Das Thema wird unter den Eishockey-Fans der Schwenninger Wild seit Tagen lebhaft diskutiert. Ruft die Landesregierung die „Warnstufe“ aus, dann gelten auch für die Heimspiele der Schwenninger Schwäne neue Coronabestimmungen und für Ungeimpfte kann ein Besuch schnell 120 Euro kosten.
Pflicht zum PCR-Test als Knackpunkt
Für Ungeimpfte heißt dies dann: Sie müssen einen PCR-Test vorweisen, wenn sie zum Spiel in die Helios-Arena wollen. Doch so ein PCR-Test ist kein Schnelltest und muss rechtzeitig geplant sein. Zudem ist er deutlich teurer als ein Schnelltest und kostet rund 40 bis 100 Euro.
Die Profi-Abteilung der Wild Wings hat zwar entschieden, dass es in der Schwenninger Helios-Arena keine „2G-Regelung“ (Eintritt nur für Geimpfte und Genesene) geben wird. Es bleibt daher, auch in der „Warnstufe“, beim Reglement 3G plus: Das heißt: Geimpfte, Genesene sowie Ungeimpfte, die einen PCR-Test vorweisen können, dürfen ins Stadion.
Mit PCR-Test wird das Eishockey-Vergnügen richtig teuer
Aber den Verantwortlichen ist klar: Kaum ein Eishockeyfan wird bereit sein, zum Eintrittspreis von rund 20 Euro auch noch 40 bis 100 Euro für einen PCR-Test draufzulegen. Dann würde der Abend richtig teuer. Zumal die sportlichen Leistungen des Teams derzeit ohnehin nicht dazu angetan sind, dass die Fans einen solchen „Topzuschlag“ freudigen Herzens entrichten würden.

„Aus der 3G-Regel wird damit ein indirektes 2G“, macht sich der Hygiene-Beauftragte der Wild Wings, Fitness-Trainer Hendrik Kolbert, keine Illusionen. Das heißt, die Ungeimpften werden wohl zu Hause bleiben und die ohnehin schon dürre Zuschauer-Resonanz dürfte weiter sinken.
Doch was ist mit jenen Zuschauern, die sich eine Saison-Dauerkarte gekauft haben? Haben diese einen Anspruch auf den Stadionbesuch, auch wenn sie ungeimpft sind? Sie haben ja schon im Voraus bezahlt. Dennoch: Einen Anspruch haben sie damit nicht erworben. „Die Berechtigung zum Stadionbesuch ändert sich mit Inkrafttreten der Warnstufe“, stellt Hendrik Kolbert auf SÜDKURIER-Anfrage klar.
Neue Regelung ab Sonntag
Die Wild Wings haben darauf bereits auf ihrer Ticketinfo hingewiesen. Zum Heimspiel am Sonntag, 31. Oktober, gegen Ingolstadt trat eine neue Regelung in Kraft. Die Ticket-Personalisierung entfällt. Das heißt: Ungeimpfte Dauerkartenbesitzer, die nach dem Eintreten der Warnstufe keinen PCR-Test machen wollen, können ihre Saisontickets jetzt auf andere Personen übertragen, was bislang nicht möglich war. Allerdings müssen Ticketbesitzer, die ihre Karten weitergeben, die erforderliche Kontaktnachverfolgung zu den neuen Kartennutzern sicherstellen.
Die genesenen und geimpften Zuschauer wiederum sind nicht von weiteren Einschränkungen betroffen. Für sie gelten die bisherigen Abstands- und Maskenregeln.
Mit Blick in die Zukunft teilen die Wild Wings auf ihrer Ticket-Webseite mit: „Da es voraussichtlich Anfang November zu einer Neubewertung durch die Bundesregierung kommen wird, heißt es diese erst einmal abzuwarten, bevor die weiteren Spiele, die nach der Deutschland-Cup-Pause stattfinden, in den Verkauf gehen.“
Eislauf-Tickets nur online
Am Montag, 1. November, startete in der Halle 2 der Schwenninger Kunsteisbahn auch die Saison für das Eislaufen, das sich ungebrochener Beliebtheit erfreut. Hierbei gelten für die Hobby-Eisläufer ebenfalls die 3G-Regeln.
Allerdings gibt es jetzt unter dem Vorzeichen der Corona-Pandemie eine Einschränkung: „Der Kartenverkauf läuft nur noch über Online-Buchungen“, berichtet Hallenmanager Klaus Hässler. Vergeben werden die Tickets mit zugewiesenen Zeitfenstern, um den Publikumsbetrieb zu entzerren und lange Schlangen vor den Kassen zu vermeiden.
Weiter 3G im Basketball
Ein sportlicher Publikumsmagnet im Indoor-Sport ist auch das Basketball-Profi-Team der Wiha Panthers in Schwenningen. Zu den den Heimspielen des Zweit-Bundesligisten strömen regelmäßig hunderte von Zuschauern in die Sporthalle am Deutenberg. Auch hier mussten die Verantwortlichen entscheiden, wie sie bei weiter steigenden Inzidenz- und Hospitalisierungszahlen mit ihren Zuschauern umgehen. „Wir wollen die 3G-Regelung so lange wie möglich beibehalten“, erklärt dazu Geschäftsführer Michael Krivanek.

Dass es im Zuge der Pandemie zu Einschränkungen und neuen Lockdowns kommen könnte, habe man den Fans schon zum Saisonstart kommuniziert. Damit hätten alle die Möglichkeit gehabt, in den Einzelkartenkauf zu gehen.
Gutschriftlösung im Gespräch
Derzeit gebe es noch kein Modell, wie man bei der Ausrufung der „Corona-Warnstufe“ mit den ungeimpften Dauerkartenbesitzern umgehen werde, ergänzt Krivanek. „Wir werden ihnen aber eine Lösung anbieten“, versichert der Geschäftsführer. Dies könnte beispielsweise auf eine Gutschrift für die ausgefallenen Spiele hinauslaufen. Ein entsprechendes Angebot dürfte bis zum nächsten Heimspiel am 10. November vorliegen, stellt er in Aussicht.