Für Aufsehen sorgt die vermeintliche Festnahme eines Prominenten aus Villingen-Schwenningen. Der Vorfall in einer Bar in der Färberstraße ist aber nicht das, wonach es für Außenstehende aussieht.
Der Betroffene ist Aleksandar Novakovic. Wir haben ihn zu dem Abend befragt, aus terminlichen Gründen hat er uns schriftlich geantwortet. Er schildert die Situation folgendermaßen: „Ich saß gemütlich mit zwei Freunden in der Bar Down Under in Villingen und plötzlich kam der Türsteher der Bar zu mir und meinte, die Polizei suche mich.“
Sein Name macht ihn verdächtig
Er habe sich direkt zu den Polizisten begeben und nachgefragt. „Die Polizisten waren sehr nett und haben mich höflich gefragt, ob ich mit auf das Revier komme, um meine Personalien aufzunehmen, da angeblich eine Person mit meinem Namen ausgeschrieben wurde.“
Die Beamten hätten ihn gefragt, ob er sich quer stelle oder ob sie das „ohne großes Tam Tam“ erledigen könnten. „Ich bin daraufhin natürlich direkt mit ihnen auf das Revier gefahren und es gab keine Probleme von irgend einer Seite.“
Wurde er festgenommen?
Novakovic weist darauf hin, dass er weder festgenommen noch verhaftet worden sei. „Verdächtigt wurde ich nur, da es um eine Namensgleichheit ging und nicht, weil ich etwas verbrochen habe“, betont er. Nach Untersuchung der Personalien sei das Ganze schnell erledigt gewesen.
Diese Darstellung bestätigt auch Polizei-Pressesprecher Jörg-Dieter Kluge. Demnach sei der Ablauf weit weniger dramatisch gewesen, als er teilweise geschildert werde. Die Beamten hätten einen Hinweis auf eine Person erhalten, die sich im Down Under aufhalte. „Daraufhin sind die Kollegen dort hingefahren.“

Auch Kluge verweist auf eine Namensverwechslung. Der Kontrollierte sei freiwillig zur Klarstellung mit aufs Revier gekommen.
So schnell geht es dann auf dem Revier
Novakovic erzählt, was dort passierte: „Nach bereits fünf Minuten kam eine weitere Polizistin.“ Die habe auf einen Bildschirm geschaut und zu ihren Kollegen gesagt: „Die Beschreibung passt niemals auf den Herren, bitte erledigen Sie das.“
Daraufhin habe ein anderer Polizist nochmals das Geburtsdatum geprüft, um ganz sicher zu gehen. „Das war dann nach weiteren fünf Minuten passiert und ich war sozusagen frei.“

Er habe gefragt, was denn eigentlich los sei oder was der gesuchten Person vorgeworfen werde. Aber: „Darauf durfte die Polizei nicht mehr antworten, da es ja nicht um mich ging.“ Auch Polizeisprecher Kluge gibt auf Nachfrage der Redaktion dazu keine Auskunft.
Wie kann so eine Verwechslung passieren?
Dass es zu einer solche Verwechslung kommt, ist für Kluge nicht ungewöhnlich: „Stellen Sie sich vor, es geht um einen Thomas Müller. Den Namen gibt es häufig. Wenn ich die gesuchte Person nicht persönlich kenne, kann ich anhand des Namens nicht sicher sagen, ob es der Richtige ist.“
Es fühlt sich seltsam an
Und wie fühlt sich Aleksandar Novakovic jetzt, nachdem er unschuldig in Verdacht geraten ist? „Natürlich fühlt man sich kurzzeitig sehr seltsam, vor allem da ich sehr bekannt bin im Raum VS und meine Ex-Freundin keine Unbekannte ist.“ Er habe unzählige Nachrichten bekommen. In den Jahren 2019/2020 hatten Fotos von Novakovic, die ihn mit Paris Hilton zeigen, für Spekulationen gesorgt.
„Ein bis zwei Nächte darüber geschlafen kann ich sagen, dass die Polizisten nur ihrer Arbeit nachgegangen sind und wirklich sehr höflich waren.“ Von der Polizei sei auch die Idee gekommen, ihn wieder in die Bar zurückzufahren, sodass nicht der Anschein entstehe, dass er festgenommen wurde. „Das haben sie dann schließlich auch getan.“ Nach 45 Minuten sei er wieder bei seinen Freunden gewesen.
Ein paar Tage später klinge das alles also ganz lustig. Allerdings wohl nur, weil er bis heute nicht wirklich wisse, um was für Vorwürfe es eigentlich ging. Jedenfalls wolle er die Sache nicht größer machen, als sie eigentlich sei.