Der neue Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Schwarzwald-Baar-Klinikum heißt Christoph Domschke. Er öffnete jetzt die Türen zur Station, in der täglich neues Leben zur Welt kommt – und zwar exklusiv für acht SÜDKURIER-Leser. Außerdem verriet er, welche Strukturen er in seinem Bereich optimieren möchte.
Dass Christoph Domschke unter den acht Teilnehmern auch einen Mann erblickte, stimmte ihn gleich froh. „Es war schon immer mein Spezialanliegen, die Männer auch zu betreuen. Die werden gern vernachlässigt. Dabei sind die werdenden Väter mindestens genauso aufgeregt wie die werdenden Mütter, wenn die Geburt bevorsteht“, weiß Domschke.
Er war vor seinem Chefarztposten am Schwarzwald-Baar-Klinikum zuletzt leitender Oberarzt an der Uniklinik in Heidelberg.
Die Frauenklinik mit Geburtsstation ist ein eine eigene Welt im Klinikkomplex. Abgeschirmt vom trubeligen Klinikalltag sind sämtliche Mitarbeiter sehr bemüht, den werdenden Müttern und Wöchnerinnen ein angenehmes Umfeld zu schaffen. „Eine Geburt ist etwas sehr Schönes, und Ziel ist es, dass die Frauen eine superschöne Geburt haben“, sagte der Mediziner. Und betonte, dass ja die Hebammen für die Geburt zuständig sind.
Die leitende Hebamme Melanie Kramer zeigte den SÜDKURIER-Lesern ihr Hauptarbeitsumfeld, einen der drei Kreißsäle, in der die Frauen ihre Kinder gebären. Warme Töne bestimmen den Raum. Neben dem Gebärstuhl gibt es auch eine Badewanne, wo Frauen eine Wassergeburt wählen können. Kramer informierte auch über die Hebammen-Sprechstunde.
Kinderklinik gibt Sicherheit
Dass die Kinderklinik in unmittelbarer Nähe zur Geburtsstation liegt, sei ein zusätzlicher Pluspunkt. „Wenn es doch einmal Komplikationen geben sollte, sind wir sofort in der Kinderklinik, wo die medizinische Versorgung rund um die Uhr sichergestellt ist, mehr Sicherheit geht nicht“, so Domschke. Auch, dass bei einem Kaiserschnitt ein eigener Operationssaal samt Anästhesist, Kinderarzt und Oberarzt zur Verfügung steht, soll den Frauen ein beruhigendes Gefühl geben.
Mit großer Aufmerksamkeit verfolgt haben Jessica Kramer und ihr Mann Christian die Ausführungen. Die werdenden Eltern erwarten Ende September ihr erstes Kind und haben sich das Schwarzwald-Baar-Klinikum bereits ausgesucht. „Jetzt wollen wir die Gelegenheit nutzen, um uns alles in Ruhe anzusehen, die Gelegenheit ist da gerade günstig“, so die Bald-Eltern.

Für Heike Happle aus Hüfingen war die Teilnahme an der exklusiven Führung in gewisser Weise eine Aufarbeitung. „Ich hatte vor einiger Zeit einen Not-Kaiserschnitt. Jetzt wollte ich mir ansehen, wie das alles im Normalfall abläuft.“
Ist das Baby da, können sich die frisch gebackenen Mütter auf der Station erholen. Das ist das Reich von Pflegedienstleiterin Katrin Kraft. Sie erläuterte, wie die Mütter und ihre Neugeborenen in den ersten Tagen um- und versorgt werden. Bis hin zum reichhaltigen Frühstücksbüfett, an dem sich die Mütter bedienen können.
Das plant der neue Chef
Wie Christoph Domschke, der erst seit wenigen Wochen am Schwarzwald-Baar-Klinikum ist, im Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte, sei die Klinik auf einem „exzellenten Niveau“, das er nur punktuell um einige Aspekte ergänzen wolle. So möchte er den onkologischen Schwerpunkt der Frauenklinik, also die Therapie von Tumorpatientinnen, intensivieren. „Und weniger Krankenhausgeburt, sondern den Wert der natürlichen Geburt betonen.“