„Das Schwarzwald-Baar-Klinikum hat aktuell wohl den größten Druck aller Krankenhäuser in ganz Baden-Württemberg“ – das hatte Matthias Geiser jüngst im Gespräch mit dem SÜDKURIER gesagt.
Intensivbetten sind dauerbelegt
Schon seit Wochen müssen nicht zwingend notwendige Operationen – teilweise ohne Ersatzdatum – gestrichen oder verschoben werden. Auch Intensivbetten, machte Geiser klar, seien eigentlich immer belegt. Sobald mal eines oder mehrere frei sind, würden diese fast sofort wieder belegt.
Der permanent steigende Druck hat nun dazu geführt, dass das Klinikum Patienten verlegen lassen musste, damit diese auch weiterhin adäquat versorgt werden können. Wie der SÜDKURIER nach Anfrage von Pressesprecherin Sandra Adams erfuhr, mussten bereits in der vorletzten Woche sieben Patienten verlegt werden. In der vergangenen Woche waren es drei Patienten und am Montag, 6. Dezember, einer.
Verlegt werden die Patienten in die umliegenden Krankenhäuser, organisiert wird eine solche Aktion mithilfe des Kleeblattkonzepts (siehe Infokasten). Die elf bislang von den Verlegungen betroffenen Patienten aus dem Schwarzwald-Baar-Klinikum kamen in Krankenhäuser nach Waldkirch, Freiburg, Singen, Konstanz, Bad Krozingen und Tuttlingen.
Auch die Bundestagsabgeordnete für den Schwarzwald-Baar-Kreis, Derya Türk-Nachbaur (SPD), weiß um die dramatische Lage am Schwarzwald-Baar-Klinikum, wie sie dem SÜDKURIER sagt: „Die Umstände auch bei uns im Klinikum sind dramatisch. Die Hilferufe vom medizinischen Personal reißen nicht ab. Sie können nicht mehr.“
Weitere Entwicklung nicht vorhersehbar
Ob die bislang letzte Patientenverlegung am Montag auch die letzte in der Pandemie bleiben wird, hängt laut Pressesprecherin Adams von der weiteren Entwicklung der Situation ab. Sollte der Druck weiter so sein wie derzeit, sind weitere Verlegungen möglich. Das hänge immer von der aktuellen Versorgungssituation im Klinikum ab.