Adventszeit ist Weihnachtsbaumzeit: Und alle Jahre wieder werden zum Weihnachtsfest traditionell viele Wohnungen mit einem schön geschmückten Weihnachtsbaum dekoriert. Sind die allgemeinen Preissteigerungen auch bei den Weihnachtsbäumen zu spüren und sparen die Leute auch beim Baum? Gibt es statt großer Tanne nur noch ein kleines Bäumchen?
Der SÜDKURIER hat sich bei verschiedenen Weihnachtsbaum-Verkäufern umgehört und gefragt, wie die Geschäfte 2023 laufen.
Diese Baumart ist der Renner
An vielen Stellen im Kreis gibt es Verkaufsstände für Weihnachtsbäume. Dabei ist es vor allem die beliebte Nordmann-Tanne, die stark nachgefragt wird. Manche Händler, wie Karl Schüle aus dem Kinzigtal, bieten aus diesem Grund schon gar keine anderen Sorten mehr an. Traditionell baut er seinen Stand in der Rietstraße in Villingen auf.
Nach seiner Beobachtung nahm die Zahl der Käufer über die vergangenen Jahre zwar ganz leicht ab, bewege sich aber immer noch auf hohem Niveau. Nur in den Corona-Jahren habe er eine etwas geringere Nachfrage registriert, von der aber bereits 2022 nichts mehr zu spüren gewesen sei.
Inflation sorgt für Preisanstieg
Dafür habe jetzt die Inflation für einen allgemeinen Preisanstieg gesorgt. „Auch für uns ist alles teurer geworden, vom Einkauf, über die Personalkosten bis hin zum Sprit. Aber das können und wollen wir nicht direkt an unserer Kunden weiter geben“, erklärt Schüle. „Bei uns kosten die Bäume deshalb immer noch dasselbe, wie letztes Jahr.“
Ungebrochene Nachfrage nach den Bäumen

Das trifft auch auf Pascal Belger aus St. Georgen zu, der seine Bäume auf dem Parkplatz beim E-Center in der Vockenhauser Straße verkauft. Seine Nordmann-Tannen kommen allesamt aus der Region, erzählt er. Bei ihm werden aber auch andere Sorten nachgefragt und verkauft. Unter anderem Fichten, Blautannen, Königs-Tannen oder die edleren Nobilis-Tannen.

Auch Belger sieht eine ungebrochene Nachfrage nach seinen Bäumen. „Inflation und weltweite Krisen beschäftigen zwar die Menschen, beim Weihnachtsbaum wird aber noch nicht gespart“, stellt er fest.
Fichten für die kleine Wohnung
Ganz ähnlich sieht die Lage im Gewerbegebiet in Bad Dürrheim aus, wo Familie Ujupaj aus Niederschach ihre Bäume anbietet. Auch bei ihnen werden hauptsächlich Nordmann-Tannen und vereinzelt auch Fichten nachgefragt.

Die allerdings in kleineren Größen, da die besser in eher kleineren Wohnungen aufgestellt werden können. „Beim Preis mussten wir dieses Jahr aber um 50 Cent pro Meter aufschlagen“, sagt Giylshah Ujupaj.
Hier kommt der Baum direkt aus dem eigenen Wald
Direkt aus dem eigenen Wald kommen die Weihnachtsbäume, die Familie Kiefer auf ihrem Bauernhof in Überauchen verkauft. Auch sie mussten den Preis pro Meter Nordmann-Tanne anheben – um zwei Euro .
Dabei liege ihr Preis aber immer noch auf dem selben Niveau wie bei den anderen von uns befragten Händlern. „Wer will, kann bei uns auch einen Termin vereinbaren und mit uns zusammen in unserem Wald seine eigene Tanne aussuchen, absägen und mitnehmen“ erklärt Sonja Kiefer.

Kunden kommen sogar aus Konstanz
Das ist ein Spaß für die ganze Familie und erzeugt vor allem bei Kindern ein ganz anderes Verständnis für die Herkunft der Bäume und welche Arbeit dahinter steckt. „Wir haben Kunden, die deshalb sogar aus Konstanz den Weg zu uns finden“, erzählt ihr Sohn Simon Kiefer.
Bei Kiefers können die Kunden auf dem kleinen Weihnachtsmarkt in der Scheune dann auch gleich noch die passenden Accessoires kaufen und einen warmen Glühwein genießen.