Einer der schönen alten Bauernhöfe der Region ging Freitagabend, 3. November, in Flammen auf. Das Gebäude im Königsfelder Ortsteil Buchenberg auf dem Höhenrücken Brogen brannte bis auf die Grundmauern nieder. Dabei entstand ein Sachschaden von 600.000 Euro, wie die Polizei mitteilt. Auch am Montag, 6. November, konnte noch keine genaue Brandursache benannt werden.
Allerdings war nach dem Feuer, das Freitagnacht um die 100 Einsatzkräfte in Atem hielt, ein Mitarbeiter des Landratsamts vor Ort. Er prüfte, ob eine Gefährdung mit Asbest festzustellen ist.

Dachdeckung wahrscheinlich aus Asbest
Dabei stellte der Fachmann aus dem Gewerbeaufsichtsamt fest, dass die Dachdeckung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus asbesthaltigem Material bestanden habe, wie die Sprecherin des Landratsamts, Heike Frank, auf Anfrage mitteilt.
Im Rahmen der Sofortmaßnahme habe das Gewerbeaufsichtsamt veranlasst, dass die Brandstelle abgesperrt werde und nicht betreten werden dürfe. Die weitere Vorgehensweise in solch einem Fall sei, dass die Entsorgung des Materials als gefährlicher Abfall vorgenommen werden müsse. Über den Sachversicherer wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, die Ergebnisse werden abgewartet, berichtet Frank abschließend.
Die Polizei wird in den nächsten Tagen Details zu ihrer Untersuchung bekannt geben, dann kann möglicherweise auch Näheres zur Brandursache gesagt werden, stellt eine Polizeisprecherin fest.

Der Bauernhof ist der älteste auf Buchenberger Gemarkung. Konrad Flöß, in der Lokalhistorie bewanderter Villinger Architekt, stellt zudem fest, dass der Hof zum ersten Mal 1445 erwähnt wurde, damals unter dem Namen Henßlinlehen.
Im 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648), als schwedische Soldaten auch durch den Schwarzwald zogen und unter anderem vor Villingen standen, wurden die allermeisten Höfe eingeäschert. Mit Sicherheit sei damals auch dieser Hof in Flammen aufgegangen, stellte Flöß fest.
Die Jahreszahl über dem Türsturz besagt, dass der Hof dann vor dem Ende des 30-jährigen Krieges 1644 wieder aufgebaut wurde. Damit hatte das Gebäude bis zum aktuellen Brand genau 379 Jahre Bestand.
Besonderheit zerstört
Eine Besonderheit sei mit dem Brand des Burgbacherhofes verloren gegangen. Am vorderen Ende der Firstpfette hing noch ein mumifizierter Ochsenschädel. Das Zugtier, welches das Holz zum Bau des Hauses herbei gekarrt hat, wurde zum Richtfest geschlachtet. Dieses ursprünglich heidnische Tieropfer waren noch sehr lange im Schwarzwald gebräuchlich, berichtet Flöß in einer Mail an die Redaktion abschließend.