Wer hat Schuld an der Algenplage im Klosterweiher vom vergangenen Jahr und wie kann künftig ein „Umkippen“ des Naturgewässers durch starke Algenbildung während der Badesaison verhindert werden? Diese beiden Fragen versuchte der Vorsitzende des Angelvereins, Klaus Lachner, bei der Hauptversammlung zu beantworten. Dabei stellte sich heraus, dass zumindest eine der beiden Fragen nicht so ganz einfach zu beantworten ist.

„Den einen Schuldigen als Auslöser für die Algenplage gibt es nicht“, betonte Lachner bei seiner Darlegung. Vielmehr spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Lachner sammelt seit Oktober an unterschiedlichen Stellen Messdaten entlang der Brigach, bevor diese in den Weiher fließt. Durch den Biber aufgestautes Wasser, das sich im Biotopbereich ansammelt, erwärmt sich um mehrere Grad. Zusammen mit dem Eintrag von Phosphat, das in der auf den umliegenden Wiesen ausgebrachten Gülle enthalten ist, seien dies wesentliche Faktoren. „Phosphat bringt die Algen zum Explodieren.“ Zwar stehe Lachner kein explizites Messverfahren zur Feststellung des Phosphatgehaltes zur Verfügung. „Aber ich kann den Nitritgehalt messen, der durch die Gülle eingebracht wird. Und in Gülle ist immer auch Phosphat enthalten.“ Messungen seit Herbst hätten ergeben, dass sich der Nitritgehalt im Brigachwasser und im Zulauf des Sommeraubachs auf einem minimalen Niveau bewegte. Mit Ende des Ausbringverbotes von Gülle ab Mitte Februar seien diese Werte deutlich angestiegen. Ein Zusammenhang lasse sich hier nicht leugnen, so Lachner.

Klaus Lachner (rechts) ist in seinen Ämtern als Vorsitzender und Gewässerwart bestätigt worden. Eugen Graf wurde zum neuen Kassenprüfer ...
Klaus Lachner (rechts) ist in seinen Ämtern als Vorsitzender und Gewässerwart bestätigt worden. Eugen Graf wurde zum neuen Kassenprüfer gewählt. | Bild: Sprich, Roland

Wie kann der Angelverein dazu beitragen, das Algenproblem in den Griff zu bekommen? Die Stadt hat ein Gutachten in Auftrag gegeben. Hier könne der Angelverein helfen, in dem er Messdaten an den Zuflüssen sammelt und diese für das Gutachten zur Verfügung stellt. Um die Temperatur im Einlaufbereich zu senken, müsse man für Schatten sorgen. Dies könnte durch das Pflanzen von Weiden geschehen. Lachner habe sich diesbezüglich bereits mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Stadt als Eigentümer der Biotopfläche in Verbindung gesetzt.

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Wie Klaus Lachner betonte, setze sich der Angelverein hier „nicht aus Selbstweck ein, sondern weil es uns ein Anliegen ist, den Klosterweiher zu erhalten.“ Wenngleich im vergangenen Jahr am Weiher auch geangelt wurde. Mit mäßigem Ertrag. Grade mal 33 Kilo Fische, darunter Barsche, Zander, Karpfen, Rotaugen, Schleien und sogar zwei Aale, gingen den Anglern an den Haken. Eine erfreuliche Nachricht hatte Lachner zudem zu vermelden. Nach dem großen Fischsterben von 2016 habe sich der Fischbestand in der Brigach wieder durch eigene Population gut erholt.