Das schadet den Kindern, das kann nicht gesund sein, das wird Folgeschäden haben – die Reaktionen auf die Maskenpflicht im Unterricht in weiterführenden Schulen sind teilweise harsch. Viele Eltern machen sich Sorgen um ihre Kinder. Wie aber wirkt es sich auf die Lernenden aus, wenn sie während der gesamten Zeit auf dem Schulgelände eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen müssen? Und passiert mit der Maske, wenn diese über Stunden nahe am Mund ist?

Markus Egert ist Professor für Mikrobiologie am Schwenninger Standort der Hochschule Furtwangen. Er sagt, es ist nur sehr ...
Markus Egert ist Professor für Mikrobiologie am Schwenninger Standort der Hochschule Furtwangen. Er sagt, es ist nur sehr unwahrscheinlich, dass sich unter der Maske Pilze oder andere die Gesundheit gefährdende Stoffe entwickeln können. | Bild: Britt Schilling

Markus Egert lehrt am Schwenninger Campus der Hochschule Furtwangen auf den Gebieten Mikrobiologie und Hygiene.

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Er sagt: „Mir ist noch keine Studie bekannt, die die negativen Auswirkungen der Maske auf die Haut erforscht hat.“ Es könne schon sein, dass sich unter gewissen Umständen höhere Mengen von Mikroben auf einer Maske ansammeln. „Dafür müsste ein Mundschutz aber über Tage nicht gewaschen und etwa in der Hosentasche aufbewahrt werden“, so Egert weiter.

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Der richtige Umgang mit der Mund-Nase-Bedeckung komme immer auf die Art dieser an. Baumwollmasken etwa könne man in der Regeln bei 60 Grad mit einem Pulvervollwaschmittel waschen – was man auch tun sollte. Außerdem sollte man darauf achten, die Maske immer zu lüften und möglichst so aufzuhängen, dass kein anderer sie berührt. „Je trockener eine Maske ist, desto weniger Keime befinden sich auf ihr“, sagt der Mikrobiologe und nennt einen Richtwert: „Man sollte einen Mundschutz etwa so wie die Unterwäsche behandeln.“

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Obwohl eine Mund-Nasen-Bedeckung keinen hundertprozentigen Schutz bietet, minimiere sie die Ansteckungsgefahr aber deutlich. Das Argument, dass Schüler während des Unterrichts permanent das eigene Kohlendioxid einatmen, ist aus Egerts Sicht nicht richtig.

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Eltern rät er, gemeinsam mit den Kindern verschiedene Mund-Nasen-Bedeckungen auszuprobieren und den Umgang und das Atmen mit diesen zu üben. „Eigentlich ist zumindest für ältere Kinder das Tragen eines Mundschutzes kein Problem“, sagt Egert. In der Schule hält der Mikrobiologe das Einrichten einer Zone, in der die Schüler die Maske abnehmen und durchatmen können, für sinnvoll.

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„Wenn Kinder Erkrankungen, etwa Asthma, haben, muss mit dem jeweiligen Arzt gemeinsam eine Lösung gefunden werden“, so Egert. Und wer von der Maske einen Ausschlag bekommt, müsse die Hautpflege für eine gewisse Zeit intensivieren.

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Dem Schwarzwald-Baar-Klinikum sind keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen durch das Tragen von Masken bekannt, wie Pressesprecherin Sandra Adams auf Anfrage mitteilt. Es ließen sich bisher beispielsweise keine deutlichen Veränderungen in der Atemfrequenz feststellen. Das gelte sowohl für Erwachsene, als auch für Kinder. Nur in absoluten Ausnahmefällen wäre das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung laut Klinikum nicht angezeigt – etwa bei einer schon vorhandenen sehr schweren Lungenfunktionsstörung.