Der Wechsel von aktuell warmen und regenreichen Tagen hat laut Landratsamt im Wald besonders den Pilzen gefallen. „Etliche Pilzfreunde sind derzeit im Wald unterwegs, um Pfifferlinge und Co. zu sammeln“, so die Kreisbehörde in einer Mitteilung, die aber vor allem auf die Schattenseite des aktuellen Booms eingehen muss.

Denn: „Wir begegnen derzeit vielen Menschen im Wald, die körbeweise Pilze aus dem Wald tragen. Verantwortungsvolles Maß und fachgerechte Entnahme sind absolute Fehlanzeige. Das hinterlässt uns als Försterinnen und Förster verständnislos“, wird Michael Willmann, Revierförster des Landkreises in Urach und Linach, in der Mitteilung zitiert.

Neben großen Mengen sehe man auch immer wieder, wie Pilze herausgerissen worden seien, anstatt diese vorsichtig mit dem Messer abzuschneiden oder herauszudrehen.

Bedächtiges Vorgehen erwünscht

„Man könnte meinen, dass wir Hungersnot haben und wir auf die Pilze angewiesen sind. Sind wir aber zum Glück nicht. Wir wünschen uns bedächtiges Vorgehen“, heißt es von Michael Willmann.

Warum so viel Aufhebens um Pilze? „Pilze sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Wald und sind deshalb gesetzlich geschützt. Pfifferlinge, Steinpilze und Morcheln stehen sogar unter besonderem Schutz. Das Naturschutzgesetz erlaubt aber, dass Pilze in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf entnommen werden können“, erläutert das Landratsamt.

Vorschriften für Pilzsammler

Wer Pilze entnimmt, darf dies nur für den Eigenbedarf. „Ein Verkauf von Pilzen oder auch beispielsweise Heidelbeeren ist nach Landeswaldgesetz nicht gestattet“, ergänzt Frieder Dinkelaker, Leiter des Kreisforstamtes.

Frieder Dinkelaker, Leiter des Kreisforstamtes.
Frieder Dinkelaker, Leiter des Kreisforstamtes. | Bild: Stadtverwaltung Blumberg

„Wir freuen uns über Waldbesuchende. Gerade an den heißen Tagen ist der Wald ein kühler Ort zur Erholung. Dennoch gibt es Regeln, die für jeden und jede gelten.“

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Verschärfte Kontrollen und mögliche Bußgelder

Das Kreisforstamt hat schon etliche Kilogramm Pfifferlinge konfisziert. Pilzsammler müssen damit rechnen, dass verschärfte Kontrollen zur Entnahme und zum Befahren des Waldes stattfinden.

Wer mit mehr als einem Kilogramm Pilze angetroffen wird oder wegen Befahren der Waldwege gesehen wird, muss mit einem Bußgeld rechnen. Die Mehrmengen werden zudem vom Forstamt einbehalten.

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