Sie sind und sie bleiben unermüdlich. Die Eisstockschützen der DEG Eiswiese kümmern sich nun schon im 26. Jahr um das Kufenvergnügen im fürstlichen Schlosspark. Wenn es kälter wird, geht es los. Auch aktuell ist die Eiswiese bereits geflutet. Es fehlt noch der Beitrag von Väterchen Frost, der für eine sieben bis zehn Zentimeter dicke Eisschicht sorgen soll, damit einem ungehinderten Eislaufspaß nichts mehr im Wege steht.

Die Eiswiese ist geflutet und bettet sich harmonisch in das Landschaftsbild des Schlossparks ein. Jetzt fehlen nur noch starke Nachtfröste.
Die Eiswiese ist geflutet und bettet sich harmonisch in das Landschaftsbild des Schlossparks ein. Jetzt fehlen nur noch starke Nachtfröste. | Bild: Roger Müller

Doch nicht nur Frost ist notwendig, um den See in eine Natureisbahn zu verwandeln, auch fast tägliche Einsätze sind wichtig, um den See zu präparieren. „Da wäre der Zu- und Ablauf, der fast täglich von Laub befreit werden muss, um ein ungehindertes Nach- beziehungsweise Abfließen des Wassers vom See – gespeist von der Breg – zu gewährleisten“, berichtet Franz Oschwald in seiner Funktion als Eismeister.

Eiswiese wird von Störendem befreit

Er ist nun schon im fünften Jahr zuständig für die Eiswiese und nimmt seinen Job ganz genau. Bevor die Eiswiese geflutet wird, wird sie zunächst einmal von Geäst und weiteren Störkörpern befreit. „Wenn wir beispielsweise lose herumliegende Äste nicht wegräumen, würden diese beim Fluten auf der Wasseroberfläche schwimmen, und somit auch einfrieren, was zu gefährlichen Stolperfallen später mit den Schlittschuhen führen könnte“, erklärt Oschwald, warum das wichtig ist.

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„Das gehört zu unserem Job, ärgerlich ist halt der ganze Unrat, der in diesem Zuge auch gleich noch entsorgt wird, denn das ist eigentlich unnötige Arbeit“, fügt er an. Genauso ärgerlich seien die fast regelmäßigen Beschädigungen des kleinen Holzpavillons, wo man sich im Winter die Schlittschuhe schnüren und seine Sachen deponieren kann.

Brandspuren am Pavillon-Gebälk

Dabei hätten in diesem Jahr sogar Unverbesserliche tatsächlich versucht, den Pavillon anzuzünden, worauf zumindest die Brandspuren am Gebälk hinweisen. Glücklicherweise habe sich der Schaden im Rahmen gehalten.

Und manche Unvernünftige schaden sich selbst. Eines der Schilder „Betreten verboten“, die schon präventiv schon aufgestellt worden sind für den Fall, dass es in den nächsten Tagen etwas zufriert, die Leute aber nicht zu früh auf das Eis gehen und einbrechen, musste erneuert werden. Auch dieses sei mutwillig demoliert worden.

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Ansonsten zeigt sich Franz Oschwald mit den Vorbereitungen zufrieden, und hofft natürlich auf tolle Eislauftage. „In der letzten Saison waren es offizielle acht Tage, an denen die Eisfläche freigegeben war, und wir hatten einen regelrechten Ansturm auf die Eisfläche.“

Inzwischen werden die Parkplätze knapp

Trägt das Eis, macht die Nachricht schnell die Runde. „Durch Social Media verbreitet sich der Tipp zum Eislaufen im Schlosspark rasant, und dementsprechend wird auch das Einzugsgebiet größer, sodass es in der letzten Saison tatsächlich etwas Parkplatzprobleme gab“, sagt Oschwald.

Nicht nur das professionelle Präparieren durch die Eisstockschützen macht sie Eiswiese so attraktiv, sondern auch ihre idyllische Lage macht einiges her. In diesem Jahr und gar zu Weihnachten werde es mit dem Eislaufvergnügen vermutlich aber noch nichts, denn zweistellige Minusgrade in der Nacht sowie auch Frost tagsüber müssten nun ab sofort her, damit dann nach etwa sieben Tagen die Eisfläche die richtige Tragfähigkeit hätte.

Die Eiswiese ist eröffnet: In diesem Jahr war das in der letzten Januarwoche.
Die Eiswiese ist eröffnet: In diesem Jahr war das in der letzten Januarwoche. | Bild: Fröhlich, Jens

Und noch eine Wetterkomponente müsste dazu kommen: Wenn es anfängt zu gefrieren, darf es nicht auf die Eisfläche schneien. „Der Schnee isoliert das Eis, sodass der Gefrierprozess verlangsamt wird, und wir dann aufwendig die Eisfläche vom Schnee befreien müssen“, sagt der „Eismeister“. Das passiert abgestuft: anfangs noch mit der Schaufel von Hand, da die Eisdecke dann meist zu dünn ist, später könnten die Eisstockschützen mit dem Traktor auf das Eis, was das Schneeräumen dann etwas einfacher mache.