Braucht die Stadt St. Georgen zwei Ringzug-Haltestellen? Ja, findet Hansjörg Staiger. Der Stellvertreter des St. Georgener Bürgermeisters erinnerte an diese Idee bei einem Treffen des Gemeinderates mit Landrat Seven Hinterseh.

Staiger regte an, die geplante Erweiterung des Ringzuges bis St. Georgen für weitere Verbesserungen zu nutzen. Angesichts des neu entstandenen Wohngebiets Glashöfe fragte er nach, ob der Ringzug nicht vielleicht sogar bis zum ehemaligen Bahnhof Sommerau weitergeführt werden könnte.

Hansjörg Staiger bringt den Haltestellen-Wunsch der Stadt St. Georgen erneut ins Gespräch.
Hansjörg Staiger bringt den Haltestellen-Wunsch der Stadt St. Georgen erneut ins Gespräch. | Bild: SK

Dabei ist diese Lösung gar keine neue Idee. Bereits seit 2016 laufen laut Hinterseh die Gespräche und Planungen der Ringzugerweiterung bis St. Georgen. „Frustrierend“, kommentierte er langatmige Verwaltungsvorgänge in der Besprechung mit den Gemeinderäten.

Sven Hinterseh, Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises, rechnet nicht damit, dass vor 2030 Ringzüge in St. Georgen halten.
Sven Hinterseh, Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises, rechnet nicht damit, dass vor 2030 Ringzüge in St. Georgen halten. | Bild: Felicitas Schück

Er rechnet damit, dass es bis mindestens 2030 dauern wird, bis der Ringzug überhaupt nach St. Georgen fährt, sagte er bei dem Treffen im Februar.

Die Stadt verfolgt die Idee schon lange

Auf Anfrage bestätigt Bürgermeister Michael Rieger das Interesse der Stadt an einem zweiten Halt: „Die Ringzugerweiterung nach St. Georgen habe ich bereits 2015 beantragt“, schreibt er am 25. März. Schon damals seien die Haltepunkte Sommerau, Schoren in Peterzell und in der Industriestraße in die Diskussion mitaufgenommen worden.

St. Georgens Bürgermeister Michael Rieger stellt den ersten Antrag bereits 2015.
St. Georgens Bürgermeister Michael Rieger stellt den ersten Antrag bereits 2015. | Bild: Sprich, Roland

„Der Ringzug muss aber wirtschaftlich betrieben werden können. Das wird alles noch geprüft“, bleibt Rieger vorsichtig.

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Geschäftsführer Michael Podolski bekräftigt das Interesse des Verkehrsverbunds Move: Die Erweiterung nach St. Georgen sei ein wesentlicher Bestandteil des Infrastrukturprojekts Ringzug 2.0. „Dabei wollen wir auf dieser Strecke die zusätzlichen Haltestellen Villingen West, Peterzell-Königsfeld, Peterzell und St. Georgen Industriegebiet realisieren“, antwortet Podolski auf Anfrage.

Michael Podolski, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Move, hat die Erweiterung nach St. Georgen auf der Agenda.
Michael Podolski, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Move, hat die Erweiterung nach St. Georgen auf der Agenda. | Bild: Felicitas Schück

Zukünftige Fahrgäste brauchen viel Geduld

Michael Rieger rechnet allerdings nicht mit einer kurzfristigen Umsetzung. Die Ringzugerweiterung sei mittlerweile ein regionales Großprojekt. Die Bahn beginne derzeit erst mit der Vorplanung. „Das heißt, mit Ergebnissen zu Haltepunkten ist in etwa ein bis zwei Jahren zu rechnen“, so Rieger. Und bis die Ringzugerweiterung tatsächlich gebaut werde, vergingen nochmals weitere Jahre. „Daran kann ich leider nichts ändern“, sagt der St. Georgener Bürgermeister.

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Wie wahrscheinlich ist ein weiterer Halt?

Aber wie realistisch ist die Sommerau-Idee jetzt eigentlich? Eine Verlängerung nach St. Georgen-Sommerau wurde laut dem Move-Geschäftsführer zum Projektbeginn in den Jahren 2016/2017 bereits untersucht. Dabei sei festgestellt worden, dass eine Erweiterung bis St. Georgen Sommerau im Verhältnis zum Betriebsaufwand ein zu geringes Potenzial aufweise. „Aus diesem Grund wird die Erweiterung über den Bahnhof St. Georgen hinaus im Rahmen des Projekts Ringzug 2.0 derzeit nicht weiter verfolgt“, schreibt Michael Podolski.