Es war wieder ein Jahr, in dem die Feuerwehr vor allem mit der Corona-Pandemie zu kämpfen hatte. Denn für die Mitglieder gab es besonders strenge Regeln, um die kritische Infrastruktur zu schützen. Denn eine einsatzfähige Feuerwehr muss jederzeit gestellt werden können. Das sei das oberste Ziel gewesen, wie Christoph Kleiner, Kommandant der St. Georgener Feuerwehr, berichtet.

Das hat auch, wie Kleiner rückblickend sagte, geklappt. „Es war schwer, zu trainieren und zu üben“, sagte er, bewältigt habe man alle Herausforderungen trotzdem. Teilweise seien die St. Georgener Einsatzkräfte bis zu 17 Mal innerhalb von 24 Stunden ausgerückt. Insgesamt kam die Wehr im Jahr 2021 auf 130 Einsätze.

Nur 16 Prozent Brandbekämpfung

Und dabei spielt das, was im ursprünglichen Sinne Aufgabe der Feuerwehr ist, eine zunehmend untergeordnete Rolle: Brandbekämpfung. Nur 16 Prozent der Einsätze, in absoluten Zahlen 21 Mal, dienten der Brandbekämpfung. Einen Großbrand gab es im vergangenen Jahr nicht. Den größten Anteil machten mit einem Viertel Unwettereinsätze aus.

Das könnte Sie auch interessieren

Vor allem ein Starkregenereignis im September war ursächlich hier. Auch Sturmtief „Ignatz“ im Oktober war hierfür mitverantwortlich. „Alles nicht so schlimm wie bei Sturmtief ‚Sabine‘, es zeigt sich aber, dass Schlechtwetterereignisse auch hierzulande zunehmen“, so Kleiner.

Einen ganz besonderen Einsatz hatte die Wehr während der Sanierung der Schwarzwaldbahn. Bei einem Arbeitsunfall im Sommerautunnel haben sich 13 Personen eine Kohlenmonoxidvergiftung zugezogen.

Das könnte Sie auch interessieren

Die St. Georgener waren im Einsatz. Und was sich als besonders wichtig erwies: Das vorab ausgearbeitete Sicherheitskonzept, auf das man geschult wurde, konnte greifen.

Einsatzzahl steigt tendenziell

Allgemein gebe es, so der Kommandant, kein Jahr mehr, in dem weniger als 100 Einsätze zu verzeichnen sind. „Auch nicht, wenn Corona das öffentliche Leben lahmlegt“, so Kleiner. Zuletzt unter dieser Marke, die früher deutlich weniger oft überschritten wurde, blieb die Feuerwehr im Jahr 2014.

250 Personen bei der Feuerwehr

Zu stemmen haben das vier St. Georgener Teilwehren mit ihren insgesamt 14 Fahrzeugen. Aktuell hat die Feuerwehr in ganz St. Georgen 142 Einsatzkräfte. Zählt man die Altersabteilungen und Kinder- sowie Jugendgruppen hinzu, so sagt Kleiner, komme man auf rund 250 Personen.

Auf dem Rettungsplatz vor dem Tunnelportal versammeln sich im Juli 2021 die Rettungskräfte, um die 13 Arbeiter, die eine ...
Auf dem Rettungsplatz vor dem Tunnelportal versammeln sich im Juli 2021 die Rettungskräfte, um die 13 Arbeiter, die eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten haben, zu untersuchen. | Bild: Sprich, Roland (Archiv)

Ausdrücklich gelobt hat Kleiner die positive Zusammenarbeit mit Verwaltung und Gemeinderat. Wohl auch ein Grund, warum die Feuerwehr auch mit ihren Fahrzeugen zufrieden ist. Zuletzt mit einer Anschaffung für die Abteilung Peterzell und dem Kauf des neuen Drehleiter-Fahrzeugs, das zwischenzeitlich im Einsatz ist.

Rund 60 Einsatzkräfte trainierten Ende des vergangenen Jahres und Anfang dieses Jahres mehrere Wochen lang mit der Drehleiter. Die alte Drehleiter soll nun verkauft werden. Was, der Besonderheit des Verkaufsgegenstandes geschuldet, nicht ganz so einfach ist.

Einen Interessenten habe es schon gegeben, der sich dann aber für ein anderes Fahrzeug entscheiden hat. Nun ist eventuell eine Auktion die Lösung, um das Fahrzeug zu Geld zu machen.