Der Kreisverkehr am Neuen Markt ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Doppelstadt. von Villingen-Schwenningen. Derzeit wird der Bereich grundlegend saniert, der Verkehr von und in Richtung Bundesstraße 523 wird über eine Mitte April gebaute Umleitungsstrecke geleitet.
Wie gut funktioniert diese Umgehung generell und hat die vorübergehende Verkehrsführung womöglich Auswirkungen auf Rettungsdienste? Der SÜDKURIER hat nachgefragt.
Zwischenbilanz der Stadtverwaltung
Ziel der Umleitung mit Umgehung ist, das eigentliche Baufeld verkehrsfrei zu haben, um die Baustelle schneller abwickeln zu können und den alltäglichen Verkehr ohne große Einschränkungen und Umleitungen aufrecht zu erhalten“, erklärt Verwaltungssprecherin Oxana Zapf die Notwendigkeit einer solchen Straße für einen Bereich mit vielen Firmen und Lieferverkehr. Und der Aufwand hat sich offenbar gelohnt.
„Beschwerden seitens Verkehrsteilnehmer liegen nicht vor. Die Umleitung wurde bis jetzt gut angenommen und funktioniert“, so Zapf. Auch Staus zu bestimmten Zeiten durch verstärktes Verkehrsaufkommen seien bislang nicht bekannt geworden. Dass es noch zu Behinderungen im größeren Ausmaß komme, davon sei nicht auszugehen. „Die Umleitungsstrecke wurde bezüglich der Platzverhältnisse großzügig geplant“, so die Sprecherin weiter.
Auswirkungen auf Rettungszeiten?
Große Staus und massive Verkehrsbehinderungen gibt es demnach nicht. Aber hat die Umleitung möglicherweise Auswirkungen auf das Rettungswesen, etwa durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen? Denn hier zählt bekanntlich jede Minute. Betroffen wären vor allem die Bereiche Weilersbach, Kappel, Niedereschach oder Dauchingen.
„Uns ist dazu nichts bekannt“, sagt Dirk Sautter, Leiter der Integrierte Rettungsleitstelle im Schwarzwald-Baar-Kreis. „Wenn ein Einsatzfahrzeug hier mal nur schleppend vorangekommen sein sollte, führt dies nicht unweigerlich zu einer entsprechenden Meldung“, fügt er an.
Zu Stoßzeiten gebe es nahezu überall auf den Straßen ein hohes Verkehrsaufkommen, das sei inzwischen Normalität. Ein zäher Verkehrsfluss sei für den Rettungsdienst auch kein wirkliches Problem. Im Gegenteil: „Im Einsatz ist es oftmals einfacher, einen Stau oder langsamen Verkehr zu überholen, als ein Fahrzeug mit Regelgeschwindigkeit.“

Zu Baustellen im allgemeinen sagt Sautter: „Diese mindern grundsätzlich den Verkehrsfluss.“ Gleichwohl habe man auch in solchen Bereichen im Notfall mit der Verwendung von Sondersignal ein relativ gutes Vorankommen.
Prüfung im Vorfeld
Nicht nur der Rettungsdienst muss mit der veränderten Verkehrsführung zurechtkommen, auch die Feuerwehr. Im Fall der Umleitung auf Herdenen betrifft dies vor allem die Abteilung Weilersbach bei Anfahrten in das Industriegebiet. Das wurde im Vorfeld bedacht.
„Alternative Anfahrten wurden durch die Abteilung Brand- und Zivilschutz geprüft und im Anschluss wurde die Abteilungsführung der Abteilung Weilersbach darüber informiert“, teilt Oxana Zapf mit. Außerdem sei die Abteilung Weilersbach vor Baubeginn gebeten worden, sich mit veränderten Gegebenheiten vertraut zu machen.
Die Abteilung Brand- und Zivilschutz sei im Rahmen der verkehrsrechtlichen Anordnung gehört worden und habe eine Stellungnahme abgegeben, so die Sprecherin weiter. Demnach würden keine Bedenken oder Einschränkungen für den Brandschutz durch die Baumaßnahmen bestehen.
An Planung beteiligt
Auch die Rettungskräfte werden im Vorfeld von den Behörden informiert, „in Sonderfällen auch kontaktiert“, sagt der Leiter der Rettungsleitstelle. Die aktuelle Umleitung stelle jedoch keine besondere Herausforderung dar, weshalb vor allem die Feuerwehr gehört wurde. „Wenn die Anfahrt der Feuerwehren gesichert ist, stellt es für die Rettungsfahrzeuge gar kein Problem dar“, so Sautter.
In besondere Fällen, wie zum Beispiel bei Vollsperrungen, seien jedoch andere Vorkehrungen nötig, gegebenenfalls auch landkreisübergreifend, wenn zum Beispiel abgelegene Orte nur aus einer Richtung erreichbar seien.