Wegen des Besitzes von Kokain, Marihuana und Schreckschusswaffen müssen sich zwei Brüder vor dem Landgericht in Rottweil in einem Berufungsprozess verantworten. Die Angeklagten sind 25 und 28 Jahre alt. Einer der beiden Brüder lebte vor der Verhaftung im Ostalbkreis, der andere im Kreis Tuttlingen.
Sie waren bei einer Routinekontrolle auf dem Parkplatz Unterhölzer Wald an der Autobahn A81 bei Hüfingen von der Polizei erwischt worden. Die Beamten fanden im Smart der beiden etwa ein Kilo Kokain, das in einer Plastiktüte und einer Bermuda unter dem Beifahrersitz versteckt war, dabei ein Umschlag mit 5060 Euro und ein weiterer, leerer Umschlag, auf dem „5800 Euro“ stand.
Im Kinderzimmer Kokain gefunden
Bei der anschließenden Durchsuchung habe man, wie es der Staatsanwalt am Dienstag verlas, „im Kinderzimmer“ eines Angeklagten weitere 36,4 Gramm Kokain, dazu Marihuana, Feinwaagen, Gerät zum Vakuumieren und eine Schreckschusspistole samt Munition gefunden.
Der ältere Bruder verfügte offenbar sogar über einen Tresor, in dem 58 Gramm Kokain samt Dosierlöffel lagen. Auch bei ihm fanden die Ermittler eine Schreckschusswaffe und ein Springmesser.
Drogen sollten gewinnbringend verkauft werden
Damit könnten Personen verletzt werden, „sollte es Schwierigkeiten beim Bezahlen geben“, so die Anklage. Die Drogen wollten die beiden gewinnbringend weiterverkaufen, um damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, so die Anklage: „Bewaffnetes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge“, wie das im Juristendeutsch heißt.
Eine lange Liste an Vorstrafen
Doch statt die Drogen verkaufen zu können, wanderten die Brüder infolge eines Urteils des Amtsgerichts Tuttlingen ins Gefängnis. Offenbar auch deshalb, weil die Latte der Vorstrafen bei beiden recht lang ist – mehr war zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Rottweil am Dienstag, 28. Januar, allerdings nicht zu erfahren.
Denn beide ließen über ihre Anwälte ausrichten, sie würden weder zu ihrer Person noch zu den Anklagepunkten etwas sagen. Da für den ersten Prozesstag keine Zeugen geladen waren, war dieser nach einer Dreiviertelstunde vorbei.
Urteil wird am 14. Februar erwartet
Mehr über die Drogenfahrt und die beiden Brüder erfährt man am Donnerstag, 6. Februar, beim nächsten Prozesstag. Das Urteil wird voraussichtlich am Freitag, 14. Februar, fallen.