbau schon einmal mit musikalischem Leben.
So sieht es innen aus
Wie präsentiert sich die neue Realschule rein optisch? Während der dreigeschossige Schulneubau parallel zur Hangkante das bauliche Rückgrat des Gebäudeensembles bildet, belegt die Dreifeldsporthalle die prägnante Raumkante zum Bürgerpark. Durch die ausgedrehte Sporthalle und die aus dem Schulgebäude herausgeschobene Mensa entsteht ein Schulcampus, der sich zur Umgebung öffnet und im Zentrum geschützte Pausenflächen bietet. Für die inklusive Schulgemeinschaft wurde ein durchgehendes und durch gezielte Tageslichtführung unterstütztes Leitsystem auf dem gesamten barrierefreien Schulcampus entwickelt.
Das Schulgebäude wurde als dreigeschossiger Riegel mit zwei Lichthöfen und einem verglasten Erdgeschoss konzipiert und als fließender Raum mit Foyer, Mensa sowie Musik- und Bewegungsbereich verglast. Direkt an das Foyer angrenzend befinden sich die Verwaltungs- und Teambereiche, in der rückwärtigen Raumspange sind die Fachunterrichts-, Technik- und Kreativbereiche angeordnet.
Über vier Treppenräume sind in den beiden Obergeschossen jeweils drei gleichwertige und natürlich belichtete Lerncluster angebunden. Am Lichthof befinden sich die Schulsozialarbeit, der Raum der Stille und Übungsräume der Musikschule. Die Sporthalle wird vorrangig für Schul- und Vereinssport sowie zeitweise für Veranstaltungen genutzt.
Die Clusterschule
Jedem Jahrgang steht ein Cluster – bestehend aus fünf Klassenräumen, zwei Gruppenräumen und einem Rückzugsort – zur Verfügung. Eine Teamstation mit Lehrmitteln und Arbeitsplätzen für die Lehrer sowie Sanitäranlagen ergänzen das Cluster. Die Klassen- und Gruppenräume stehen in Sichtverbindung zu den offenen Lernbereichen, die über die bodentief verglasten Lichthöfe natürlich belichtet werden.

Die Ausstattung des Zentrums mit PC-/Tablet-Arbeitsbereichen, einer Leseecke, Lernmitteln und vielfältigen Sitzmöglichkeiten schafft eine Wohlfühlatmosphäre für individuelles Lernen. Geschütztere Settings in den Gruppenräumen ergänzen das Lernangebot. „Das ist wirklich ein tolles und für uns sehr spannendes Konzept“, betont die Rektorin.
Lehrkräfte interessieren sich für Schule
„Die Vorfreude ist riesig und wir haben auch schon viele Anfragen von Lehrkräften, die gerne zu uns kommen würden. Unsere Schule scheint reizvoll zu sein“, sagt Fox.