Die Probleme bei der Schwarzwaldbahn halten an. Jetzt kommt ein neues hinzu: Die Bahn gibt nur noch zögerlich Auskunft, wie es auf dieser wichtigen Verbindungsstrecke weitergeht.
Seit dem Ende der Sommerferien fährt die Schwarzwaldbahn im Zweistundentakt. Hintergrund: Der übermäßige Verschleiß an den Zugrädern auf dem Streckenabschnitt zwischen Hausach und St. Georgen ist immer noch nicht geklärt. Die Doppelstockwagen müssen regelmäßig zur Überprüfung in die Bahnwerkstatt, dadurch fehlt es an Material.

Das bringt aber einige Probleme mit sich, wie der Triberger Sigmund Köbele berichtet. Azubis, Schüler und Berufspendler seien besonders betroffen. Sie müssten zum Teil enorme lange Anfahrtszeiten zum Beispiel nach VS-Villingen in Kauf nehmen, weil sie gezwungen sind, eine frühere Verbindung zu nehmen, um pünktlich Schule oder Unternehmen zu erreichen.
„Es heißt doch immer, der Verkehr soll von der Straße auf die Schiene gebracht werden. So funktioniert es aber nicht.“Sigmund Köbele
Köbele hält dies für extrem ärgerlich, weil es immer heißen würde, man wolle den Verkehr von der Straße auf die Schiene bringen. Doch die Bahn verursache mit dem derzeitigen Vorgehen genau das Gegenteil. Wer immer könne, steige doch jetzt auf das Auto um, vermutet der Triberger.
Oft Verspätungen
Hinzukomme, dass die Schwarzwaldbahn oft zwischen 15 und 20 Minuten zu spät käme, was aber in der Bahn-App zu Beginn gar nicht angezeigt wurde. Erst jetzt, Wochen nach der Umstellung, ist dies in den vergangenen Tagen erfolgt.
Köbele fragt sich nun, wie die Bahn künftig auf dieser Strecke verkehren wolle. Aber nicht nur er. Bei der Redaktion melden sich weitere Bahnnutzer, die beklagen, von den Zugbegleitern keine Auskunft zu erhalten, wann wieder zum Einstundentakt zurückgekehrt werde. Vermutlich wissen sie es selbst nicht.
Schon am 6. Oktober schickte die Redaktion der Bahn einen Fragenkatalog. Unter anderem wollten wir wissen, wie lange der Zweistundentakt beibehalten werde oder ob er nun eine Dauerlösung sei, ob es immer noch verstärkt zum Abrieb komme, ob nicht zusätzlich einstöckiges Zugmaterial beschafft werden könne, um einen Einstundentakt wieder herzustellen und ob die Strecke zwischen Hausach und St. Georgen noch einmal saniert werden müsse.
Scheibchenweise Einstundentakt
Eine Antwort blieb die Bahn bis zum 11. Oktober schuldig, dann schickte sie eine Pressemitteilung. Darin teilt sie mit, dass ab 18. Oktober die Deutsche Bahn Regio zusätzlich einen Pendelzug zwischen Offenburg und Hornberg einsetze, der den Fahrplan in diesem Abschnitt zu einem Einstundentakt ergänzt.
Aber wieso nur da – und nicht weiter in den Schwarzwald hinein und an den Bodensee? Das liegt an der Problemstrecke zwischen Hausach und St. Georgen mit den engen Kurven sowie den möglicherweise während der Sanierung im vergangenen Jahr zu eng gesetzten Schienen. Dazu teilt eine Bahnsprecherin mit, dass auf dem Abschnitt immer noch Messungen erfolgen.
Wird es im November besser?
Allerdings sei die Prognose günstig, so dass ab Mitte November wieder mit einem Einstundentakt gerechnet werden könne. Ob dies aber definitiv so erfolge, wollte die Bahnsprecherin nicht bestätigen.