Ein großes Problem im ländlichen Raum ist die Versorgung mit Ärzten. Ältere Mediziner gehen nach und nach in den Ruhestand und nur wenige junge rücken nach trotz hoher Patientenzahlen. Daher wird in Bräunlingen im September ein Modellprojekt gestartet, das die medizinische Hausarztversorgung in der Stadt und der Südbaar verbessern soll.
Wie die Bräunlinger Stadtverwaltung informiert, werde im Bildungs- und Betreuungszentrum der Stadt an der Schulstraße 2 immer jeden zweiten Samstag im Monat eine Zweigpraxis von Mike Lübke aus Villingen-Schwenningen ab Mitte September angesiedelt.
„Es freut mich, dass es gelungen ist, die medizinische Versorgung durch das Modellprojekt zu verbessern“, sagt Bräunlingens Bürgermeister Micha Bächle. Das Thema ärztliche Versorgung werde ein immer größeres.
Es sei in den vergangenen Wochen und Monaten gelungen, die Versorgung zu stabilisieren. Gleichwohl ist der Mittelbereich Donaueschingen-Blumberg-Bräunlingen-Hüfingen unterversorgt. Dies bedeutet laut Bächle, dass es mehrere offene Arztsitze gebe, die nicht besetzt seien.
Modellprojekt mit Perspektive
Dank auch der Vermittlung der Wirtschaftsförderung und auf der Initiative der Stadt sei es gelungen ein Modellprojekt zu starten, dass auch perspektivisch erweitert werden könne.
„Ich freue mich auf das Modellprojekt in Bräunlingen. Damit möchte ich die medizinische Versorgung verbessern. Mit einer offenen Sprechstunde am Samstag will ich auch ein zusätzliches Angebot für die Bürgerschaft in der Region schaffen“, sagt der Villingen-Schwenninger Mediziner Lübke.
Es gebe immer mehr Bürger im ländlichen Raum ohne festen Hausarzt, auch müssten zwischenzeitlich viele Menschen auf Notfallpraxen ausweichen.
In den Räumen im Bildungs- und Betreuungszentrum werden dafür zwei Räume, die auch von der Volkshochschule genutzt werden, von der Stadt zur Verfügung gestellt.
Wann genau geht es los?
Es soll ab Mitte September jeden zweiten Samstag im Monat eine offene Sprechstunde von 9 bis 12 Uhr ohne Anmeldung geben. Start soll am 14. September sein. Zwischenzeitlich ist das Projekt auch von der kassenärztlichen Vereinigung genehmigt.
Die Zweig-Praxis in Bräunlingen wird digital mit der Praxis in Schwenningen verbunden sein. Auch wurde eigens ein tragbares EKG angeschafft, Kartenlesegeräte und vieles mehr. Die Praxis wird allen Patienten aller Krankenkassen und Privatversicherten offenstehen.